Carsten Schlangen mutig

Geschrieben von: Leichtathletik.de - Peter Grau
31 Mai 2013 | Kommentare (0)

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Flott zu ging es auch über 1.500 Meter. Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) ging 500 Meter vor Schluss nach vorn, um die WM-Norm von 3:35 Minuten zu packen, doch am Ende fehlte die Kraft ein wenig. Es blieben für ihn aber trotzdem 3:37,23 Minuten.

Knapp vor ihm ins Ziel lief der für die LG Eintracht Frankfurt startende und kurz vor der Einbürgerung stehende Homiyu Tesfaye (3:36,90 min). Sieger des Laufes wurde der Kenianer Abednego Chesebe in 3:36,35 Minuten.

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Gemeinsam auf Zeitenjagd

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Mirko Nordmann / Foto -Juanma Bellon
30 Mai 2013 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen Arturo Casado - Training together in BLUME in Madrid

Carsten Schlangen trainiert mit dem Spanier Arturo Casado

Vor drei Jahren lieferten sie sich auf der Stadionbahn von Barcelona einen harten Kampf um den Europameistertitel, jetzt machen die beiden Mittelstreckenläufer Carsten Schlangen und Arturo Casado gemeinsame Sache. Nicht freilich bei einem Wettkampf, vielmehr im Training. Nachdem Schlangen Anfang Mai für ein einwöchiges Trainingslager in die spanische Heimat seinen Kontrahenten nach Tarancon gefahren war, ist der Europameister über 1500 Meter von 2010 jetzt bei Schlangen zum Gegenbesuch in Berlin.

Dort bereiten sich die beiden Weltklasse-Läufer auf das Anhalt-Meeting vor, das am Freitag in Dessau stattfindet. „Wir gehen gemeinsam auf die Jagd nach schnellen Zeiten“, berichtet Schlangen. Zehn Tage lang teilt der gebürtige Meppener mit Casado seiner Berliner Wohnung. In der Bundeshauptstadt absolvieren beide ein weiteres gemeinsames Trainingslager. In Berlin kamen die beiden Athleten auch auf die Idee für die gemeinsamen Trainingseinheiten. „Im vergangenen Jahr haben wir beim ISAF in Berlin beschlossen, dass wir in dieser Sommersaison gemeinsam trainieren möchten“, erklärt Schlangen, der sich vorgenommen hat, sich in diesem Jahr neue Reize zu suchen.

So reiste der Wahl-Berliner nach Trainingslagern in Südafrika und Portugal zu Arturo Casado und seiner Freundin Fabiana nach Tarancon, wo Schlangen und Casado die meisten Trainingseinheiten absolvierten. Im Hochleistungszentrum BLUME im 80 Kilometer entfernten Madrid absolvierten sie sehr harte Einheiten mit Casados Trainingsgruppe. „Die Woche war nicht nur läuferisch ein absolutes Highlight. Dadurch, dass wir zusammen gewohnt haben, konnte ich einen Einblick in das spanische Familienleben genießen“, berichtet Schlangen, der sich nach der spanischen Sonne auch im deutschen Regenwetter gut akklimatisiert hat. Beim Pfingstsportfest in Rehlingen (Saarland) kam Schlangen im Dauerregen nach 3:38,19 Minuten hinter dem Äthiopier Zebene Alemayehu (3:38,02) als Zweiter ins Ziel.

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Carsten Schlangen trainiert mit Europameister

Geschrieben von: Leichtathletik.de - Alexandra Neuhaus
19 Mai 2013 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) spricht kein Wort Spanisch. Trotzdem hat der 1.500-Meter-Läufer eine enge Freundschaft mit dem spanischen Europameister von 2010, Arturo Casado, aufgebaut. Dem Mann, der als Einziger vor drei Jahren bei der EM schneller war als der Berliner. Aus dieser neu gefundenen Freundschaft wollen beide auch sportlich profitieren – und besuchen sich nun gegenseitig für gemeinsame Trainingswochen.

