Carsten Schlangen nicht zu schlagen

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Emslandsport
18 November 2008 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen und Thomas Bruns beim Emslandcross in LingenCarsten Schlangen, der für die LG Nord Berlin startende Olympiateilnehmer aus Meppen, war erwartungsgemäß der überragende Teilnehmer beim traditionellen Emslandcross des VfL Lingen. Er siegte im Mittel- und Langstreckenlauf ohne große Mühe.

Auf der Mittelstrecke über 2900 m folgten hinter Schlangen sein langjähriger Vereinskollege Thomas Bruns (Union Meppen), der wegen einer Sehnenreizung auf den Langstreckenlauf verzichtete, und der A-Jugendliche Jan Brümmer (TuS Haren). Klar die schnellste Läuferin war hier Katharina Robbers (Sparta Werlte).

Im 9300-m-Lauf zeigte sich der A-Jugendliche Daniel Gruber (LG Emstal-Dörpen) als Zweiter hinter Schlangen gut in Form für die EM-Qualifikation am Wochenende in Darmstadt. Dritter wurde Sebastian Bach (Conc. Emsbüren), der überraschend seinen Vereinskollegen Thomas Otting hinter sich ließ. Auch Maren Kock (LG Emstal-Dörpen) bewies mit ihrem überlegenen Sieg auf der Langstrecke gute Frühform.

Bei den A-Schülerinnen (2600 m) brachten Franziska Deters und Laura Niehaus (beide LAV Meppen) sowie Lars Hanekamp (Sparta Werlte) die herausragenden Leistungen, bei den B-Schülerinnen und Schülern (1800 m) Daniel Temmen (LAV Meppen), Felix Bartels (VfL Lingen), Lea Meyer (VfL Löningen) und Kristin Otten (Union Meppen). Talent und gute Kondition zeigte der zahlreich vertretenen Nachwuchs in den 1100-m-Läufen mit Siegen für ihre Vereine Germania Twist (2), TuS Haren (2), DJK Spahnharrenstätte , DJK Geeste , VfL Lingen und SC Osterbrock.

Den nächsten Crosslauf richtet der SV Groß Hesepe am 29. November ab 13 Uhr im Klein Heseper Ferienpark aus.

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Schmerzgrenze erreicht?

Geschrieben von: Leichtathletik - Natascha Rother
12 November 2008 | Kommentare (0)

Zum Jahreswechsel tritt für die deutschen Sportler der modifizierte NADA-Code zur Bekämpfung von Doping mit der neuen „l-Stunden-Regel" in Kraft. Neben Änderungen in der Meldepflicht will die NADA in Zukunft stärker auf Einzelfälle eingehen und somit bei Dopingverstößen für gerechtere Urteile sorgen. Während die zweijährige Regel-Sperre weiterhin bestehen bleibt, sollen nun auch die Hintergründe des Dopingvergehens auf das Strafmaß einwirken. So kann die Strafe von einer Verwarnung bis hin zu einem vierjährigen Startverbot reichen, je nachdem wie kooperativ sich der Athlet verhält.

Der Code sieht künftig außerdem drei verschiedene Testpools vor: den RTP (Registered Testing Pool), den NTP (Nationaler Testpool) und den ATP (Allgemeiner Testpool). Über die Zugehörigkeit entscheidet zunächst die Risikogruppe der jeweiligen Sportart. Zur Risikogruppe A, also den Sportarten, die am stärksten von Doping profitieren, zählt neben Radsport, Schwimmen, Gewichtheben und Eisschnelllauf auch die Leichtathletik.

Wie die genaue Zusammensetzung des Testpools aussieht, legt der zuständige Spitzenverband in Absprache mit der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) fest. Zum RTP zählen in der Leichtathletik im Regelfall Sportler, die schon im IAAF-Testpool waren, sowie die A-Kader-Athleten und Kernmitglieder der Nationalmannschaft. Im NTP befinden sich die Athleten des B-Kaders sowie Mitglieder des weiteren Kreises der Nationalmannschaft. Die restlichen Bundeskaderathleten zählen zum ATP.

