Verletzter Schlangen in Daegu zum Zuschauen verdammt

Wadenprobleme verhindern WM-Start des gebürtigen Meppeners über 1500 Meter

Daegu/Meppen. Lange hat er auf Besserung gehofft, doch am Wochenende war klar, dass es nicht geht. Schweren Herzens hat Mittelstreckenläufer Carsten Schlangen seinen Start über die 1500 Meter bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Daegu/Südkorea abgesagt. Die Vorläufe finden am heutigen Dienstag also ohne den gebürtigen Meppener statt.

„Die Verletzung ist schwerwiegender als anfänglich angenommen“, berichtete der 30-Jährige gestern im Telefonat mit der Emslandsport-Redaktion von hartnäckigen Wadenproblemen. Die Beschwerden seien nach der Ankunft im Trainingslager auf der Insel Jegu aufgetreten. Schlangen schonte sich, ging spazieren und trainierte auf dem Ergometer-Fahrrad, anstatt Dauerläufe im Stadion zu absolvieren. „Warten auf Einheit X“ beschreibt der Vizeeuropameister in seinem Internet-Blog (www.carsten-schlangen.de) die bange Hoffnung auf Besserung, die allerdings ausblieb.

„Ich habe nach zehn Minuten Dauerlauf gemerkt, dass es nicht geht“, erklärte der Meppener in Diensten der LG Berlin-Nord, „so bekomme ich auf der Bahn nicht eine schnelle Runde hin — schon gar nicht mit Spikes.“ Natürlich ist Schlangen tief enttäuscht: „Da hat man das ganze Jahr trainiert und dann so eine Verletzung. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in dieser Phase passiert.“ Den ersten Gedanken, sofort aus Daegu abzureisen, hat der Emsländer schnell verworfen. „Ich versuche trotzdem hier etwas Spaß zu haben und mich irgendwie nützlich zu machen“, berichtet er. So betätigte er sich als „Kameramann“ und filmte den 3000-Meter-Hindernis-Vorlauf seines Zimmergenossen Stefan Uliczka. „So konnten wir analysieren, was bei seinem Sturz passiert ist“, erzählte Schlangen, der nun die nächsten Tage gemeinsam mit Uliczka die Weltmeisterschaften in Südkorea als Tourist erleben und sechs bis acht Wochen alternativ trainieren muss.

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