Europacup in Annecy

20 Juni 2008 | Kommentare (0)

Gestern bin ich in der wunderschönen Stadt Annecy in Frankreich angekommen. In der Stadt in unmittelbarer Nähe des Mont Blanc findet an diesem Wochenende der Europacup der Leichtathletik statt. Ich werde für das Deutsche Team über 1500m starten. Der Wettkampf findet bereits am Samstagnachmittag um 16:25 Uhr statt. Für alle, die meinen Lauf dort verfolgen wollen, Eurosport überträgt ab 15:00 Uhr live aus Annecy. Also, einschalten und Daumen drücken!

Probleme mit dem Webserver

In den vergangenen Tagen gab es einige gravierende Probleme mit dem Webserver, von dem meine Webseite betrieben wird. Die Probleme stellen sich recht vielfältig dar und eine schnelle Problemlösung mit einer dünnen Internetleitung aus Frankreich scheint schwierig zu werden. Es kann also in der kommenden Woche immer wieder zu gelegentlichen Ausfällen des Servers kommen. Ich bitte um Verständnis.

Carsten

 

English Version 

Europacup in Annecy 

This weekend I am going to start in Annecy France. The Europecup is one of the largest team events in athletics. I am going to compete on 1500m on Saturday 16:25 MET. Eurosport is going to report live from the event – at least in Germany. 

Problems with my Webserver

The last days had been quite troublesome. My website crashed entirely due to a DOS Attack. There are some more problems still to be fixed. I hope that my website stays online now and I can pwovide you with the latest news.

Carsten 

Steine auf dem Weg nach Peking

12 Juni 2008 | Kommentare (0)

Am Mittwoch letzter Woche bin ich beim German Meeting in Cottbus gestartet. Ich konnte leider die zweite geforderte Olympianorm des DLV über 1500m knapp nicht erreichen. Mit meiner Endzeit von 3:37:79min konnte ich den Lauf gegen internationale Konkurrenz klar gewinnen und gleichzeitig die drittbeste Leistung meines Lebens abrufen.

Steine auf dem Weg nach Peking - Ein Blogbeitrag von Carsten Schlangen Bild:Norman Palm Trotz der hohen Leistung kann ich mit dem Rennen in Cottbus nicht zufrieden sein. Ein weiteres Rennen liegt nun hinter mir und damit eine vertane Chance. Dabei ist es besonders ärgerlich, dass ich Gestern während des Rennens klar das Gefühl hatte, die Olympianorm drauf zu haben. Der Rennverlauf und das Starterfeld ließen die geforderte Zeit nicht zu.

Ich bin schon verärgert, dass ein großer Teil der angekündigten ausländischen Starter einen Tag vor dem Wettkampf ihren Start abgesagt hatten. Dabei waren es gerade die Läufer, die prinzipiell das Rennen gegen mich hätten gewinnen können und schnelle Jahresbestzeiten haben.

Mir war bereits vor dem Rennen klar, dass ich auf den letzten Metern auf mich allein gestellt sein würde, denn leider fehlte auch die nationale Konkurrenz um Wolfram Müller und Teamkamerad Franek Haschke krankheitsbedingt.

Vom Kopf her war ich bereit, diese Herausforderung anzugehen. Ich wägte mich allerdings in der Sicherheit, dass zumindest der Tempomacher seine Arbeit richtig machen würde und ich im Vertrauen auf diese einfach hinter ihm bis 1200m rennen könne, um dann richtig aufzudrehen. Es sollte leider alles anders kommen… 


Alles anders als geplant

Leider hatten die Manager nicht nur ihre Topathleten kurzfristig für andere Sportfeste abgezogen, bei denen es vermutlich mehr abzugreifen gab und schnellere Zeiten zu erwarten waren. Nun kam es auch noch dazu, dass der Tempomacher aus Dessau und Kassel, der seine Arbeit extrem präzise gemacht hatte, sich entschied, heute lieber selbst durchzulaufen. Ein anderer Tempomacher wurde beauftragt und damit nahm das Verhängnis seinen Lauf.

Wir absolvierten die erste Stadionrunde in perfekten 56sec. Ich war sehr zufrieden und lief weiterhin an Position drei hinter dem Tempomacher. Aber irgendwas stimmte auf der zweiten Runde nicht – war ich wirklich so frisch, wie ich mich fühlte, oder stimmte etwas mit dem Tempo nicht? Nach 800m bekamen wir die Quittung – 1:55min! Wir hatten also schnuckelige 59sec für die zweite Runde gebraucht.

