Bestzeit in Wattenscheid

Am vergangenen Wochenende bin ich bei der RAG DLV Gala in Wattenscheid eine neue persönliche Bestzeit von 3:36:54min über 1500m gelaufen. Es war ein Rennen, auf das ich lange gewartet hatte. Endlich gab es Tempomacher, die exakt ihre Stellzeiten einhielten und bis 1200m durchliefen, es war warm, kaum Wind und die Konkurrenz sehr stark. 

Ich hatte vor dem Lauf sehr stark an meinem Leistungsvermögen gezweifelt. Etwa eine Woche vor dem Wettkampf in Wattenscheid hatte ich einen sehr starken Hautausschlag bekommen und einen Tag vor dem Lauf waren beide Füße durch die Hautentzündung angeschwollen. Ich bin am Tag vor dem Wettkampf nicht einmal mehr locker laufen gegangen. Mein Trainer Roland Wolff (Prof. für Sportmedizin) hat mir die nötige Sicherheit gegeben und mich beruhigt. Ich habe mich dann einfach nur noch auf den Lauf und mich selbst konzentriert.

Bis etwa zur 1000m-Marke musste ich gar nichts machen, außer im Feld eine Position zu halten, von der ich gut reagieren konnte. Ich hatte mir vorgenommen, nicht so ungestüm wie auf den anderen Sportfesten anzulaufen und konnte dann auf den Vorstoß des Spaniers Esteves gut reagieren. Auf der letzten Runde kämpfte ich, um so lange wie möglich Kontakt zu den beiden Führenden zu halten. Die letzten 150m waren extrem hart, aber ich habe versucht, möglichst koordiniert weiter meinen Schritt zu halten. Als ich auf den letzten Metern war und ich vor mir die Anzeigetafel mit der Zeit sah, konnte ich meinen Augen nicht glauben. 

Ich wurde später von einigen Kollegen aus meiner Trainingsgruppe gefragt, wie sich so eine Zeit anfühle und konnte nur sagen: "Nicht anders als eine 3:39min – es war einfach ein perfektes Rennen!" 

Mit meinem Lauf bin ich nun auf Platz 3 der ewigen Berliner Bestenliste hinter Jens-Peter Herold und Michael Gottschalk. Ich bin froh, dass ich nun für die nächsten beiden Jahre weiß, dass die Qualifikationszeiten für mich machbar sind – das ist jetzt wichtiger, als eine überhastete Teilnahme in Osaka oder eine "Gnadenbrot-Teilnahme" bei der Universiade.


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