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One-Man-Show bei Hallen-DM
24 Februar 2013Carsten Schlangen dreht nach seinem Sieg eine Ehrenrunde. Mit einer beeindruckenden läuferischen Vorstellung holte der Meppener Leichtathlet Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) nach drei Jahren bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund erneut den nationalen Titel über 3000 Meter.
Unter dem tosenden Applaus der fast 5000 Zuschauer in der ausverkauften Helmut-Körnig-Halle präsentierte der Wahl-Berliner eine One-Man-Show der besonderen Art. Schon nach der ersten der 15 zu absolvierenden Hallenrunden führte er das Feld überlegen an, baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und lief in 7:55,37 Minuten ungefährdet den Titelehren entgegen. Ohne Orientierung am Gegner verpasste er dabei die geforderte Qualifikationsnorm für die Hallen-Europameisterschaften in Göteborg (1. bis 3. März) nur um 84 Hundertstel. Dennoch feierte der Meppener ausgelassen. Als einziger Meister des ersten Wettkampftages genehmigte er sich eine Ehrenrunde und wurde von den begeisterten Zuschauern frenetisch gefeiert.
„Ich war eigentlich gar nicht unbedingt auf Normenjagd“, so sein Fazit im Anschluss: „Ich wollte das Feld einfach nur frühzeitig sprengen, nicht dass mich am Ende wieder irgendwer überrascht.“ Dabei blieb der Meppener seiner neu gefassten Linie treu: „Hier in Dortmund fand ich es schön, dass ich mal ein paar Runden laufen konnte in dem Wissen, ich habe das Ding im Sack. Das hat Spaß gemacht!“ Ein nochmaliges 2012 mit der unendlichen Hatz nach Qualifikationen für internationale Großereignisse, die ihm den Spaß am Laufen nehmen, will und wird er sich nicht noch einmal antun. „Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat die Freiheit, mich auch ohne Norm in das EM-Team zu berufen, wenn ich denn möchte“, untermauerte Schlangen die neue Direktive. Deshalb würde der Meppener einen eventuellen Start bei den Deutschen Cross-Meisterschaften (9. März in Dornstätten/Baden-Württemberg) sogar vorziehen und wäre keinesfalls unglücklich, wenn der DLV für die 3000-m-Hallendistanz keine Nominierung ausspricht. Für ihn zählt in erster Linie die Sommersaison. Hier erhofft er sich, frei vom Druck und Zeitenanspruch, in neue Dimensionen auf seiner 1500-m-Spezialstrecke vorzustoßen. [...]
BBM Halle 2012 Berlin
19 Januar 2013Bilder vom 3.000m Lauf der Männer der Berlin-Brandenburgischen Hallenmeisterschaften 2012 am 19.01.2012. Ich lief dort eine gute Zeit von 7:56min.
Sieg oder Niederlage?
27 April 2008Ein Jahr nach dem Europacup in München
Viele Leichtathletikfreunde können sich noch sehr genau an die unschönen Bilder vom 3000m Lauf des Europacups in München aus dem letzten Jahr erinnern. Ich hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt, wie er glücklicherweise selten vorkommt. Erst kürzlich wurde ich von einem deutschen Studenten und Leichtathletikfreund im Trainingslager in Südafrika gefragt, wie ich mich um alles in der Welt von diesem 3000m Lauf bis heute erholen konnte.
Nach dem Lauf
Ich hatte mich völlig verausgabt. Noch nie zuvor war ich so über mein Leistungslimit gegangen. Direkt nach dem Lauf wurde ich sofort vom DLV-Arzt, von Jürgen Mallow schon drei Runden vor Schluß nach unten in den Zielbereich geschickt, versorgt.
Unten in den Katakomben des Olympiastadions lag ich völlig ausgepumpt auf der Liege. Mir war unglaublich schlecht. Mein Herz raste und meine Gedanken. "Nein, ich habe total versagt – die Mannschaft lag in Führung und dann komm ich und werde Letzter. Vor ein paar Tagen habe ich so ein gutes Rennen gemacht – warum nicht hier und heute?" Die Gedanken hörten nicht auf und ich steigerte mich immer weiter in Selbstvorwürfe.
Ich konnte mich sehr glücklich schätzen, dass mein Teamkollege Franek Haschke, der am Vortag ein exzellentes Rennen über die 1500m gelaufen war, direkt in den Ärzteraum kam und mich beruhigte.
Medienrummel
Nach meinem Lauf kam nur noch die 4x400m Staffel – wir konnten nicht mehr gewinnen, sondern nur noch punktgleich mit Frankreich den zweiten Platz erringen. Die Einzelplatzierungen gaben damals den Ausschlag, dass Frankreich den Europacup gewann – und ich ihn verlor. So sahen es zumindest die Medien…