Eine grundlegende Neuerung zur Meldepflicht ist die „1-Stunden-Regel" für den RTP-Pool. Diese wird eingeführt, um das System unangemeldeter Kontrollen effektiver zu machen. „Mit der alten Regelung der 24-Stunden-Abmeldung waren die Kontrolleure oft nicht erfolgreich", sagt NADA-Jus-tiziarin Anja Berninger. „Obwohl es sich nicht um Meldeverstöße handelte, wurden die Athleten häufig nicht angetroffen. Das soll nun besser werden."

In einem Zeitraum von 60 Minuten müssen sich die Sportler nun an jedem Tag im Jahr von 6 bis 23 Uhr an einem bestimmten Ort für Dopingkontrollen bereithalten. Steht ein Athlet in dem 60-Minuten-Zeitfenster am angegebenen Ort nicht für die Kontrolleure zur Verfügung, gilt dies als versäumte Kontrolle. Kommt das dreimal innerhalb von 18 Monaten vor, muss der Athlet mit einer einjährigen Sperre rechnen. Schon vor Beginn des Quartals, jeweils zum 25. des Vormonats, müssen die Athleten per Internet ihre Termine für die nächsten drei Monate eintragen. Änderungen sind im Internet, per SMS, Anruf oder Fax möglich. Sie müssen gemacht werden, um einen Verstoß gegen die Meldepflicht zu vermeiden. „Natürlich werden saubere Athleten durch die Regelung zusätzlich eingeschränkt", weiß Anja Berninger. „Aber es gibt leider genügend schwarze Schafe im Sport, die derartige Kontrollen erforderlich machen." leichtathletik fragte DLV-Athleten, wie sie zu den neuen Auflagen der NADA stehen.

Christina Obergföll (LG Offenburg)

„Die Meldepflicht ist nichts Neues. Jetzt muss ich zusätzlich eben noch eine feste Stunde angeben. Wenn man im Sport vorn mitmischt und Geld damit verdient, muss man auch akzeptieren, dass man für Dopingkontrollen zur Verfügung stehen muss. Es wäre nur schön, wenn es in anderen Nationen genauso wäre. Es gibt Länder, da lachen sie sich über unsere strengen Methoden tot."

Jennifer Oeser (Bayer Leverkusen)

„Ich habe kein Problem damit, eine Stunde meiner Trainingszeit für die Kontrollen anzugeben. Was mich nur stört, ist, dass man auch am Wochenende oder im Urlaub eine Stunde festlegen muss. Dort lässt es sich oft nicht so genau planen, wann und wo man erreichbar ist. Außerdem finde ich es nicht gerechtfertigt, dass es dieses System nur deutschlandweit gibt und ich gegen Athleten antrete, die nicht eine Probe vor den Olympischen Spielen abgegeben haben."

Robert Harting (SCC Berlin)

„Wir müssen schon mit der 24-Stunden-Regel sehr viele Eingeständnisse machen, deshalb bin ich eigentlich nicht bereit, eine Regel mit weiteren Einschränkungen zu unterschreiben. Ich wurde 2008 bestimmt 15 Mal unangemeldet getestet und es ist, soweit ich weiß, nie vorgekommen, dass mich die Kontrolleure nicht angetroffen haben. Ich fände es sinnvoller, man würde ein Gesetz erlassen, das mit mindestens vier Jahren Sperre und Haft droht. Nur mit einer möglichen Gefängnisstrafe bekommt man das Problem in den Griff."

Carsten Schlangen (LG Nord Berlin)

„Als guter Leichtathlet verdient man im Jahr, wenn es ordentlich läuft, 30.000 bis 50.000 Euro. Und dafür soll man derartige Einschränkungen seiner persönlichen Freiheit in Kauf nehmen? Mit der alten 24-Stunden-Regelung war man schon an der Schmerzgrenze angelangt. Die neue Regelung wird nicht zu effektiveren Kontrollen führen, solange es noch Mittel gibt, die nicht nachweisbar sind. Wie kann die NADA begründen, dass man zu jeder Tageszeit für ineffektive Kontrollen zur Verfügung stehen muss? Das ist doch der Wahnsinn!"

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Berliner Olympionike Trainiert mit X-Trail

Geschrieben von: Nissan N-Partner Ausgabe 4_2008 Händlerinformation
17 Oktober 2008 | Kommentare (0)

Händleraktion: Autohaus Küttner unterstützt Carsten Schlangen

In seiner Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2008 wurde Carsten Schlangen vom Autohaus Küttner unterstützt. Der Berliner Nissan-Partner stellte dem Studenten einen X-TRAIL zur Verfügung, mit dem der Mittelstreckenläufer während seines Traininglagers immer mobil war.

