Posts Tagged ‘Wattenscheid’

Wenn die Generalprobe misslingt . . .

18 Juni 2012

Vizemeister Schlangen und Kock enttäuscht nach Leichtathletik-DM

Carsten Schlangen und Florian Orth im Kampf um den Deutschen Meistertitel 2012

Keinen schwarzen, aber einen dunkelgrauen Tag erlebten die emsländischen Leichtathleten bei den deutschen Meisterschaften im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid. Auf der Zielgeraden musste sich der Meppener Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) vom sechsten Titeltraum verabschieden und wurde deutscher 1500-Meter-Vizemeister. Für Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) blieb im 5000-Meter-Rennen nur der vierte Rang.

„Geht die Generalprobe in die Hose, wird die Premiere ein Erfolg“, lautet eine alte Künstlerweisheit. Ob das auch im Sport so sein kann, wird sich für die beiden emsländischen Mittelstrecken-Asse bei den Europameisterschaften in Helsinki (27. Juni bis 1. Juli) zeigen.

Schlangen musste sich in einem von Taktik geprägten Meisterschaftsrennen Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) beugen. Nach schnellem Start verbummelte das Feld anschließend das Tempo, sodass der gebürtige Meppener in der vorletzten Runde die Initiative ergriff. „Ich bin echt gut weggekommen“, berichtete Schlangen. Nur Orth konnte dem Vize-Europameister folgen. 200 Meter vor dem Ziel zog der Regensburger den Spurt an, überlief Schlangen und verteidigte den Vorsprung bis ins Ziel. „Auf den letzten 100 Metern war ich nicht richtig frisch, erklärte Schlangen enttäuscht, „es war eher ein 800-Meter-Rennen als ein 1500-Meter-Rennen.“ Der Emsbürener Daniel Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen) verpasste indes als 15. des Gesamtfeldes den Finaleinzug.

Enttäuscht war auch Maren Kock. Gleich zu Beginn des spannenden 5000-Meter-Rennens setzte sie sich mit Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg), Eleni Gebrehiwot (TV Wattenscheid) und Lisa Hahner (Run2sky.com) vom Feld ab. „Es war eigentlich ein Rennen wie geschaffen für Maren“, blickte ihr Trainer Arno Kosmider zurück. Das nicht übermäßig schnelle Anfangstempo spielte Kock in die Karten, schließlich hat die Emsländerin ihre Stärken im Spurt. Dann forcierten Mockenhaupt und Gebrewihot jedoch immer wieder das Tempo, um sich ihrer beiden verbliebenen Verfolgerinnen zu entledigen. Während Hahner den beiden Favoritinnen weiter folgte, musste die Brögbernerin nach 3000 Metern abreißen lassen und konnte nicht mehr in den Medaillenkampf eingreifen. Mit 47 Hundertstelsekunden Vorsprung vor Gebrehiwot holte sich Mockenhaupt ihren elften nationalen Titel. „Maren hat es vom Kopf her verdaddelt“, erklärte Kosmider, „aber sie ist noch sehr jung für eine 5000-Meter-Läuferin.“

Keinesfalls unzufrieden war die Harenerin Judith Nögel (LT DSHS Köln) über ihren vierten Platz mit der 4×100-Meter-Staffel der Kölner Sporthochschule. Ohne Leistungsträgerin Leena Günther hatte das reine Juniorinnen-Team nicht damit gerechnet, so knapp an einem Medaillenrang vorbeizuschrammen. „Wenn die Wechsel noch besser geklappt hätten, wäre sogar Bronze drin gewesen“, schmunzelte Startläuferin Nögel nach dem Rennen.

Keine Finalteilnahme erreichten die emsländischen Jugendlichen bei den deutschen Jugend-Langstaffel-Meisterschaften. Nach ihrem vierten Rang im zweiten Vorlauf über 3x 800 Meter der U 20 fehlten der Startgemeinschaft Meppen/Osterbrock mit Ann-Sophie Temmen (SC Osterbrock), Laura Niehaus (LAV Meppen) und Sarah Backsmann (Union Meppen) nur zwei Sekunden zur heimlich erhofften Sensation. Ines Triphaus (SV Quitt Ankum) aus Lengerich-Handrup erreichte den 15. Platz im Trikot der Startgemeinschaft Löningen-Ankum-Ofen.

