Bestechendes Blau

Geschrieben von: Tagesspiegel - Sport - Friedhard Teuffel
14 Juni 2009 | Kommentare (0)

Die Laufbahn des Olympiastadions kommt bei den Athleten gut an

Eine Grundlage für gute Leichtathletik-Leistungen im Olympiastadion ist schon gelegt: die blaue Bahn. Sie hat gerade einen Feinschliff hinter sich. In Etappen ist innerhalb eines Jahres die Oberfläche erneuert worden, und wenn die Läufer an diesem Sonntag schnell ins Ziel kommen, sagt das nicht nur etwas über ihre Form aus, sondern auch über die des Stadions. Vor dem Konzert von Depeche Mode in dieser Woche sind die letzten Arbeiten fertig geworden. „Das ist wie zu Hause beim Parkettboden", sagt Peter von Lübbecke, der Geschäftsführer des Olympiastadions, „der Boden wurde abgeschliffen und neu beschichtet."

Dass schon der alte Belag ein guter Untergrund ist, hat Carsten Schlangen im vergangenen Jahr festgestellt, da lief der Berliner über 1500 Meter beim Istaf persönliche Bestzeit, 3:34,99 Minuten. Ob man auf einer blauen Bahn schneller laufe, das liege im Bereich der Psychologie, sagt Schlangen. „Ich finde Blau sehr angenehm, es ist eine ruhige Farbe, die roten Bahnen kommen mir manchmal so hell und aggressiv vor."

Berlin wird inzwischen mit der blauen Bahn in Verbindung gebracht. Auch Stuttgart hatte versucht, ein Markenzeichen einzuführen und eine grüne Bahn gewählt. Das half jedoch nicht vor dem Verlust der Laufbahn, das Stadion wird zur Zeit umgebaut.

Für viele Athleten ist die blaue Bahn eine Attraktion. Das hat Thomas Kremer, beim Istaf zuständig für die Athletenverpflichtung, sehr bald gemerkt. „Vor allem Athleten aus Übersee sagen, die Bahn sei etwas Besonderes", sagt Kremer. Wie ernst sie das meinen, hat er schon bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen festgestellt. Da kümmerte er sich um die Verpflichtung von Olympiasiegern und anderen Medaillengewinnern fürs nächste Istaf. Der Umzug des Meetings vom Jahnsportpark ins umgestaltete Olympiastadion stand an, und Kramer hatte Fotos von der neuen blauen Bahn dabei.

Diese Fotos hätten ihm die Arbeit erleichtert. „Es gab viele, die begeistert waren von diesem Blau", sagt Kremer. Am meisten von ihnen Joanna Hayes, die Olympiasiegerin über 100 Meter Hürden. Sie stand neben ihrem Manager, als sie das Foto von Kremer sah. „Dort möchte ich laufen", erklärte sie bestimmt. Ihr Manager glaubte, er hätte sich verhört. Denn er war gerade mit Kremer in Verhandlungen über die Antrittsgage. „Wir lagen in diesem Moment noch einige tausend Dollar auseinander." Doch nachdem die Hürdensprinterin kurz und knapp ihren Start zugesagt hatte, konnte Kremer den Preis genüsslich drücken. Hayes verdiente zwar weniger – dafür gewann sie das Rennen auf der blauen Bahn.

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Schlangen will die WM-Qualifikation

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Emslandsport - Mir - Foto:Hensel
10 Juni 2009 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen - 800m Lauf Baunatal - Foto: HenselAm kommenden Wochenende will der aus Meppen stammende Carsten Schlangen die Qualifikation für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften schaffen. Beim Istaf-Meeting in Berlin startet er am Sonntag ab 15.15 Uhr den Angriff auf die Norm für den 1500-Meter-Lauf.

Der Auftritt in der Hauptstadt ist für Schlangen wichtig, denn beim ersten Versuch, die Qualifikationszeit von 3:36,20 Minuten zu unterbieten, erlebte er einen Einbruch: In Dessau absolvierte er die Strecke in für ihn schlechten 3:43,27 Minuten. Dabei war er die ersten 400Meter in guten 54 Sekunden gelaufen. Im Schlussspurt musste er dem schnellen Rennen Tribut zollen und baute stark ab. So brauchte er für die letzten 300 Meter 49 Sekunden.

Besser hingegen lief es für Schlangen bei einem Unterdistanz-Test in Baunatal, wo er über 800 Meter seine Grundschnelligkeit überprüfte. Mit 1:47,25 Minuten kam er nah an seine Bestzeit heran (1:46,8). Nun hofft er, beim Istaf die Norm frühzeitig zu schaffen, um sich in Ruhe auf die ebenfalls in Berlin stattfindende WM vorbereiten zu können.

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Interview Ems-Vechte Welle – Saisoneinstand 2009

Geschrieben von: Ems-Vechte Welle
7 Juni 2009 | Kommentare (0)

Logo - Ems-Vechte-WelleIm “Sportplatz” des regionalen Radiosenders Ems-Vechte-Welle (Emsland/Grafschaft Bentheim) habe ich am Sonntag ein Interview zu den ersten Läufen der Sommersaison 2009 gegeben.

