Archive for the ‘Presse’ Category

Was bringen die neuen Anti-Doping-Regeln?

19 Februar 2009

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich mit der Nationalen Anti-Doping-Agentur getroffen, um über die Finanzierung und die neuen Regularien im Kampf gegen Doping zu sprechen. Wie wirksam sind neuen Regeln?

Wenn Speerwerferin Christina Obergföll ein Wochenende wegfahren möchte, ganz privat und ungestört, muss sie sich trotzdem auf Gäste gefasst machen – Dopingkontrolleure zum Beispiel. Seit Januar müssen Sportler für jeden Tag im Jahr eine Stunde angeben, in der sie garantiert erreichbar sind. "Das greift ganz schön in die Privatsphäre ein", sagt Obergföll, die bei den Olympischen Spielen in Peking die Bronzemedaille gewonnen hatte. Wenn der Kontrolleur sie einmal nicht antreffen sollte, erhält sie eine Verwarnung. Beim dritten Mal wird sie gesperrt. Spontaneität können sich Leistungssportler jetzt nur noch selten leisten. "Innerhalb dieser Stunde kann ich noch nicht mal zum Kiosk gehen und mir eine Zeitung kaufen", sagt der Mittelstreckenläufer Carsten Schlangen.

Mit der neuen Regelung will die Welt- Anti-Doping-Agentur im Kampf gegen die Betrüger wieder ein bisschen aufholen. Die Zahl der Dopingkontrollen im Training und Wettkampf nimmt zwar immer weiter zu, dennoch nähren viele Weltrekorde, etwa bei Olympia in Peking, Zweifel an der Wirksamkeit des Testsystems. Zudem trafen allein in Deutschland die Kontrolleure die Sportler hunderte Male nicht an. Nun also der nächste Schritt. "Wenn es hilft, bin ich gerne bereit, mitzumachen", sagt Obergföll.

Kritiker sehen einen Eingriff in die Privatsphäre

Das sehen nicht alle Athleten so. In Belgien haben mehrere Sportler eine Klage eingereicht. Sie wollen notfalls bis vor den Europäischen Gerichtshof ziehen. Auch der Welt-Fußballverband wehrt sich, den Vorsitzenden der Medizinischen Kommission Michel D'Hooge erinnern die neuen Regeln sogar an die Inquisition. Dabei gilt die Ein-Stunden-Regel gar nicht für Fußballspieler. In Deutschland sind zunächst nur 500 Sportler betroffen, die meisten kommen aus den besonders dopinganfälligen Disziplinen Radfahren, Leichtathletik oder Schwimmen. Wäre es nach den deutschen Dopingbekämpfern gegangen, wäre die neue Regel allerdings auch gar nicht erst eingeführt worden. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada), die Sportverbände und das Bundesinnenministerium hatten sich dagegen ausgesprochen. "Die Verhältnismäßigkeit ist für uns einfach nicht gegeben", sagt Nada-Sprecherin Ulrike Spitz.

Der Eingriff in die Privatsphäre ist ein Kritikpunkt. Ein anderer lautet: Die Ein-Stunden-Regel mache das Kontrollsystem nicht schlagkräftiger. Schließlich wissen die Sportler jetzt, wann der Kontrolleur zu ihnen kommt und können sich darauf vorbereiten. Im Dopinggeschäft kursieren verschiedene Methoden, um den Test zu manipulieren. Von einem besonderen Shake war schon die Rede, den die Sportler vorher trinken müssen. Außerdem sind einige Substanzen wie bestimmte Anabolika ohnehin nur wenige Stunden im Körper nachweisbar. Am Abend vorher gespritzt oder geschluckt, ist das Anabolikum am nächsten Morgen immer noch wirksam, aber nicht mehr in der Urinprobe zu finden.

Athleten mit dem besten Gewissen

Die Welt-Anti-Doping-Agentur entgegnet dieser Kritik, dass die Sportler auch außerhalb der angegebenen Stunde getestet werden können. Doch werden sich die Kontrolleure sicher lieber auf den vereinbarten Termin einlassen, als den Sportler nicht anzutreffen.