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Deutsche Meisterschaften 2012 Wattenscheid

17 Juni 2012

In diesem Jahr bin ich bei den Deutschen Freiluft-Meisterschaften ausnahmsweise nur Zweiter über die 1500m Distanz geworden. Ich arbeite an der Rückeroberung meines Serientitels für 2013!

Bereit für schnelle Zeiten

21 August 2007

Der Berliner Carsten Schlangen erwischte bei der RAG-DLV-Gala ein perfektes Rennen und nutzte die Gunst der Stunde. Mit der neuen Bestzeit von 3:36,54 Minuten über 1500 Meter startet er jetzt den Angriff auf die Olympia-Norm.

Leichtathletik - Bereit für schnelle Zeiten (Foto:Chai)„Als ich gesehen habe, wie Carsten Schlangen gelaufen ist, habe ich mir gleich gedacht, oh oh, hier geht heute was", erzählte Jan Fit-schen nach seinem Rennen über 3000 Meter. In 7:46,74 Minuten hatte er das Rennen souverän gewonnen und seine gute Form für die Weltmeisterschaften unter Beweis gestellt.

Der Wattenscheider wurde dabei von seinem Heimpublikum genauso begeistert angefeuert wie der Berliner Carsten Schlangen über die 1500 Meter. In 3:36,54 Minuten lief er als Dritter hinter dem ehemaligen WM-Dritten Reyes Estevez aus Spanien (3:34,33) und dem Kenianer Yusuf Biwott (3:35,09) ins Ziel. Damit verbesserte er nicht nur seine Bestleistung um eineinhalb Sekunden, sondern blieb auch unter der vom DLV geforderten WM-Norm von 3:36,60 Minuten. Leider zu spät für eine Nominierung. „Aber das ist eigentlich nebensächlich", meinte Carsten Schlangen. Vielmehr freute er sich über die Bestätigung, dass er „das Zeug für so schnelle Zeiten" habe. „Wenn man so eine Zeit nicht öfter läuft, hat man bei einer WM auch nicht besonders große Chancen", zeigte er sich realistisch.

Schlechte Voraussetzungen
Zudem habe die Rahmenbedingungen vor dem Lauf nicht unbedingt auf eine Bestleistung hingedeutet. „Ich hatte vor dem Lauf sehr stark an meinem Leistungsvermögen gezweifelt. Etwa eine Woche vor dem Wettkampf in Wattenscheid hatte ich einen sehr starken Hautausschlag bekommen und einen Tag vor dem Lauf waren beide Füße durch die Hautentzündung angeschwollen", verrät der 26-Jährige. Selbst der lockere Lauf, den er sonst noch einen Tag vor einem Wettkampf absolviert, musste diesmal ausfallen. „Mein Trainer hat mir aber die nötige Sicherheit gegeben und ich habe mich dann einfach nur noch auf den Lauf und mich selbst konzentriert."

Endlich hatte Schlangen einmal ein Rennen erwischt, das wie für ihn gemacht schien. „Nach so einem Rennen habe ich lange gesucht", sagte er begeistert. „Bisher habe ich ja kaum die Möglichkeit gehabt, in einem internationalen Rennen zu laufen", erzählte er. Bei den deutschen Meetings seien oft unerfahrene Tempomacher am Start gewesen, die auch schon mal zu schnell angegangen seien.

„In Wattenscheid stand bei 400 Metern mein ehemaliger Trainer Gerd Janning. Er hat mir die Zeit zugerufen", erzählt Schlangen. In 57 Sekunden wurde die erste Runde zurückgelegt und Carsten Schlangen wusste, dass das sein Rennen werden könnte.