Arturo Casado und Carsten Schlangen in BLUME Trainingszentrum Madrid

Das ISTAF in Berlin hat die beiden Mittelstreckler zusammengebracht. „Letztes Jahr auf der Athletenparty nach dem Meeting haben wir uns lange unterhalten“, erzählt Carsten Schlangen von seinem ersten längeren Kontakt mit seinem spanischen Konkurrenten. Auf Englisch, denn so wie Schlangen kein Spanisch spricht, kann Casado kein Deutsch.

Aus dem losen Gespräch wurde eine Freundschaft, die so weit reicht, dass Carsten Schlangen Anfang Mai in den Flieger nach Madrid stieg, um Arturo Casado zu besuchen.

„Eine Woche lang habe ich bei ihm und seiner Familie gewohnt“, sagt Schlangen. „Nett war das.“ Das Hauptaugenmerk lag aber auf den gemeinsamen Trainingseinheiten. „Arturo trainiert ganz anders als ich.“ Ganz anders – konkret heißt das: Während Schlangen eher längere Läufe mit hoher Intensität trainiert, holt sich der Spanier seine Schnelligkeit über die Wiederholungen. Ein typischer Trainingstag von Arturo Casado: 8 x 600 Meter mit kurzen Pausen zwischen den schnellen Einheiten (1:30 min). Seine Bestzeit liegt bei 3:32,70 Minuten über 1.500 Meter.

Arturo Casado und Carsten Schlangen im Trainingszentrum BLUME in Madrid

Gegenbesuch Ende Mai

„Nach der Woche in Spanien war ich ganz schön platt“, gesteht Schlangen, der inzwischen neben dem Leistungssport freiberuflich als Architekt arbeitet. Dennoch – er ist sich sicher, dass dieses Trainingslager ihn weiter gebracht hat. „Solche Läufe sind gar nicht verkehrt, um ein Gefühl für das Wettkampftempo zu bekommen“, glaubt der Olympiateilnehmer des letzten Jahres.

Nach seinem Saisoneinstieg am Montag in Rehlingen (20. Mai) stehen die Wettkämpfe in Dessau (31. Mai) und Rabat (Marokko, 9. Juni) auf seinem Plan. „Ich habe mir die Wettkämpfe bewusst so auseinander gelegt, damit ich zwischendurch nochmal trainieren kann“, sagt Schlangen.

Dann auch wieder mit Arturo Casado. Der 30-Jährige kommt Ende Mai nämlich zum Gegenbesuch in die deutsche Hauptstadt, um von dort aus auch zu den Wettkämpfen in Dessau und Hengelo (Niederlande, 15. Juni) zu reisen. „Und wenn ich Zeit finde, lerne ich dann vielleicht auch etwas Spanisch“, sagt Schlangen.

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„Existenzangst gehört zum Spitzensport dazu“

Geschrieben von: FAZ - Michael Reinsch
25 Februar 2013 | Kommentare (1)

Tagesthema bei der Hallenmeisterschaft in Dortmund: Die Leichtathleten betrachten Sporthilfe-Studie als Bestätigung ihres Kurses. Die Pausen einiger Stars sind also akzeptiert

FAZ: Existenzangst im Spitzensport

Existenzangst? „Habe ich jeden Tag“, ruft Christina Schwanitz. „Wenn du deine Leistung nicht bringst, wenn du dich verletzt, fliegst du gleich raus bei der Bundeswehr.“ Die Sächsin hat sich mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft in Dortmund, bei dem sie die Eisenkugel auf 19,79 Meter gestoßen hat, zur Favoritin der Hallen-Europameisterschaft in Göteborg am kommenden Wochenende gemacht. So weit wie sie hat es in diesem Jahr noch keine Kugelstoßerin gebracht.