Viele Athleten klagen auch darüber, dass das Meldesystem im Internet nicht einwandfrei funktioniere. Doch das scheint noch das geringste Problem zu sein. Die deutschen Sportler sorgen sich, ob die Ein-Stunden- Regel in anderen Ländern überhaupt umgesetzt wird. "Wir Deutschen machen wieder alles zu 120 Prozent, aber wie es in anderen Ländern aussieht, weiß man nicht", sagt Christina Obergföll. Jamaika beispielsweise, Heimat des Sprint-Weltrekordhalters Usain Bolt, hat noch nicht einmal eine nationale Anti-Doping-Agentur. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßt daher die neuen Maßnahmen der Welt- Anti-Doping-Agentur. "Solche weltweiten Regeln sind dringend erforderlich, um eine einheitliche internationale Kontrolle einzuführen", erklärte sie in einer Videobotschaft.

Am Mittwoch empfing die Bundeskanzlerin den Vorstand der Nada. Es ging um Geld für Dopingkontrollen, aber auch um die neuen Regeln, und um die Weltmeisterschaften der Leichtathletik im August in Berlin. Die besten Athleten werden die deutschen Gastgeber da sicher nicht haben. Aber sie hätten gerne die mit dem besten Gewissen.

Zum Bericht auf Tagesspiegel.de  

EU-Kommissar will Wada bremsen

19 Februar 2009

Lausanne ist nicht gerade eine Hochburg der Narren. Weshalb John Fahey und David Howman am Faschingsdienstag im Olympischen Museum auch nicht in die Bütt gehen werden, wenn sie ans Rednerpult treten. Aber so manche Passage in den Ausführungen des Präsidenten und des Generaldirektors der Welt-Antidopingagentur (Wada) zum neuen Wada-Code beim diesjährigen Mediensymposium werden das Potenzial eines "Witzes" haben – wie Mittelstreckenläufer Carsten Schlangen aus Berlin die Zumutungen des offiziell weltweit geltenden Regelwerks im Kampf gegen Doping nennt.

Schlangen, der sich für intensive Trainingskontrollen ausspricht, steht mit seiner ambivalenten Haltung zum neuen Code nicht allein. Weltweit und sportartenübergreifend werden die Stimmen vor allem gegen die so genannte Whereabout-Regel täglich lauter. Seit dem 1. Januar 2009 müssen allein in Deutschland die 500 besten Athleten nicht nur ihre Aufenthaltsorte (engl. whereabout) ein Vierteljahr im Voraus online bei ihrer Nationalen Antidopingagentur (Nada) melden, sondern auch eine bestimmte Stunde angeben, in der sie für eine mögliche Dopingkontrolle greifbar sind. Vergisst ein Athlet die rechtzeitige An- oder Ummeldung und wird womöglich bei einer Kontrolle nicht angetroffen, erhält er eine Verwarnung. Bei drei Verwarnungen wird er monatelang gesperrt.

"Hausarrest" hat die Organisation EU-Athletes, ein Zusammenschluss von Sportler-Vereinigungen auf dem Kontinent, die Einstunden-Vorschrift genannt. Wegen mutmaßlicher Verstöße bei der Anwendung des Codes gegen geltendes europäisches Recht haben sich die Gegner der Regel an die EU-Kommission gewandt.

Noch ehe der neue Wada-Code in Kraft trat, richtete die von EU-Athletes um Unterstützung gebetene niederländische Europaparlamentsabgeordnete Emine Bozkurt eine Anfrage an die Kommission in Brüssel. Unter anderem wollte die sozialdemokratische Politikerin wissen, ob "die in den Code aufgenommenen Textteile betreffend Wahrung der Privatsphäre und Datenschutz im Einklang mit europäischem Recht" seien.

Zudem stellte Bozkurt die Frage: "Inwieweit stehen die Vorschriften, die Sportler verpflichten, während 365 Tagen des Jahres zu jeder Tages- und Nachtzeit für Kontrollen zur Verfügung zu stehen, nach Ansicht der Kommission in angemessenem Verhältnis zum Recht der einzelnen Sportler auf Privatsphäre? Inwiefern stehen sie im Widerspruch zu Gemeinschaftsrechtsvorschriften über Arbeitszeiten?"

Die Antwort von Justizkommissar Jacques Barrot vom 9. Februar hat es durchaus in sich. Zwar könne seine Behörde erst nach Abschluss der von der so genannten Arbeitsgruppe 29 vorzulegenden Ergebnisse ein Urteil darüber fällen, ob der Wada-Code mit EU-Recht konform sei. Bis dahin aber "würde es die Kommission bevorzugen, wenn das Datum, an dem der Datenschutzstandard und die Privatsphäre betroffen ist, aufgeschoben würde bis zum Abschluss der notwendigen Studien".