Druck ist weg
Die neue Bestzeit in dieser Saison noch einmal zu verbessern, das werde sehr schwierig, meinte Schlangen. „Jetzt ist natürlich auch ein bisschen der Druck von mir gewichen", erklärt er. „Außerdem war es in Wattenscheid ein perfektes Rennen bei bestem Wetter." Für seine Starts beim ISTAF in Berlin (16. September) und dem Mannschafts-Wettkampf „DecaNation" in Paris (8. September) ist er trotzdem noch hoch motiviert. Vor allen Dingen steigt er dann Ende des Jahres gestärkt in die Vorbereitung auf die Olympia-Saison ein. „Ich weiß jetzt, dass ich solche Zeiten laufen kann und dass es sich lohnt, in den nächsten beiden Jahren noch einmal auf die Höhepunkte hin zu trainieren." Ein Jahr nach Olympia in Peking stehen vor der Haustür des Architekturstudenten die Weltmeisterschaften in der deutschen Hauptstadt an.

Schon vor Ende der Saison zieht Carsten Schlangen ein positives Fazit seiner diesjährigen Rennen. Neben einer neuen Bestzeit hat er auch aus solchen Rennen wie dem in Kassel gelernt, die auf den ersten Blick nicht ganz so gelungen wirkten. Anfang Juni war er viel zu schnell angegangen. „Man muss auch mal scheitern", weiß er um die Schattenseiten des Leistungssports, der bei jedem Rennen eine Gratwanderung sei. Langsam müsse man sich an seine Leistungsgrenze herantesten. „Eines weiß ich jetzt jedenfalls", erzählt Carsten Schlangen lachend, „ich kann in einem 1500-Meter-Rennen die ersten 800 Meter nicht in 1:50 Minuten angehen." Aber wer nichts versucht, kann auch nichts gewinnen. 

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Carsten Schlangen mit Frust zur Bestzeit

13 August 2007

Der Berliner Carsten Schlangen, der am Sonntag bei der RAG-DLV-Gala in Wattenscheid eine neue 1.500-Meter-Bestzeit (3:36,54 min) aufstellen konnte, sieht Frust und seinen Trainer als mögliche Ursachen für das gelungene Rennen: "Ich hatte vor dem Lauf sehr stark an meinem Leistungsvermögen gezweifelt. Etwa eine Woche vor dem Wettkampf hatte ich einen sehr starken Hautausschlag bekommen und einen Tag vor dem Lauf waren beide Füße durch die Hautentzündung angeschwollen. Mein Trainer hat mir aber die nötige Sicherheit gegeben und ich habe mich dann einfach nur noch auf den Lauf und mich selbst konzentriert. Ich bin sehr dankbar, dass ich in Roland Wolff einen so kompetenten Begleiter zur Seite habe. Vermutlich hat auch der Frust um die Nominierungsentscheidungen zur Studentenweltmeisterschaft ein wenig zu meiner Leistungssteigerung beigetragen.”

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Schlangen knackte die WM-Norm

13 August 2007

„Endlich ist der Knoten geplatzt", strahlte Carsten Schlangen gestern bei der DLV-Gala in Wattenscheid rundum glücklich. In einem beherzten 1500-Meter-Rennen begeisterte der Meppener die 12000 Zuschauer und kämpfte sich in neue persönlicher Bestzeit von 3:36,54 Minuten auf Platz drei hinter dem spanischen WM-Dritten Reyes Estevez (3:34,33) und Yusuf Biwott aus Kenia (3:35,09). „Ein MegaDing", jubelte Ex-Trainer Gerd Janning nach dem Lauf vor Ort. „Deutsche Jahresbestleistung und die WM-Norm (3:36,6) geknackt." Wenn Carsten das zwei Wochen vorher gelungen wäre, wäre er mit zu den Weltmeisterschaften nach Osaka (Japan) gefahren. Das DLV-Team wurde in Wattenscheid nach Asien verabschiedet. Einen deutschen Starter wird es über 1500 m dort nicht geben. Für Schlangen war das jedoch gestern nur sekundär. Er freute sich über die Bestätigung, dass er das Zeug hat, für diese schnelle Zeit, die Janning als „Riesenschritt in Richtung europäische Spitze" feierte.