Ich versuchte, mich weiter nach vorne zu schieben, um dem Tempomacher zu signalisieren, dass wir wieder Fahrt aufnehmen müssen, wurde aber von dem Kenianer Philemon Kimutai behindert und kam vor der Kurve zur 1000m Marke nicht mehr vorbei. So passierten wir die 1000m in lahmen 2:25min. Zu dem Zeitpunkt bin ich losgerannt und habe auf nichts und niemanden mehr Rücksicht genommen. Eigentlich war zu dem Zeitpunkt das Rennen schon vertan, denn wir hätten etwa vier Sekunden schneller sein müssen.

Ich rannte am Tempomacher und am vor mir liegenden Kenianer vorbei und passierte die 1100m in 2:38 – okay, Carsten, sagte ich mir, es ist kein Problem, Du hast die Abschlußrunde mit 57-58sec drauf. Gib Dich jetzt nicht auf! Auf der Gegengerade bekam ich dann noch mal richtig Gegenwind – "egal! weitertreten!" sagte ich zu mir.

Auf der Zielgeraden angekommen, hatte mich die Tempoverschärfung und der Wind doch extrem viel Kraft gekostet und ich konnte einfach nicht mehr beschleunigen. Auf den letzten 50m sah ich schon die Zeit runterzählen und mir wurde klar, dass heute ein verlorener Tag war.

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen

Nach dem Rennen fragten alle: "Und, wie geht es jetzt für Dich weiter? Wann läufst Du das nächste Mal auf Norm?" – ganz so, als könne ich mich gleich in den folgenden Tagen wieder irgendwo anders an die Linie stellen und mal eben die Olympianorm laufen. Eine solche Herangehensweise ist ruinös, besonders wenn klar ist, dass die Rennen internationale Topzeiten nicht hergeben. Ich werde mir meinen nächsten Start sehr gut überlegen – eins ist mir allerdings schon klar – auf die Wiederholung eines solchen Rennens werde ich mich nicht einlassen!

Mangelndes Geld?

Nach dem Rennen ging es dann an die Aufarbeitung. Die Veranstalter des Meetings versteckten sich hinter der Anklage an die Manager, die einfach ihre Athleten überall anmelden, um sich dann für die beste Startoption – in der Regel die lukrativste – zu entscheiden. Diese Entschuldigung ändert zwar nichts an dem ärgerlichen Rennen, ist aber zumindest nachvollziehbar. 

Aber warum ist es so schwer, einen vernünftigen Tempomacher zu verpflichten, der dann auch wirklich seine Zeiten bringt und sich nicht plötzlich entscheidet, einfach durchzulaufen und sein Glück zu versuchen? Letztendlich steht der Tempomacher in einer vertraglichen Verpflichtung gegenüber dem Meeting und mir ist nicht klar, wie es dazu kommen kann, dass dieser Vertrag einfach so gebrochen wird?

An dieser Stelle ist sicherlich die Vermutung richtig, dass der Tempomacher so schlecht bezahlt wird, dass es sich unter bestimmten Umständen für den Tempomacher eher lohnt, lieber selbst durchzulaufen. Die deutschen Sportfeste wollen gerne einen deutschen Athleten präsentieren, der sich im internationalen Feld gut schlägt – um so unverständlicher ist es, dass kein vernünftiger Tempomacher einbestellt wird.

Nun war mein Lauf gestern aus der Zuschauersicht mit Sicherheit mitreißend – ein Deutscher, der schon eine Runde vor Schluß klar zu erkennen gibt, dass er alle internationalen Läufer stehen lässt und sein Rennen bis zum Sieg durchzieht. Dass für mich die entscheidenden 1,4sec gefehlt haben, dass werden sicherlich die wenigsten Zuschauer mitbekommen haben.

Aus der persönlichen Sicht und der der Deutschen Leichtathletik war dieses gestrige Ereignis eine ernüchternde Erkenntnis. 

Danke für ihre Aufmerksamkeit, Carsten

German Meeting in Cottbus – Die Norm knapp verfehlt

12 Juni 2008 | Kommentare (0)

Beim German Meeting am vergangenen Mittwoch in Cottbus bin ich die drittschnellste Zeit meines Lebens über die 1500m Distanz gelaufen. Allerdings habe ich mit meiner Zeit von 3:37:79min immer noch nicht die B-Norm für die Olympischen Spiele erreicht. Eine detaillierte und kritische Aufarbeitung dieses Rennens folgt in den nächsten Tagen im Blog.

Bis dahin möchte ich Euch zunächst das Video aus Cottbus mit anschließendem Interview zeigen. Danke an dieser Stelle an den DSF.