Dass Barrot und EU-Sportkommissar Jan Figel das umstrittene Regelwerk lieber noch nicht in Kraft sähen, lässt die in Montreal residierende Wada derweil kalt. Alle sensiblen Themen seien im Vorfeld geprüft und auch mit EU-Vertretern beraten worden, erklärte Sprecher Frédéric Donzé auf FR-Anfrage. Das sieht Emine Bozkurt anders, weshalb die für Bürgerrechtsfragen zuständige Politikerin gestern auch Michel Platini, den Präsidenten der Europäischen Fußball-Union (Uefa) bei dessen Besuch im EU-Parlament in Brüssel ermunterte, gegen Teile des Wada-Pflichtenhefts zu opponieren.

Platini stimmte denn auch der vom deutschen Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack bereits formulierten Kritik zu, wonach "massiv ins Privatleben eingegriffen" werde. "Fußballspieler sollten das Recht auf Urlaub und Privatsphäre haben und nicht 365 Tage im Jahr für Dopingtests zur Verfügung stehen müssen", sagte der Uefa-Boss. Tests könnten imTraining durchgeführt werden.

Eine Meinung, die auch die deutsche Basketball-Spielervereinigung Spin vertritt. Die Profi-Gewerkschaft, die auch den EU-Athletes angehört, hat dieser Tage beim Datenschutzbeauftragten in Bonn Beschwerde eingereicht. Spin bezweifelt, dass die Regularien der Wada beziehungsweise der deutschen Nada den Datenschutzbestimmungen gerecht werden. Eine Antwort steht noch aus.

Bei einer vergleichbaren Beschwerde der norwegischen Fußballspielervereinigung bei der dortigen nationalen Datenschutzberhörde sei der Standpunkt der Athleten bestätigt worden, erklärt Spin-Sprecher Walter Palmer. Zudem hatten Ende Januar 65 belgische Athleten gegen die Wada-Code Klage eingereicht.

Andere Sportler haben wegen der als Schikane empfundenen Meldepflicht schon resigniert. Nicht nur, aber auch wegen der Whereabout-Auflagen habe er seine Nationalmannschaftskarriere beendet, sagt Rugbyspieler Markus Walger aus Heusenstamm. Als Notstrommonteur werde er jeden Tag zu einem anderen Einsatzort in Deutschland gerufen, könne die Anwesenheitspflicht also praktisch nicht erfüllen. Kurzfristige Änderungen per SMS zu melden, sei auch nicht immer möglich.

Silke Kassner vom Beirat der Athleten im Deutschen Olympischen Sportbund berichtet von ganz praktischen Problemen einiger Sportler bei der Online-Registrierung. Als Wildwasserkanutin ist sie auch selbst der Meldepflicht unterworfen. "Ich weiß, dass Kontrollen nötig sind. Das System funktioniert aber nur, wenn ich als Athlet auf datenschutzrechtliche Aspekte verzichte", sagt die Referentin. Und fügt hinzu: "Da ist eine Diskrepanz, auch für mich als Politologin."

Auch Carsten Schlangen befindet sich im Zwiespalt der Gefühle. "Gesetzlich absolut grenzwertig", nennt er die Anforderungen. Viele Kollegen mokierten sich über die Vorschriften, würden sich aber aus Angst, dann womöglich als Befürworter für weniger Kontrollen verunglimpft zu werden, öffentlich nicht äußern. Der Weltklasseläufer, der sich wie Stabhochspringer Danny Ecker eine gemeinsame Aktion der Leichtathleten vorstellen kann, berichtet zudem von vielen technischen Schwierigkeiten beim elektronischen Meldeverfahren. So sei eine halbe Stunde Zeit aufzuwenden, um drei Änderungen im Dreimonatskalender durchzuführen, "was in zwei Minuten machbar sein müsste." Diverse Male habe er sich schon an die Wada gewandt, "aber ändern tut sich nichts".

Womöglich ändert sich ja etwas, wenn die EU-Kommission ihre Expertise abgegeben hat.

Zum Artikel auf FR-Online.de

Interview Ems-Vechte Welle – Wahl Sportler des Jahres

8 Februar 2009

Logo - Ems-Vechte-WelleIm “Sportplatz” des regionalen Radiosenders Ems-Vechte-Welle (Emsland/Grafschaft Bentheim) habe ich am Wochenende nach dem Sparkassen Cup in Stuttgart ein Interview zum Lauf gegeben.