Carsten Schlangen war neben Tobias Unger der einzige deutsche Leichtathlet, der sich für die Einzellaufwettbewerbe in Peking qualifiziert hatte. Er ist amtierender Deutscher Meister über die 1.500 Meter in der Halle, verpasste aber auf derselben Strecke den Sprung ins Olympische Finale. Mit einer kämpferisch tadellosen Einstellung erreichte Carsten Schlangen im Pekinger „Vogelnest" vor 91.000 Zuschauern im Halbfinale mit einer Zeit von 3:37,94 Minuten den achten Platz.

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leichtathletik.de-Analyse – Mittelstrecke Männer

Geschrieben von: Leichtathletik.de - Alexander Pochert
11 Oktober 2008 | Kommentare (0)

Die Olympische Leichtathletik-Saison 2008 ist Geschichte. Sowohl mit Enttäuschungen als auch mit freudigen Überraschungen im Gepäck kehrten die Athleten des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) aus Peking (China) zurück. leichtathletik.de nimmt die einzelnen DLV-Disziplinbereiche unter die Lupe, macht eine Momentaufnahme, bilanziert das Jahr 2008, blickt voraus auf 2009 und stellt die aktuellen Hoffnungsträger vor.

Carsten Schlangen bei den Olympischen Spielen in Peking - Bild HenselDer Aufwärtstrend der deutschen Männer auf den Mittelstrecken setzte sich 2008 fort. Dem Berliner Carsten Schlangen gelang es über 1.500 Meter die hohe Normanforderung (3:35,50 min) für die Olympischen Spiele zweimal, zu knacken. Im Pekinger "Vogelnest" verkaufte sich der Architekturstudent glänzend, erreichte das Halbfinale und verpasste nur um 17 Hundertstelsekunden den Sprung in den Endlauf. Nicht erfolgreich waren die 800-Meter-Läufer in ihren Bemühungen, den Sprung nach Olympia zu schaffen, dennoch ging auch hier der Trend nach oben.

Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) findet sich als deutscher Jahresschnellster mit seinen 1:45,66 Minuten auf Platz 46 im weltweiten Vergleich und auf Platz neun im europaweiten Vergleich über die zwei Stadionrunden wieder. Dicht auf seinen Fersen folgen René Herms (LG Braunschweig, 1:45,82 min) und der Erfurter Sebastian Keiner (1:45,98 min).

Auf Position 34 in der Weltjahresbestenliste platziert sich Carsten Schlangen mit seiner 1.500-Meter-Zeit von 3:34,99 Minuten, gar Platz sechs im europaweiten Vergleich bedeutet diese Zeit. 

Die Bilanz 2008

„Wir sind auf gutem Weg“, betont Henning von Papen, DLV-Disziplintrainer im DLV für die Mittelstrecken. „Vor der Saison habe ich zwar erwartet, dass sich eher ein Läufer über 800 Meter als über 1.500 Meter für Olympia qualifiziert, umso erfreulicher, dass Carsten Schlangen es gepackt hat und bei Olympia bewiesen hat, dass er seine Leistung bringen kann.“

Dass mit Sebastian Keiner und Robin Schembera gleich zwei junge Leute Zeiten unter 1:46 Minuten angeboten haben, ist für den Bundestrainer eine erfreuliche Entwicklung. Dass keiner den Sprung nach Peking geschafft hat, sieht er auch in den wenigen Möglichkeiten begründet, die deutsche Läufer haben, um noch schnellere Zeiten zu laufen.

Eine weitere Entwicklung hat U20-Europameister Robin Schembera gemacht. Nachdem er in der Halle nur wenige Rennen lief, präsentierte sich der junge Leverkusener in Berlin beim DKB-ISTAF am 1. Juni in guter Verfassung (1:46,21 min). Beim Europacup im französischen Annecy vertrat er, wie bereits im Vorjahr die deutschen Farben und lief auf den vierten Platz. Im oberschwäbischen Biberach lieferte er dann sein bestes Saison-Rennen ab. Nur knapp lief er als Zweiter hinter Yuriy Borzakovskiy (Russland) mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 1:45,66 Minuten an der Norm vorbei.

