Geschrieben von: Leichtathletik.de - Chrescht Beneké
25 Dezember 2011 | Kommentare (0)
Nur langsam schälen sich die Konturen des beschaulichen Balderschwang aus der Winterlandschaft des Hochallgäu. Es ist Sonntagmorgen. Früh, für einige zu früh, und falls die Sonne pünktlich wach war, versteckt sie sich hinter einer dichten Wolkendecke. Durch das beschauliche Dörfchen und den dichten Schneefall stürmt eine farbenfroh gekleidete, bunt zusammen gewürfelte Gruppe.
Ihr Frühstück müssen sich die deutschen Läufer und Geher beim zentralen Lehrgang Mitte Dezember erst mit einem gut halbstündigen Warmlaufen verdienen.
Der Lehrgang ist vom Thüringer Leichtathletik-Verband initiiert, steht aber auch den Bundeskaderathleten aus dem Elite- und Nachwuchsbereich offen und wird geleitet vom Lehrertrainer Alex Fromm aus dem Sportgymnasium Erfurt und stand unter der Gesamtregie des Sportdirektors des Thüringer Leichtathletik-Verbandes Steffen Große.
Erfahrungen adaptiert
Letzterer hat seine Erfahrungen mit solchen Wintertrainingslagern aus dem Triathlonsport an den Laufsport adaptiert, um durch den gezielten Einsatz semispezifischer Trainingsmittel wie klassisches Skilanglaufen, Skating und Schneeschuhwandern zusätzliche Leistungsreserven zu erschließen.
Sein Argument klingt einleuchtend: „Sämtliche Sportarten übernehmen Trainingskonzepte aus der Leichtathletik, aber die Läufer trainieren meist nur konventionell ihr Laufen. Mit neuen Trainingsreizen können sich diese sowohl in der Spezifik, als auch in der Breite verbessern.“
Euphorischer Carsten Schlangen
Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) muss vom Konzept nicht mehr überzeugt werden und äußert sich euphorisch: „Für mich gehört dieses Trainingslager zu den schönsten Erfahrungen, die ich bislang im Sport erleben durfte.“ Dick eingemummt ist der 30-Jährige im Schneetreiben kaum zu erkennen und trotzdem leicht zu finden: Wo er ist, ist vorne.
Die Gruppe zerfällt in Grüppchen, jeder nach seinem Tempo. Mit dem Vize-Europameister über 1.500 Meter messen sich immer wieder weitere Zugpferde der deutschen Leichtathletik wie die Erfurter Wolfram Müller, Sebastian Keiner, Rico Schwarz oder auch die Leverkusenerin Annett Horna und natürlich die hungrigen, aufstrebenden Nachwuchskräfte wie der Fünfte über die 3.000 Meter Hindernis bei der U-20 EM, der Berliner Tim Stegemann, und die Jüngste der 16 Athleten, Catherina Granz (LG Nord Berlin).
Abgesehen von den Profilen auf leichtathletik.de, kannte die Berlinerin nur zwei Athleten persönlich und hat sich dennoch schnell eingelebt: „Jeder hat sich mit jedem verstanden, es war total unwichtig, ob man sechs Jahre älter oder jünger ist. Gefühlt hatten wir zwar fast den ganzen Tag Training, ich habe entweder gegessen, geschlafen oder trainiert, aber man kam schnell in den Rhythmus und ich fühle mich komischerweise trotz der Belastung ziemlich gut.
Der kaputte Tag
Trotz Erfahrungsvorsprung vom Vorjahr litt Tim Stegemann wohl stärker, da er nach Achillessehnenproblemen erst vor drei Wochen ins Training einstieg und die intensive Gelegenheit für den Aufbau von Grundlagenausdauer mit hohem Kraftausdaueranteil ausgiebig nutzte: „Ich hatte meinen kaputten Tag. Im Sog der Trainingsgruppe gab ich öfter 110 Prozent und natürlich muss man das irgendwann bezahlen. Der Ehrgeiz in der Gruppe war sehr groß, da wir Sportler alle Ziele haben. Aber es war schön, sich gegenseitig anzuspornen, zu messen und sich an erfahrenen Athleten wie Carsten und Wolfram zu orientieren. Wer dann im Training mitzieht, wird auch problemlos akzeptiert. Dennoch war die Stimmung sehr locker.“
Um Anerkennung braucht der 24-jährige Rico Schwarz nicht mehr zu kämpfen und trotzdem schonte auch er sich nicht: „Mit oft vier Einheiten ist sowohl die Trainingshäufigkeit als auch der Zeit- und Kilometerumfang höher als bei normalen Trainingslagern. Durch die Abwechslung komme ich damit aber sehr gut klar und für den winterlichen Aufbau einer soliden Grundlage kommt mir der Ausbruch aus der üblichen Routine sehr gelegen. Es war eine große Gruppe mit großem Spaß und sogar eine Schneeschuhwanderung wird richtig anstrengend, wenn man mit ein bisschen Dampf durch den Tiefschnee den kompletten Berg hoch stürmt.“
Wiedersehen in der Sauna
Draußen ist es zwar schon längst dunkel, doch schneit es weiterhin, als sich die Athleten im kleinen Kraftraum und der Saunalandschaft wie jeden Abend wiedersehen. Die besonders von den Koppeltrainings aus der klassischen und freien Skilanglauftechnik und 1.000 Meter-Läufen gequälte Muskulatur verlangt nach Dehnen und Auflockerung.