Darüber hinaus spreche ich mit Interviewpartner Kai Hansen über die Wahl zum Sportler des Jahres im Emsland. Viel Spaß beim Zuhören. Danke an Kai Hansen.

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Vom Citylauf zu Olympia

5 Februar 2009

WAHLZUM SPORTLER DES JAHRES 2008 IM EMSLAND: ELF KANDIDATEN IN DREI KATEGORIEN

Carsten Schlangen inspiziert das Stadionrund in Peking

Carsten Schlangen lief sich über 1500 Meter in die Weltspitze

17. August 2008, Peking: Carsten Schlangen blickt über die mächtigen Tribünen zur olympischen Flamme. Noch nie war er nach einer Niederlage mit sich so zufrieden. Er saugt nach dem Halbfinallauf gegen die Besten der Welt die Atmosphäre auf. Das Herz schlägt schneller, die Gedanken überschlagen sich: Ich, Carsten Schlangen aus Teglingen, Architektur-Student und 1500-Meter-Läu-fer, bin Teil dieser gewaltigen Inszenierung – und die Welt schaut zu.

Zwei Tage zuvor musste ein schneller Vorlauf her: Das Tempo war hoch, er rettete sich knapp in die nächste Runde mit einer guten Zeit von 3:36,34 Minuten. „Ich habe gleich gesehen, dass es abgeht in dem Rennen", sagte er erschöpft. Das Halbfinale gestaltete Schlangen mutig, hielt sich taktisch geschickt im Rennen. 300 Meter vor dem Ziel setzte er, vielleicht zu früh, zur Schlussoffensive an – und wurde auf den letzten 80 Metern von den Geduldigeren abgefangen. Nach 3:37,94 Minuten landete er auf dem undankbaren achten Rang – sieben kamen ins Finale.

Schlangen war der vierte Emsländer und der erste emsländische Leichtathlet, der Olympia genießen durfte. Mit zwölf Jahren schloss er sich den Leichtathleten von Union Meppen an. Bis dahin hatte er beim SV Teglingen

Fußball gespielt, doch drohte dem schmächtigen Jungen die Ersatzbank. Dann aber lief er bei einem Citylauf in Meppen eine sehr gute Zeit. „Fußball war nicht mehr mein Ding", sagt der zehnfache Deutsche Meister heute.

Bis 2005 steigerte er sich derart, dass er mit seinem Meppener Trainer Gerd Jan-ning über den deutschen Vize-Titel jubeln konnte. 2006 gewann Carsten Schlangen den ersten DM-Titel, ein Jahr später folgte der erste Start bei einer Europameisterschaft. Und dann Peking – die Blitzkarriere des inzwischen für Berlin startenden 28-Jährigen. „Jetzt gehört er zu den Größten", sagt Janning.

Schlangens nächstes Ziel ist die WM in Berlin, die in den kommenden Monaten ein straffes Programm fordert. Nach der Hallen-DM in Leipzig Ende Februar fliegt er ins Trainingslager nach Lanzarote. Dann folgen die Hallen-EM in Türin und Trainingsaufenthalte in Südafrika und im portugiesischen Albufeira. Laufschuhe statt Badehose für den jungen Mann aus Meppen.

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Carsten rauscht knapp am Finaleinzug vorbei – LG Nord Nachrichten

19 Januar 2009

Carsten Schlangen hat den Einzug ins Olympiafinale im Pekinger Vogelnest denkbar knapp verpasst. Im ersten von zwei Halbfinals gestaltete der Schützling von Rolli, der ebenfalls in Peking vor Ort war, das Rennen mutig, wie man ihn kennt und entging durch taktisch geschickte Manöver mehrmals der Gefahr hinten eingebaut zu werden.

Besonders nach 1000m wurde es einmal sehr brenzlig, aber Carsten erspürte den kritischen Moment, sah die Lücke und lief sich innen durch wieder frei. 300m vor Schluss setzte er dann vielleicht eine Spur zu früh zur Schlussoffensive an, lange Zeit sah es danach aus, als könnte er weiter kommen, doch dann wurde er auf den letzen 80m von denen, die etwas geduldiger waren, leider doch noch abgefangen und landete am Ende in 3:37,94min auf dem undankbaren achten Rang. Sieben kamen ins Finale. Bitter für Carsten, denn wäre er nur 17/100sec schneller gewesen, dann hätte er im Finale gestanden und er war bereits bei der Hallen-WM in diesem Jahr nur hauchdünn am Finaleinzug gescheitert.