Trotzdem, zwischen dröhnendem Lachen und ohne sich die gute Laune verderben zu lassen, bestätigt sie, dass Top-Athleten in einem Stadium der Verunsicherung leben. „Der Vertrag wird immer nur um ein Jahr verlängert“, sagt sie über die Sportförderung der Bundeswehr: „Wer weiß, vielleicht bekommt im nächsten Jahr Shanice meine Stelle.“ Die Mannheimerin Shanice Craft, mit zwanzig acht Jahre jünger als Christina Schwanitz, ist Junioren-Weltmeisterin mit Kugel und Diskus und wurde in Dortmund mit 17,66 Meter Dritte.

Existenzangst, psychische Erkrankungen, Doping – die Leichtathleten sind nicht wirklich überrascht von dem, was die Stiftung Deutsche Sporthilfe bekannt gemacht hat. „Die Studie ist ein bisschen scheinheilig“, kritisiert Christian Reif, Europameister im Weitsprung von Barcelona 2010 und als neuer deutscher Hallenmeister mit 8,08 Meter ebenfalls Medaillenfavorit in Göteborg: „Das Problem ist nicht neu. Wir haben viele Athleten mit Zukunftsproblemen.“ Zwar mache er in diesem Jahr seinen Master im Studium des Sportmanagements, aber seine Zukunft sei bedroht, weil er mit 28 Jahren nicht in den Beruf einsteige: „Ich bin ja noch fit.“ Viele Athleten verzichteten vollkommen auf eine Ausbildung und stünden am Ende ihrer sportlichen Laufbahn vor dem Nichts. „Das wäre mal eine krasse Studie mit dramatischen Ergebnissen“, schlägt er vor, „wenn man hier mal fragen würde: Was kommt danach?“

Verband fühlt sich in Kurs bestätigt

„Leistungssport ist keine himbeerrosa Reise“, sagt Günter Lohre, einstiger Stabhochspringer und Vizepräsident des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV). „Seit 2010 haben wir den Nationalmannschaften Psychologen zugeordnet.“ Die Hälfte der Athleten nehme deren Gesprächsangebote an. 11,4 Prozent der Spitzensportler gaben in der Sporthilfe-Studie an, dass sie an Burnout leiden, 9,6 Prozent an Essstörungen. „Eine sportliche Karriere ist eine Karriere auf Zeit“, sagt DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. „Deshalb ist es wichtig, dass unsere Athleten eine duale Karriere verfolgen mit Ausbildung im Beruf oder Studium.“

Kurschilgen und sein Verband fühlen sich von der Studie bestätigt. So fehlen Top-Athleten wie Stabhochspringerin Silke Spiegelburg und Kugelstoß-Weltmeister David Storl, Hochspringer Raul Spank und Hürdensprinterin Carolin Nytra in Dortmund und Göteborg nicht wegen Verletzungen. Sie schonen sich. „Man darf nicht von Event zu Event denken“, erklärt Chef-Bundestrainer Idriss Gonschinska. „Das Verhältnis von Belastung zu Erholung kann der Schlüssel zum Erfolg werden.“ Viele seiner Besten beginnen deshalb den Olympiazyklus, der auf Rio 2016 ausgerichtet ist, mit einem verlängerten Winterschlaf oder gar einem ganzen Jahr, das sie zur körperlichen und geistigen Regeneration sowie zur Konzentration auf Hochschul- und Berufsabschlüsse nutzen.

Carsten Schlangen betrachtete seinen 3000-Meter-Lauf, in dem er die Konkurrenz abhängte (7:55,37 Minuten), als aktive Erholung. „Ich will nicht im Hamsterrad rennen“, sagt der 1500-Meter-Läufer, der zur Abwechslung auf die längere Strecke gewechselt ist und statt in Göteborg bei der deutschen Cross-Meisterschaft starten wird. „Es ist schwer, nicht auszubrennen“, behauptet der 32 Jahre alte freie Architekt: „Die größte Herausforderung ist, zu entscheiden, was wichtig ist.“

