Geschrieben von: Morgenpost - Sebastian Arlt
21 Februar 2013 | Kommentare (0)
Berliner 1500-Meter-Läufer wagt sich auf neue Wege
Carsten Schlangen wird am Wochenende sozusagen fremdlaufen. Etliche deutsche Meistertitel hat der 1500-Meter-Läufer von der LG Nord über seine Spezialstrecke in den vergangenen Jahren in der Halle und unter freiem Himmel gewonnen. Doch diesmal geht er bei den deutschen Hallenleichtathletik-Meisterschaften in Dortmund über 3000 Meter an den Start. Er spricht von “Loslösen von meiner Hauptstrecke”.
Es geht auch darum, ohne Druck locker zu laufen, Spaß zu haben. Mit freiem Kopf. “Es war ein schwieriges Jahr”, sagt der 32-Jährige, EM-Zweiter 2010 in Barcelona, im Rückblick auf 2012. Lange hatte er vergeblich versucht, die Norm für die Olympischen Spiele in London zu knacken. “Die ganze Zeit hatte ich nur London, London, London im Kopf.” Und die Tatsache, dass ihm immer noch die Normzeit fehlte. Nun kann man nicht alle paar Tage ein Rennen bestreiten. Man braucht gute Bedingungen, aber auch gute Konkurrenz – und muss überhaupt zu einem entsprechenden Meeting eingeladen werden.
Wenige Stunden vor Ultimo schaffte es Schlangen in Bottrop in einer Zeit (3:33,64 Min.), die seit 15 Jahren kein Deutscher mehr erreicht hatte. Bei den Spielen verpasste er dann jedoch das Finale. “Ich hatte in den Wochen davor zu viele Körner verloren und konnte dann nicht zeigen, was ich wirklich drauf habe.”
WM-Teilnahme nicht um jeden Preis
Schlangen hat für sich Konsequenzen gezogen. “Ich werde nicht wieder auf Teufel komm raus der Norm hinterherjagen.” Deshalb kommt zum Beispiel eine Teilnahme an der Hallen-EM in Göteborg (1.-3. März) gar nicht in Betracht. Was aber nicht heißen soll, dass Schlangen für den Sommer keine Ziele hat. Natürlich lockt die WM im August in Moskau. Aber nicht um jeden Preis. “Ich will auf alle Fälle zeigen, dass ich von der Leistung her gut mitlaufen kann.” Dass er in guten Feldern etwas zu suchen hat. Wenn das klappt, wird er eine gute Zeit laufen – und sich auch für Moskau qualifizieren. Was möglich ist, hat er schließlich in Bottrop bewiesen.
Schlangen will einfach versuchen, sich von der Fixierung auf die Norm zu lösen. “Sonst machst du dich bei jedem Lauf verrückt.” Und von Versuch zu Versuch “wird die Luft dünner”. Er kennt das alles aus leidvoller Erfahrung. Seine Hoffnung, dass sich der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) der bisher geltenden Regel des Weltverbandes (IAAF) anschließt und auch Leistungen aus dem Vorsommer als Normen herangezogen werden können, hat sich vor ein paar Tagen zerschlagen: Die IAAF hat den Passus gestrichen.
Der studierte Architekt Schlangen, der neben dem Sport als freier Mitarbeiter für Architekturbüros arbeitet, wird aber auch in Dortmund ehrgeizig starten. Denn er weiß um seine Chancen über 3000 Meter: “Das sieht gar nicht schlecht aus.” [...]
Geschrieben von: Leichtathletik.de - Jan-Henner Reitze
19 Januar 2013 | Kommentare (0)
Bei den Berlin-Brandenburgischen Hallen-Meisterschaften in der Berliner Rudolf-Harbig-Halle hat Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) am Samstag die 3.000 Meter gewonnen. In 7:56,57 Minuten legte er einen Sololauf hin. Im Sprint stand Maximilian Kessler (SCC Berlin) über 60 Meter (6,82 sec) und 200 Meter (21,23 sec) gleich zweimal ganz oben auf dem Treppchen.