English

Last wednesday I ran 1500m in Cottbus. Even though I ran my third fastest time ever (3:37:79min) on 1500m I still missed the B-Limit for the Olympics. I am going to publish a critical and detailed article on the race soon on my blog.

Anyway, you can already enjoy a video of the race – and an interview. Thanks to the German Brodacast DSF.

Carsten

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Bestzeit auch über 800m – Personal Best also on 800m

7 Juni 2008 | Kommentare (0)

Am gestrigen Freitag bin ich beim German Meeting in Kassel über 800m gestartet. Erst am Abend vor dem Rennen hatte ich mich für diese Strecke entschieden. Ursprünglich wollte ich in Kassel die B-Norm des DLV über die 1500m mit 3:36:30min laufen.

In den Tagen vor Kassel hatte ich mich nur langsam von der hohen Belastung aus dem ISTAF Rennen erholt. Der wichtigste Grund meiner Entscheidung, die ungewohnte 800m Strecke zu laufen, war allerdings die Frische im Kopf. Bereits zwei Tage nach meiner guten Zeit in Berlin konnte ich mich kaum noch über die gute Zeit freuen, sondern hatte bereits wieder das nächste schwere Rennen im Kopf. Auf den 800m konnte ich nichts verlieren – nur gewinnen und so habe ich mich dafür entschieden, das B-Norm Rennen zu verlegen.

Mit dem Rennen und meiner Zeit von 1:46:81min bin ich zufrieden. Ich habe sicherlich im Rennen zu schnell zu viel gewollt.
So habe ich mich nach 400m, als das Tempo des Feldes etwas langsamer wurde sehr gut gefühlt und bin hinten liegend am gesamten Feld vorbeigezogen. Leider hat dieser energische Spurt sehr viel Kraft gekostet und so habe ich auf der Zielgerade Robin Schembera und Sebastian Keiner ziehen lassen müssen. Im letzten Moment hat sich noch der erfahrene René Herms vor mir ins Ziel geschmissen und lag so hauchdünn vorn.

Diese neue Bestzeit ist ziemlich exakt zwei Sekunden besser als meine 800m Bestzeit aus dem letzten Jahr. Ich habe im Moment einen unglaublichen "Run" und denke, dass die zweite Olympianorm sehr bald fallen wird. Wann und Wo das sein wird, werde ich in Kürze hier auf meiner Internetseite veröffentlichen.

Carsten

Personal Best also on 800m

Yesterday I took part in an 800m race in Kassel. Only one night before the race I decided to run this distance. Originally I have planned to run a second 1500m race and beat the second limit(3:36:30min) for the Olympic Games in Beijing. After my race in Berlin where I ran a 3:34:99min I recovered quite slowly and my mind was not really up to beat the limit again.

I am quite happy with my new personal best of 1:46:81min which is almost exactly two seconds faster than my last year's personal best. Maybe I raced a bit to hard between 400 and 600m. When the pace slowed down in the field I  overtook everybody in a fast sprint. I could not stand my own pace on the last 100m and Robin Schembera and Sebastian Keiner overtook me again. On the last metres even René Herms passed me with trowing himself to the finish.

Carsten

Bestzeit beim ISTAF in Berlin

2 Juni 2008 | Kommentare (0)

Am vergangenen Wochenende bin ich beim ISTAF in Berlin gestartet. Wie viele von Euch sicherlich schon erfahren haben, bin ich dort eine neue Deutsche Jahresbestleistung gelaufen. Meine neue Bestzeit von 3:34:99min ist nicht nur LG Nord Rekord sondern gleichzeitig die Erfüllung der A-Norm des DLV für die Olympischen Spiele in Peking. Diese Zeit wurde etwas zehn Jahre lang von keinem Deutschen Läufer erreicht.

In den Medien wurde recht ausführlich über den Lauf berichtet und so möchte ich mich heute mit persönlichen Anmerkungen zurücknehmen und lieber Bilder sprechen lassen. Hier das Video vom Lauf im RBB – herzlichen Dank an dieser Stelle an den Fernsehsender.

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Hier das Interview im RBB:

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Hier ein Privatvideo von Niels Bubel – es zeigt unter anderem die Ehrenrunde vor 65000 Zuschauern. Herzlichen Dank Niels

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Nächstes Ziel B-Norm

Als nächstes werde ich die B-Norm des DLV in Angriff nehmen – wer jetzt vermutet, es sei ein Leichtes, diese jetzt zu erfüllen, sollte ein wenig in die Statistik gehen und nachsehen, wann das letzte Mal ein Deutscher Athlet die 3:36:30min unterboten hat. Es bleibt also eine immer noch spannende Hatz um die endgültige Teilnahmeberechtigung.

Carsten