Die dopingverdächtige Konkurrenz bei den Olympischen Spielen habe ihm die Augen geöffnet, sagt er. „Für mich zählt nur noch die persönliche Bestleistung. Dann kommt die Norm von allein.“ Die angehende Psychologin Lisa Ryzih sagt: „Ja, es gibt Existenzangst. Sie gehört im Spitzensport einfach dazu.“ Die Studentin im zehnten Semester, Favoritin im Stabhochsprung, schied mit drei Fehlversuchen über 4,40 Meter aus. Ein solches Ergebnis bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr hätte sie ihre Optimalförderung gekostet und ihren Vater um den Lohn als Trainer gebracht. „Wenn ich mich nicht fürs Finale qualifiziert hätte, hätte ich schon Probleme gehabt“, sagt sie: „Da hängt ja die ganze Familie dran.“

Clemens Prokop nahm die Untersuchung der Sporthilfe als Bestätigung für sein Engagement, ein Anti-Doping-Gesetz in Deutschland durchzusetzen. Von der Vollversammlung des deutschen Sports abgewatscht für seinen entsprechenden Antrag, setzt er die 5,9 Prozent der befragten Athleten, die angaben, regelmäßig zu dopen, und die rund vierzig Prozent, die nicht nein sagten, ins Verhältnis zu den vier positiven Proben, welche die Nationale Anti-Doping-Agentur bei 8000 Kontrollen des Jahres 2011 erzielte, gerade 0,01 Prozent. Dies zeige, dass das Instrumentarium des Sports offenkundig nicht in der Lage sei, Doping ausreichend zu bekämpfen.

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One-Man-Show bei Hallen-DM

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Carsten Nitze
24 Februar 2013 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen gewinnt über 3000m bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 2013

Carsten Schlangen dreht nach seinem Sieg eine Ehrenrunde. Mit einer beeindruckenden läuferischen Vorstellung holte der Meppener Leichtathlet Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) nach drei Jahren bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund erneut den nationalen Titel über 3000 Meter.

Unter dem tosenden Applaus der fast 5000 Zuschauer in der ausverkauften Helmut-Körnig-Halle präsentierte der Wahl-Berliner eine One-Man-Show der besonderen Art. Schon nach der ersten der 15 zu absolvierenden Hallenrunden führte er das Feld überlegen an, baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und lief in 7:55,37 Minuten ungefährdet den Titelehren entgegen. Ohne Orientierung am Gegner verpasste er dabei die geforderte Qualifikationsnorm für die Hallen-Europameisterschaften in Göteborg (1. bis 3. März) nur um 84 Hundertstel. Dennoch feierte der Meppener ausgelassen. Als einziger Meister des ersten Wettkampftages genehmigte er sich eine Ehrenrunde und wurde von den begeisterten Zuschauern frenetisch gefeiert.

„Ich war eigentlich gar nicht unbedingt auf Normenjagd“, so sein Fazit im Anschluss: „Ich wollte das Feld einfach nur frühzeitig sprengen, nicht dass mich am Ende wieder irgendwer überrascht.“ Dabei blieb der Meppener seiner neu gefassten Linie treu: „Hier in Dortmund fand ich es schön, dass ich mal ein paar Runden laufen konnte in dem Wissen, ich habe das Ding im Sack. Das hat Spaß gemacht!“ Ein nochmaliges 2012 mit der unendlichen Hatz nach Qualifikationen für internationale Großereignisse, die ihm den Spaß am Laufen nehmen, will und wird er sich nicht noch einmal antun. „Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat die Freiheit, mich auch ohne Norm in das EM-Team zu berufen, wenn ich denn möchte“, untermauerte Schlangen die neue Direktive. Deshalb würde der Meppener einen eventuellen Start bei den Deutschen Cross-Meisterschaften (9. März in Dornstätten/Baden-Württemberg) sogar vorziehen und wäre keinesfalls unglücklich, wenn der DLV für die 3000-m-Hallendistanz keine Nominierung ausspricht. Für ihn zählt in erster Linie die Sommersaison. Hier erhofft er sich, frei vom Druck und Zeitenanspruch, in neue Dimensionen auf seiner 1500-m-Spezialstrecke vorzustoßen. [...]

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