Auch René Herms zeigte in der Stadt an der Riß seine beste Saisonvorstellung. Als Vierter in 1:45,82 Minuten hoffte der Braunschweiger genauso wie Robin Schembera, die Norm eine Woche später bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg noch angreifen zu können. Gezogen vom Dortmunder Steffen Co, der als Tempomacher fungierte, versuchten René Herms, Robin Schembera und Sydney-Olympiasieger Nils Schumann aus Frankfurt die 1:45,50 Minuten zu knacken, jedoch ohne Erfolg. Im Endlauf behielt dann Jungstar Robin Schembera die Oberhand und sicherte sich seinen ersten Freilufttitel bei den Aktiven, nachdem er schon in der Halle erfolgreich gewesen war.

Einen anderen Saisonverlauf schlug Sebastian Keiner ein. Der Erfurter, der in diesem Jahr noch der Jugend angehörte, sorgte unter dem Hallendach für zwei lautstarke Paukenschläge. Gleich zwei Jugendrekorde löschte der 19 Jährige aus. Erst verbesserte er am 5. Januar die 800-Meter-Marke seines Dauerrivalen Robin Schembera auf 1:47,49 Minuten, am 20. Januar erlief er sich dann auch noch den Rekord über 1.500 Meter (3:44,69 min). Fortsetzung fand die Erfolgsstory dann beim DKB-ISTAF, wo er als bester Deutscher 1:45,98 Minuten lief. Einzige Enttäuschung blieb der Auftritt bei der U20-WM im polnischen Bydgoszcz, wo im Halbfinale Endstation war.

Einen guten Einstand in die Freiluft-Saison feierte der Dritte der U23-EM von 2005, René Bauschinger. Der Athlet vom LAC Quelle Fürth/München verbesserte in Berlin seine persönliche Bestzeit auf 1:46,87 Minuten, verletzungsbedingt musste er seine Saison jedoch vorzeitig abbrechen. Gar ohne Saisonrennen blieb der Potsdamer Martin Conrad.

Carsten Schlangen bei den Olympischen Spielen in Peking - Bild HenselOhne Zweifel war es bei den deutschen Mittelstrecklern das Jahr des Carsten Schlangen. Auf allen Strecken, die der Berliner lief, stellte er Hausrekorde auf, über seine Spezialstrecke 1.500 Meter in 3:34,99 Minuten eine Zeit, die schon lange kein deutscher Läufer mehr über diese Distanz angeboten hat. Bei den Deutschen Meisterschaften musste der gebürtige Emsländer wegen einer Magen-Darm-Grippe auf den Endlauf verzichten. Fit präsentierte er sich dagegen wieder in Peking bei den Olympischen Spielen. Nachdem er knapp das Halbfinale erreicht hatte, präsentierte er sich dort in Top-Verfassung. Am Ende reichte es zum 15. Platz im weltweiten Vergleich. Bereits bei der Hallen-WM hatte Carsten Schlangen die deutschen Farben vertreten, verfehlte jedoch hauchdünn das Finale der besten Neun.

Der Erfurter Stephan Eberhardt nutzte die Erkrankung von Carsten Schlangen, um sich den Titel in Nürnberg zu sichern. Auch im restlichen Saisonverlauf war der 23-Jährige die klare Nummer zwei auf nationaler Ebene, der seine persönliche Bestzeit auf 3:37,51 Minuten verbesserte.

Die Chancen 2009

„Außer Sebastian Keiner streben alle die Hallen-EM an“, berichtet Henning von Papen. Um sich auf dieses Ziel vorzubereiten, wird bereits im November ein Höhentrainingslager in Flagstaff (USA) absolviert. Carsten Schlangen wird dazu parallel wie schon im Vorjahr ein Skitrainingslager bestreiten.

„Am liebsten sechs, aber auch vier Starter“ würde Henning von Papen gerne bei der Heim-WM in Berlin dabei haben. Dabei baut er bei den 800 Metern neben seinen Nachwuchsstars Sebastian Keiner und Robin Schembera auch auf René Bauschinger und Martin Conrad. Abschreiben will er auch René Herms nicht, der sein Training umgestellt hat. Über 1.500 Meter ruhen die Hoffnungen neben Carsten Schlangen auch auf Stephan Eberhardt, Wolfram Müller (LG asics Pirna) und dem Wattenscheider Christoph Lohse.