Angefeuert von seiner Freundin spulte Carsten Schlangen die Runden wie ein Uhrwerk ab – in etwa 32 Sekunden. Niemand konnte folgen. Zum Ende der 3.000 Meter legte der 32-Jährige trotz Überrundungen einen Zahn zu und lief in 7:56,57 Minuten sicher zum Sieg.
“Ich bin im Soll. Das ist die zweitbeste Zeit, die ich zum Saisoneinstieg je gelaufen bin”, erklärte der 1.500-Meter-Spezialist, der in den vergangenen beiden Wochen mit einem verspannten Rücken zu kämpfen hatte.
Die Hallensaison geht der ehemalige EM-Zweite locker an. “Ich bin entspannter denn je. Das gibt mir den Spaß zurück, den ich am Laufen eigentlich schon immer hatte.” Besonders die Hatz nach Normen hatte den Druck zuletzt immer wieder steigen lassen. Von der Norm für die Hallen-EM (3:41,00 min) lässt sich der Berliner in diesem Winter nicht treiben. Über einen Start in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März) wird spontan entschieden – je nachdem wie sich die Form entwickelt. [...]
Zum vollständigen Artikel auf Leichtathletik.de
Geschrieben von: Meppener Tagespost
16 Januar 2013 | Kommentare (0)
Geschrieben von: Leichtathletik.de - Bericht und Foto: Georg Lehrer
14 Januar 2013 | Kommentare (0)
Eine besondere Rolle im Jahresaufbau spielen für einige Läufer und Geher die (Höhen)Trainingslager im Skilanglauf. Speziell zum Jahresende platziert, schaffen sie nicht nur eine willkommene Abwechslung nach den ersten Trainingsmonaten, sondern bringen in einer schönen Schnee- und Gebirgslandschaft mentale Entlastung. Gleich 17 leistungsstarke Bundeskader-Athleten nutzten zuletzt bei winterlichen Temperaturen zehn Tage lang die optimalen Trainingsbedingungen des Skigebietes Balderschwang.
„Diese Konzentration an Topathleten bringt die jungen Sportler in ihrer Entwicklung voran“, konstatiert Steffen Große, der bereits zum zwanzigsten Mal ein Skitrainingslager im Allgäu organisierte, zu dieser Kadermaßnahme. Durch die gemeinsamen Trainingseinheiten motivierter und zielgerichteter Bundeskaderathleten erhofft sich der Thüringer dass „die positiven Eindrücke sowie der Schwung aus dem Trainingslager mit in die Heimatvereine und die Trainingsgruppen getragen werden.“
„Wir haben uns im Vorfeld zusammengesetzt, die Trainingspläne besprochen und abgeglichen. So konnten die Kerneinheiten zusammen trainiert werden, die Qualität sowie die Motivation stiegen für jeden Athleten an. Wir ergänzten uns alle sehr gut“, erklärt Steffen Große die Herangehensweise.
Drei Trainer aus Thüringen und Hessen betreuten gemeinsam das Läuferteam, dabei tauschten sie während des Trainingslagers ihr „Know-how“ aus. Die inhaltliche Schwerpunktsetzung lag in diesem Jahr im Koppeltraining zwischen Skilanglauf und Lauf, in einer speziellen Laufkoordination sowie in der schwerpunktmäßigen Kräftigung der gesamten Rumpfmuskulatur, natürlich bedingt durch die hohen Kilometerumfänge im Skilanglauf.
Trainingsumfänge der Topathleten
Die zehn Trainingstage in Balderschwang gipfelten bei den Topathleten in Spitzenumfängen. So trainierte der Erfurter 800-Meter-Spezialist Sebastian Keiner beispielsweise 78,5 Laufkilometer, 9,5 Stunden Skilanglauf und Schneeschuhwandern, 5,5 Stunden Aquajogging, 11,5 Stunden Rad (Rolle) und absolvierte acht Stunden allgemeine athletische Ausbildung. In der Summe kamen 28 Einheiten zusammen.
Der frühere Vize-Europameister über 1.500 Meter, Carsten Schlangen, trainierte ähnliche Umfänge. So kam der Berliner Architekt auf insgesamt 27 Trainingseinheiten, inhaltlich teilten sich diese in 80 Laufkilometer, 26,5 Stunden Skilanglauf, 5,5 Stunden Schneeschuhwandern sowie eine Stunde allgemeine athletische Ausbildung auf. Bilanz des Berliner Mittelstrecklers: 42,5 Trainingsstunden in zehn Tagen.