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Bestzeit in Wattenscheid

13 August 2007

Am vergangenen Wochenende bin ich bei der RAG DLV Gala in Wattenscheid eine neue persönliche Bestzeit von 3:36:54min über 1500m gelaufen. Es war ein Rennen, auf das ich lange gewartet hatte. Endlich gab es Tempomacher, die exakt ihre Stellzeiten einhielten und bis 1200m durchliefen, es war warm, kaum Wind und die Konkurrenz sehr stark. 

Ich hatte vor dem Lauf sehr stark an meinem Leistungsvermögen gezweifelt. Etwa eine Woche vor dem Wettkampf in Wattenscheid hatte ich einen sehr starken Hautausschlag bekommen und einen Tag vor dem Lauf waren beide Füße durch die Hautentzündung angeschwollen. Ich bin am Tag vor dem Wettkampf nicht einmal mehr locker laufen gegangen. Mein Trainer Roland Wolff (Prof. für Sportmedizin) hat mir die nötige Sicherheit gegeben und mich beruhigt. Ich habe mich dann einfach nur noch auf den Lauf und mich selbst konzentriert.

Bis etwa zur 1000m-Marke musste ich gar nichts machen, außer im Feld eine Position zu halten, von der ich gut reagieren konnte. Ich hatte mir vorgenommen, nicht so ungestüm wie auf den anderen Sportfesten anzulaufen und konnte dann auf den Vorstoß des Spaniers Esteves gut reagieren. Auf der letzten Runde kämpfte ich, um so lange wie möglich Kontakt zu den beiden Führenden zu halten. Die letzten 150m waren extrem hart, aber ich habe versucht, möglichst koordiniert weiter meinen Schritt zu halten. Als ich auf den letzten Metern war und ich vor mir die Anzeigetafel mit der Zeit sah, konnte ich meinen Augen nicht glauben. 

Ich wurde später von einigen Kollegen aus meiner Trainingsgruppe gefragt, wie sich so eine Zeit anfühle und konnte nur sagen: "Nicht anders als eine 3:39min – es war einfach ein perfektes Rennen!" 

Mit meinem Lauf bin ich nun auf Platz 3 der ewigen Berliner Bestenliste hinter Jens-Peter Herold und Michael Gottschalk. Ich bin froh, dass ich nun für die nächsten beiden Jahre weiß, dass die Qualifikationszeiten für mich machbar sind – das ist jetzt wichtiger, als eine überhastete Teilnahme in Osaka oder eine "Gnadenbrot-Teilnahme" bei der Universiade.

Carsten Schlangen läuft mit sensationeller Bestzeit in die Weltklasse!

12 August 2007

Außerdem bedeutet die Zeit neue deutsche Jahresbestzeit

Carsten Schlangen wird Deutscher Meister über 1500 m ©LG Nord Berlin

Beim letzten Formtest der DLV-Athleten vor der Anreise nach Osaka zur WM zeigten sich auch noch mal einige Nordathleten aus Berlin im Wattenscheider Lorheidestadion. Eine Wahnsinnsleistung vollbrachte dabei Carsten Schlangen. Voller berechtigter Wut im Bauch, weil er für die Universiade in Bangkok unter fadenscheinigen Begründungen nicht nominiert worden war, obwohl er auf der Vorschlagsliste stand und seine Reisedaten per Mailabfrage bereits vom allgemeinen deutschen Hochschulsportverband abgefragt waren, nutzte Carsten die Gunst der Stunde in einem Rennen das zunächst von Tempomacher Martin Conrad in 1:54min durch die 800 m geführt wurde, dann setzte sich bereits der erfahrene Spanier Reyes Estevez an die Spitze des Feldes. Nach drei Runden passierte man die 1200m in flotten 2:52min. Carsten beging nicht seinen Fehler von Kassel, wo er zuviel wollte und hielt sich diesmal taktisch geschickt an Position vier und fünf im Verfolgerfeld mit Kontakt zu Spitze auf.

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