Die Hoffnungsträger

Die Namen der Hoffnungsträger haben sich anbetrachts des Alters von Robin Schembera und Sebastian Keiner natürlich nicht geändert. Gerade auch im Hinblick auf die nächsten Olympischen Spiele 2012 sieht Henning von Papen die beiden jungen Läufer in einer guten Ausgangsposition. Von den noch jüngeren Läufern gibt er Alexander Hudak (LG Nord Berlin) gute Chancen für die Zukunft. „Bei den noch Jüngeren muss man abwarten.“

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„Schauen, wie die Gegner drauf sind"

Geschrieben von: TU Intern - Sport - Martin Kiesler - Foto: Hensel
10 Oktober 2008 | Kommentare (0)

Wie unsere Olympioniken die Spiele in Peking erlebten

Olympische Spiele - 1500m - Männer - Carsten Schlangen - Foto: Iris Hensel

Als Olympiade bezeichneten die alten Griechen den vierjährigen Zeitraum zwischen den Olympischen Spielen. Noch heute richtet sich im Spitzensport alles an diesem Rhythmus aus: Jahrelange Vorbereitungen auf ein Ereignis – und im Extremfall ist erst zwei Wochen vorher klar, ob es für die Nominierung reicht!

Für die Glücklichen kommt dann alles darauf an, am entscheidenden Wettkampftag topfit zu sein. Manuel Brehmer kann ein Lied davon singen. Der Student der Energie- und Verfahrenstechnik nahm 2008 bereits zum zweiten Mal an den Spielen teil. 2004 lief es in Athen nicht so gut: „Ich hatte zwei Wochen vorher plötzlich Fieber bekommen und musste eine Woche im Bett bleiben." Immerhin wurde er in Athen noch Dreizehnter. 2008 wollte er unter den ersten zehn sein!

Carsten Schlangen ist der zweite TU-Student – und gleichzeitig der einzige deutsche "Mittelstreckenläufer -, der sich für Peking qualifizieren konnte. Noch vor vier Jahren tauchte Olympia nicht einmal in seinen Träumen auf. Jetzt sollte er hier vor über 90 000 Leuten in diesem fantastischen Stadion laufen – er, der angehende Architekt, der in seinem Weblog stets auch interessante Bauten in den jeweiligen Wettkampfstädten würdigt! Mit überzeugenden Leistungen auf der 1500-Meter-Distanz hatte er sich sein Olympiaticket bereits Ende Juni gesichert. Nun also Peking!

Zwei Tage nach der Eröffnungsfeier mussten Manuel und sein Partner Jonathan Koch in einer schweren Vorgruppe das erste Mal im Leichtgewichts-Doppelzweier antreten. Ihre Taktik: „Von Anfang an dabei sein; dann auf der Strecke angreifen und gucken, wie die Gegner drauf sind." Über den Hoffnungslauf zogen sie ins Halbfinale ein und erreichten im B-Finale insgesamt Platz neun – ihr Ziel war erreicht!

Carsten hatte seinen ersten Olympia-Auftritt am 15. August. Er erreichte das Halbfinale in 3:36,34 Minuten. Dort lief er taktisch geschickt und positionierte sich aussichtsreich: „Ich bin in das Halbfinale reingegangen, ohne dass ich den Stress des Vorlaufs hatte." Doch im Schlussspurt wurde er dann auf den letzten 100 Metern noch eingeholt; nur 17 Hundertstel fehlten zum Finaleinzug.  Einige Tage später landeten auch bei der TU Berlin teils besorgte Anfragen: Warum schreibt er auf seiner Webseite nichts Neues? Die Antwort lieferte Carsten in seinem Blog nach: „Es lag nicht, wie viele vermuten, an der lnternetzensur in China, sondern einfach an der großen Müdigkeit, die ich nach den Spielen spürte." Viele Mitglieder der TU Berlin hatten zu Hause die Daumen gedrückt. Im Namen der Universitätsleitung schickte TU-Kanzlerin Dr. Ulrike Gutheil Grüße und Glückwünsche nach Peking. Auf ihr besonderes Engagement geht die Kooperationsvereinbarung „Partnerhochschule des Spitzensports" zurück.

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