Mit Interviewpartner Kai Hansen spreche ich über den gescheiterten Normversuch beim German Meeting in Dessau über 1500m sowie über den motivierenden Lauf über 800m beim German Meeting in Baunatal. Viel Spaß beim Zuhören!

Danke an Kai Hansen.

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Bereit für die WM-Saison

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Emslandsport - MIR
23 Mai 2009 | Kommentare (0)

Mittelstreckler Schlangen hat gute Vorbereitung hinter sich

Gut und verletzungsfrei hinter sich gebracht hat Carsten Schlangen, der für LG Nord Berlin startet, die Vorbereitung auf die Leichtathletik-Freiluftsaison. In dieser hat der Emsländer ein großes Ziel: Er will den Endlauf über 1500 Meter bei der Weltmeisterschaft in Berlin (15. bis 22. August) erreichen.

Der Mittelstreckler gewann nach Trainingslagern in Norwegen und Südafrika Anfang Mai einen 10-Kilome-ter-Lauf in Berlin in 30:43 Minuten, sein Trainingspartner Franek Haschke wurde in 32:10 Minuten Zweiter. Zudem überzeugte Schlangen bei den Staffelmeisterschaften von Berlin und Brandenburg: Er gewann mit der LG Nord den Titel über 3x 1000 Meter und blieb auf seinem Abschnitt als Schlussläufer deutlich unter 2:20 Minuten. Die letzten 400 Meter absolvierte er dabei in guten 53 Sekunden.

Ab kommenden Monat steigt Schlangen in die heiße Wettkampfphase ein: Zunächst startet er bei einem internationalen Top-Meeting in Dessau (2. Juni), dann beim Istaf in Berlin (14. Juni), ehe der erste Höhepunkt auf dem Programm steht, bei dem er auf Sieg laufen will: die Deutsche Meisterschaft vom 4. bis 5. Juli in Ulm.

Kleine Anmerkung von Carsten Schlangen zum Artikel:

Die erste Runde wurde von mir in 53sec angelaufen. In der letzten bin ich dann etwas gemütlicher ausgetrudelt!

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Doping mit Ansage

Geschrieben von: Tagesspiegel - Sport - Friedhard Teuffel - Mathias Klappenbach
30 April 2009 | Kommentare (0)

Radprofi Schumacher soll auch bei Olympia gedopt haben – genau wie 1500-Meter-Olympiasieger Ramzi

Dopingfälle lassen sich auch nach einem anderen Maßstab bewerten: Wie überraschend sie eigentlich kommen. Die am Mittwoch verbreitete Nachricht, dass der deutsche Radprofi Stefan Schumacher bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 gedopt an den Start gegangen sein soll, steht auf dieser Skala ganz unten. Dass der deutsche Sport von einem „olympischen Sündenfall erschüttert" wird, wie Nachrichtenagenturen gestern meldeten, ist bei Schumachers Vorgeschichte stark übertrieben. Denn Schumacher, der in der Vergangenheit mehrfach auffällige Blutwerte hatte, hatte schon einige Wochen vor Olympia bei der Tour de France manipuliert.

Ans Licht kam das jedoch erst im Oktober, weil Schumacher mit dem neuen Blutdopingmittel Cera nachgeholfen hatte, das damals nicht nachweisbar war. Nur etwas überraschender ist da der Dopingfall des Italieners Davide Rebellin, der in Peking Silber im Straßenrennen gewann, ebenso der des bahrainischen Leichtathletik-Olympiasiegers über 1500 Meter, Rashid Ramzi. Das sind jedenfalls die prominentesten von sechs Fällen, die das Internationale Olympische Komitee (IOC) durch Nachuntersuchungen aufdecken ließ. Noch steht bei allen sechs Athleten das Ergebnis der B-Probe aus, doch es besteht nicht nur hohe, sondern höchste Wahrscheinlichkeit, dass die das positive Testergebnis bestätigen werden.

„Das ist an Verschlagenheit nicht zu überbieten, was Stefan Schumacher da abgeliefert hat", sagte Michael Vesper, der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). „Wir hatten bei ihm schon bei der Nominierung großes Bauch-grummeln, das sich jetzt leider bestätigt hat." Schumacher bestreitet Doping und will vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas ziehen.

Das IOC hatte 948 Proben von Peking nachuntersuchen lassen, 847 davon auf Cera, eine Weiterentwicklung von Epo. Auch die griechische Geherin Tsoume-leka, die kroatische 800-Meter-Läuferin Perisic und die Gewichtheberin Contre-ras aus der Dominikanischen Republik sollen aufgeflogen sein.

Über den Fall des Olympiasiegers Ramzi ist der Berliner 1500-Meter-Läu-fer Carsten Schlangen begrenzt überrascht, weil es um dessen Trainingsgruppe schon länger Gerüchte gegeben habe. „Was mich vor allem stutzig gemacht hat, war sein Auftritt in Peking. Im Vorlauf bin ich gegen ihn gelaufen und war 200Meter vor dem Ziel mit ihm auf einer Höhe. Dann hat er angezogen und ist vier Sekunden vor mir angekommen", erzählt Schlangen, „nach dem Rennen habe ich gedacht: Naja, ob das mal gut geht."

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