So war er gemeinsam mit Bernard Lagat, immerhin einer der Favoriten, der im zweiten Semifinale genauso knapp scheiterte, der erste der rausflog. Angesichts seines beherzten und mutigen Laufes muss er sich aber nicht grämen und kann für sich in Anspruch nehmen die Deutsche Mittel- und Langstreckenszene als einziger DLV-Vertreter von 800m bis Marathon erfolgreich vertreten zu haben.

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Carsten schafft den Einzug ins Halbfinale – LG Nord Nachrichten

19 Januar 2009

Carsten ist der erste Olympiastarter der LG NORD überhaupt. Gleich am ersten Tag der Leichtathletik-Wettbewerbe bei der Olympiade in Peking ging er in Peking im vierten Vorlauf über 1500m an den Start. Aus vier harten Vorläufen mit insgesamt 47 Teilnehmer kamen pro Lauf jeweils die ersten fünf und weitere vier Zeitschnellste in die beiden Halbfinalläufe. Der erste Lauf wurde von Mehdi Baala dem Franzosen in schnellen 3:35,87min gewonnen. Im zweiten Lauf gab es ein Bummelrennen, dass am Ende von Asbel Kipruto Kiprob aus Kenia gewonnen wurde.

Im dritten Lauf ging es unter der Führung von Juanvan Deventer aus Südafrika und Arturo Casado aus Spanien, die sich in 3: 36,32min und 3:36,42min ein Kopf-anKopf-Rennen lieferten, wieder ordentlich zu Sachen. Als Carsten an der Startlinie stand war klar, ein mutiger und schneller Lauf musste her, alles andere würde nicht zum Weiterkommen reichen.

Zum Glück wurde mutig angelaufen, Carsten hielt sich bis 800m etwas versetzt innen und ergriff dann rechtzeitig außen mit die Initiative. Im Schlussspurt wurde er dann, während vorne Rashid Ramzi aus Bahrein in 3:32,89min unterstrich, dass er zu den Topfavoriten gehört, zwar noch überspurtet, so dass er als sechster nicht direkt weiterkam. Schnell war aber klar, dass er mit 3:36,34min endlich einmal bei einem internationalen Wettkampf für seine couragierte Lauftaktik belohnt wurde, so dass er als bester der vier Zeitschnellsten in die nächste Runde einziehen konnte. Dort wird dann auch Carstens Favorit auf den Titel Bernhard Lagat für die USA mit von der Partie sein, er zeigte sich bisher in 3:41,98min aber noch nicht so stark.

Mit dem Spanier Reyes Estevez und dem Iren Alistair Cragg sind auch schon zwei prominenten Europäer überraschend in der Vorrunde ausgeschieden. Insgesamt ist Carsten einer von 6 Europäern, die den Einzug ins Halbfinale der besten 24 geschafft haben. Mit seiner Zeit liegt er derzeit genau auf dem 12. Rang und kann somit durchaus sehr zufrieden mit seiner gezeigten Leistung sein.

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Hallensaison 2009 – Who's hot? – Ausschnitt

13 Januar 2009

Ein Leichtathletik-Highlight wirft schon acht Monate vor dem ersten Startschuss seine Schatten voraus: die WM in Berlin (15. bis 23. August). Bevor es im Olympiastadion um Gold, Silber und Bronze geht, steht für viele Athleten die Hallensaison mit der Hallen-EM in Turin (Italien; 6. bis 8. März) an. Andere verzichten hingegen freiwillig oder wegen Verletzungen auf Wettkämpfe. leichtathletik.de hat sich unter den Athleten umgehört und gefragt: Who's hot?

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Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) will nach seinem internationalen Durchbruch mit dem Erreichen des Halbfinales bei den Olympischen Spielen in Peking auch wieder zeigen, zu was er in der Halle fähig ist. Platz vier beim Trierer Silvesterlauf nur wenige Tage nach seinem mittlerweile schon traditionellen Skilanglauf-Trainingslager lässt einiges für die 1.500 Meter-Rennen, insbesondere was die Hallen-EM angeht, erhoffen.