Bei harter „Mucke“ kommt in diesen Tagen vor dem Fest trotz Winterlandschaft keine besinnliche Stimmung auf. Weihnachten ist schließlich noch eine Woche hin und die Athleten haben andere Sorgen als den üblichen Vorweihnachtsstress. Wann ist morgen noch mal Wecken?
Geschrieben von: athletics weekly
16 Oktober 2011 | Kommentare (0)
Hier ein interessanter Artikel aus der britischen Presse, den ich vor ein paar Tagen von einem Freund bekam. Der Freund wollte mir zum Einstieg in die Saison eine Freude machen. Das ist gelungen! Lads: You made my day!
Geschrieben von: Meppener Tagespost - Mirko Nordmann
30 August 2011 | Kommentare (0)
Wadenprobleme verhindern WM-Start des gebürtigen Meppeners über 1500 Meter
Daegu/Meppen. Lange hat er auf Besserung gehofft, doch am Wochenende war klar, dass es nicht geht. Schweren Herzens hat Mittelstreckenläufer Carsten Schlangen seinen Start über die 1500 Meter bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Daegu/Südkorea abgesagt. Die Vorläufe finden am heutigen Dienstag also ohne den gebürtigen Meppener statt.
„Die Verletzung ist schwerwiegender als anfänglich angenommen“, berichtete der 30-Jährige gestern im Telefonat mit der Emslandsport-Redaktion von hartnäckigen Wadenproblemen. Die Beschwerden seien nach der Ankunft im Trainingslager auf der Insel Jegu aufgetreten. Schlangen schonte sich, ging spazieren und trainierte auf dem Ergometer-Fahrrad, anstatt Dauerläufe im Stadion zu absolvieren. „Warten auf Einheit X“ beschreibt der Vizeeuropameister in seinem Internet-Blog (www.carsten-schlangen.de) die bange Hoffnung auf Besserung, die allerdings ausblieb.
„Ich habe nach zehn Minuten Dauerlauf gemerkt, dass es nicht geht“, erklärte der Meppener in Diensten der LG Berlin-Nord, „so bekomme ich auf der Bahn nicht eine schnelle Runde hin — schon gar nicht mit Spikes.“ Natürlich ist Schlangen tief enttäuscht: „Da hat man das ganze Jahr trainiert und dann so eine Verletzung. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in dieser Phase passiert.“ Den ersten Gedanken, sofort aus Daegu abzureisen, hat der Emsländer schnell verworfen. „Ich versuche trotzdem hier etwas Spaß zu haben und mich irgendwie nützlich zu machen“, berichtet er. So betätigte er sich als „Kameramann“ und filmte den 3000-Meter-Hindernis-Vorlauf seines Zimmergenossen Stefan Uliczka. „So konnten wir analysieren, was bei seinem Sturz passiert ist“, erzählte Schlangen, der nun die nächsten Tage gemeinsam mit Uliczka die Weltmeisterschaften in Südkorea als Tourist erleben und sechs bis acht Wochen alternativ trainieren muss.
Geschrieben von: Sportschau.de
28 August 2011 | Kommentare (0)
Vize-Europameister Carsten Schlangen muss auf den Start über 1.500 Meter verzichten. Eine Verletzung der Wadenmuskulatur stoppte den Mittelstreckenläufer der LG Nord Berlin. Nach Angaben von Idriss Gonschinska, Cheftrainer Track im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), konnte der 30-Jährige die Abschlusseinheit nicht mehr absolvieren. “Wir haben uns daher entschlossen, seinen WM-Start abzusagen und die Saison abzubrechen”, so Gonschinska. Schlangen soll aber vor Ort bleiben und das Team weiter unterstützen.
Schon bei Hallen-EM im Pech
Schlangen hatte bei der EM 2010 in Barcelona mit einem taktisch klug geführten Rennen sensationell Silber gewonnen. In der laufenden Saison hatte das Glück den gebürtigen Meppener schon zuvor verlassen. Bei der Hallen-EM im März in Paris verpasste Schlangen Bronze um sieben Hundertstelsekunden.
Geschrieben von: Leichtathletik.de - Jan-Henner Reitze - Bild: Chai
28 August 2011 | Kommentare (0)
Wegen einer Wadenverletzung kann Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) bei der WM in Daegu (Südkorea) nicht über 1.500 Meter antreten. Das gab Cheick-Idriss Gonschinska, Cheftrainer Track, bei der DLV-Pressekonferenz am Sonntag bekannt. Hochspringer Raúl Spank (Dresdner SC 1898) und Mitstreiter Eike Onnen (LG Hannover) sind bereit für die Qualifikation am Dienstag (30. August).
Wegen Problemen in der Wadenmuskulatur konnte Vize-Europameister Carsten Schlangen in den letzten Tagen nicht wie geplant trainieren. “Wir haben uns mit ihm und dem Verbandsarzt Helmut Schreiber dazu entschieden, hier den Start kurzfristig abzusagen”, erklärte Cheick-Idriss Gonschinska. Es soll nicht riskiert werden, dass die Verletzung noch schlimmer wird.
Auch die Saison ist für den Berliner zu Ende. Er bleibt aber noch in Daegu, um mit der Mannschaft mitzufiebern und sie zu unterstützen. Der Berliner wollte eigentlich um einen Platz im Finale mitkämpfen. [...]