„Für mich war es eine Motivation, mit Sebastian Keiner zu trainieren oder mich mit Carsten Schlangen in der Skilanglaufloipe in Richtung Hittisau zu duellieren“, meinte der frühere 10.000 Meter-Europameister Jan Fitschen vom TV Wattenscheid 01. „Des Weiteren war es absolut angenehm, dass man sich komplett auf sein Training konzentrieren konnte, da das gesamte Umfeld professionell organisiert war.“
Ideale Bedingungen
Auch die jungen Nachwuchsathleten aus Magdeburg, Berlin, Köln, Erfurt, Tübingen oder Bad Sooden-Allendorf, die für sich im Trainingslager den ein oder anderen neuen Impuls fanden, ob bei der allgemeinen athletischen Ausbildung, bei der Laufkoordination oder beim Techniktraining in der Langlaufloipe, waren von der gesamten Atmosphäre begeistert.
Nach zehn intensiven Trainingstagen mit absolvierten 80 Lauf- sowie 250 Skilaufkilometern fiel das Fazit bei allen Beteiligten positiv aus. “Die Bedingungen waren ideal: Das Skigebiet liegt auf 1.100 Metern. Es ist sehr schneesicher, direkt vor dem Hotel steigt man in ein 40 Kilometer langes Loipennetz (Grenzlandloipe) ein, die Sporträume des Hotels waren vielseitig nutzbar, das Essen ist uneingeschränkt sportlergerecht”, stellten die zwei Trainer Alexander Fromm (Stützpunkt Erfurt) und Georg Lehrer (SSC Bad Sooden-Allendorf) heraus. „Die Entscheidung, nach Balderschwang zu fahren, war absolut richtig.”
Geschrieben von: Meppener Tagespost - Mirko Nordmann
2 Januar 2013 | Kommentare (0)
An seinem 32. Geburtstag genoss Carsten Schlangen den Lauf durch den Konfettiregen beim Trierer Silvesterlauf. Nicht nur ein von ZDF-Sportchef Wolf-Dieter Poschmann intoniertes Geburtstagsständchen bescherten dem Meppener Mittelstreckenläufer im Trikot der LG Berlin Nord einen schönen Jahresausklang, sondern auch der achte Platz beim „Lauf der Asse“.
Maren Kock aus Brögbern verzichtete indes auf einen Start beim Silvesterlauf in Münster. Stattdessen trumpfte ein anderer Emsländer in Münster groß auf: Thomas Bruns vom SV Union Meppen wurde in 33:26 Minuten in der Herrenkonkurrenz über 10 Kilometer Dritter.
„Ich bin super zufrieden“, freute sich Schlangen über das gute Abschneiden und eine starke Laufzeit in Trier. 23:16,8 Minuten benötige der Emsländer für die acht Kilometer lange Strecke und war damit hinter Arne Gabius zweitbester Deutscher. Die ersten sechs Plätze machten die Läufer aus Afrika unter sich aus. Dabei ließ Moses Kipsiro in 22:41,8 Minuten ein Quintett aus Kenia hinter sich.
Vor Weihnachten hatte sich Schlangen in einem zehntägigen Trainingslager in den Allgäuer Alpen fit gemacht. Bei dem semispezifischen Skilanglauf-Trainingslager standen bis zur vier Trainingseinheiten auf dem Tagesplan. „Ein echt straffes Programm. Da die Abwechselungen der Belastungen mit Laufen, Radfahren, Skilanglauf, Schneeschuhwanderung und allgemeiner Athletik groß war, konnten wir einen sehr hohen Ausdauerreiz setzen“, berichtet Schlangen, „am schönsten war die gemeinsame Schneeschuhwanderung mit einer kleinen Gruppe von Läufern.“
Zu der 40-köpfigen Trainingsgruppe des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) gehörten auch Schlagens Jugendtrainer Gerd Janning und Jan Fitschen, Europameister über 10.000 Meter von 2006. [...]