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Zum Artikel auf Leichtathletik.de

Berliner Leichtathletik Wahl des Jahres

9 Januar 2009

Die Wahl zum Leichtathleten des Jahres ist entschieden. Mit Robert Harting, Jessica Kolotzei, Franz Burghagen und Julia Fischer setzten sich in diesem Jahr in allen Bereichen die Werfer durch. Dabei gab es in den letzen zwei Wochen des Jahres 2008 noch zahlreiche Einsendungen, die vor allem die Rangfolge bei den Frauen und bei der weiblichen Jugend noch einmal kräftig durcheinanderwirbelten.
 
So setzte sich bei den Frauen nach starkem Endspurt Diskuswerferin Jessica Kolotzei (LG Nord Berlin) mit 637 Stimmen klar vor der Deutschen Juniorenmeisterin im Hochsprung, Meike Kröger (LG Nord Berlin; 316 Stimmen), durch.
 
Die Männerkonkurrenz entschied wie im Vorjahr der Vierte der Olympischen Spiele im Diskuswerfen, Robert Harting (SCC Berlin), mit 435 Stimmen für sich. Zweiter wurde Carsten Schlangen (LG Nord Berlin; 344 Stimmen) der in Peking über 1.500 Meter das Halbfinale erreichte.
 
Bei der weiblichen Jugend lagen gleich zwei Diskuswerferinnen vorn. Wie schon 2007 gewann Julia Fischer (SCC Berlin, 474 Stimmen), die 2008 Vize-Juniorenweltmeisterin wurde, vor Antje Bormann (LAC BERLIN, jetzt SCC Berlin; 229 Stimmen).
 
Die meisten Stimmen, insgesamt 412, konnte bei der männlichen Jugend Speerwerfer Franz Burghagen (LG NIKE BERLIN) auf sich vereinen. Er warf im Sommer bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Olympiastadion neuen deutschen Jugendrekord. Rang zwei belegt Geher Christoph Roschinsky (SCC Berlin; 220 Stimmen).
Die Punkteverteilung finden Sie im hier.

Interview Ems-Vechte Welle – Jahreswechsel

5 Januar 2009

Logo - Ems-Vechte-WelleIm “Sportplatz” des regionalen Radiosenders Ems-Vechte-Welle (Emsland/Grafschaft Bentheim) habe ich gestern einen kleinen Ausblick auf die kommende Leichtathletik-Saison gegeben. Neben dem Ausblick auf 2009 habe ich mit Interviewpartner Kai Hansen auch über die ersten bereits hinter mir liegenden Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft in Berlin gesprochen.

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Läufer aus Afrika dominieren, Berliner Schlangen hält mit

2 Januar 2009

Beim Original in Sao Paulo und dem deutschen Samba-Spektakel in Trier rannten die Läufer aus Afrika wieder allen davon. Doch neben Klasse zog es erneut Masse zu den Silvesterläufen rund um den Globus. Mehrere 100 000 Menschen starteten am letzten Tag des Jahres 2008 zum „Happy Running".

Beim legendären Rennen in Sao Paulo, das zum 84. Mal seit 1925 ausgetragen wurde und 20 000 Teilnehmer hatte, kamen die Sieger aus Kenia und Äthiopien. Der Berlin-Marathon-Zweite James Kipsang Kwambai und die bislang unbekannte Wude Ayalew Yimer setzten sich über die 15-Kilometer-Strecke in 44:42 und 51:37 Minuten durch.

Trotz Brummschädels nach einem Betriebsunfall beim Warmlaufen gewann über 8 km in Trier der 10 000-m-Olympiadritte Micah Ko-go (23:07 Minuten) und führte wie Kwambai in Sao Paulo ein kenianisches Trio an. Seinen schärfsten Konkurrenten Dennis Masai hatte Kogo schon am Morgen verloren, als die beiden auf einer Eisfläche ausglitten, hinfielen und den Kopf stießen. Masai konnte wegen einer Gehirnerschütterung nicht mehr antreten.

Hinter drei Kenianern lief der Berliner Carsten Schlangen (LG Nord) auf einen respektablen vierten Platz. Das Ziel von Schlangen, 2008 Olympiateilnehmer in Peking, ist in diesem Jahr die Teilnahme an der WM im Berliner Olympiastadion über 1500 m.

Beim 28. Silvesterlauf im schwäbischen Bietigheim lief Melanie Kraus (Leverkusen) in einem einsamen Rennen über 11,2 km in 37:15 Min. Streckenrekord. Falk Cierpin-ski aus Spergau setzte sich bei den Männern in 32:45 Min. durch.

Zum Artikel im Originalformat (PDF)