22 Juli 2007 | Kommentare (0)
Am vergangenen Wochenende (21/22. Juli 2007) habe ich bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt den 1500m Lauf gewonnen. Ich konnte meinen Titel aus dem Vorjahr in Ulm verteidigen. Durch meine Jahresbestzeit in Cottbus und die ebenfalls recht schnelle Zeit aus Cuxhaven war ich zusammen mit meinem Trainingskollegen Franek Haschke Titelfavorit. Zugegeben war diese Rolle dieses Mal nicht ganz einfach. Besonders beim Aufwärmen zum Vorlauf hatte ich Bedenken, ob alles so klappt – und ging mit wakeligen Beinen an den Start.
Der gewonnene Vorlauf gab mir sehr viel Sicherheit für den nächsten Tag und ich war bereit, meine Chance zu ergreifen. Gemeinsam mit Franek haben wir das Tempo des Endlaufes hoch gehalten. Wir hatten während des Rennens sehr viel Wind und so war es für den Kopf nicht so einfach, nach vorne zu gehen und das Rennen selbst aktiv zu gestalten.
Ich merkte recht bald, dass sich das Feld aufreihte und steigerte meine Geschwindigkeit konstant. Auf der Zielgeraden hatte ich einen leichten Vorsprung herausgelaufen, aber das hatte ich schon gar nicht mehr mitbekommen. Ich war so konzentriert darauf, meine Geschwindigkeit zu halten und niemanden mehr vorbei zu lassen.
Mein Teamkollege Franek Haschke konnte sich knapp vor Wolfram Müller den zweiten Platz sichern. Unser Teamwork hatte sich ausgezahlt – wir genossen gemeinsam die Ehrenrunde im Stadion.
Danke fürs Daumendrücken, Carsten
17 Juli 2007 | Kommentare (0)
Deutsch:
Ab heute gibt es in der Fotogalerie Bilder vom German Meeting in Cuxhaven. Eine ausführliche Serie der Startszene findet sich ebenso wie einige interessante Bilder vom Spaziergang nach dem Meeting. Viel Spaß beim Zuschauen.
English:
Today I added some pictures of the German Meeting in Cuxhaven to the photogallery. You will find quite a few pictures from the start of the race as well as some interesting shots of a stroll after the race. Have fun watching.
14 Juli 2007 | Kommentare (0)
Deutsch:
Am heutigen Samstag bin ich beim German Meeting in Cuxhaven mit 3:39,52min über die 1500m erneut deutlich unter der 3:40min-Marke geblieben.
Nach meinem Einbruch beim Europacup in München und einer darauf folgenden Erkältung war ich nicht ganz sicher, wie ich mich schlagen würde. Kurz vor dem Lauf war ich sehr aufgeregt und unsicher. Als dann der Startschuss fiel, bin ich allerdings wieder volles Risiko gegangen und trotz einer sehr schnellen Eingangsrunde von 56sec gut durchgekommen. Leider habe ich mich auf den letzten Metern nicht mehr gegen den Angriff des Äthiopiers Hailu Mekonnen und des US-Amerikaners Russel Brown wehren können. Den Angriff des ebenfalls auf den letzten Metern stark aufkommenden Polen Bartosz Nowicki konnte ich noch mit letzter Kraft abwehren und mir einen guten vierten Platz sichern.
Ich bin froh, daß ich nach der Erkältung so schnell wieder eine so gute Zeit anbieten konnte. Im Training rollt es auch wieder. Ich freue mich jetzt auf die Deutschen Meisterschaften am nächsten Wochenende in Erfurt.
Carsten
English:
This Saturday I ran at the German Meeting in Cuxhaven. Again I finished with a time under 3:40min (3:39:52).
Three weeks after the collapse at the European Cup in Munich and a cold I got afterwards, I was not so sure about my condition. Shortly before the race I got somewhat nervous. Nevertheless I started quite quick again and I put myself in risk, running the first lap in 56sec. But everything worked out fine. I got fourth and I felt quite good during the race. Only on the last 30metres two guys passed me in the sprint.
I am very confident that I recovered quite quickly. The training sessions are also easy again. I feel myself ready for the upcoming German Championships in Erfurt.
Carsten
12 Juli 2007 | Kommentare (0)
Viel mehr Fehlentscheidungen hätte der Kreis alter Männer auf der 119.IOC Konferenz in Guatemala-City nicht mehr herbeirufen können. Nachdem bereits am ersten Tag der Zusammenkunft die Fundamente für die endgültige Zerstörung eines Weltnaturerbes im Westkaukasus gefällt wurde (Bericht: Sotschi 2014), richteten sich am zweiten Tag die Interessen auf die "Jugend der Welt".
Jacques Rogge sprach von einer "historischen Entscheidung" und auch viele andere Redner konnten sich offenbar kaum die Freudentränen verkneifen während sie bereits über Münzprägungen der ersten Jugendspiele nachdachten.
Ich kann mir derweil kaum die andere Sorte Tränen verkneifen. Meiner Meinung nach ist es Irrsinn zu glauben, daß diese Jugendspiele in irgendeiner Weise die große Masse der Jugend von heute anspricht und diese nach den olympischen Leitideen erzieht. Kaum ein Jugendlicher, der seine Zeit gerne lieber vor dem Fernseher verbringt oder sich gerade mit anderen Dingen als mit dem Sport beschäftigt, wird durch die Spiele Werte wie Fairness oder die Pflege der eigenen Gesundheit vermittelt bekommen.
Auswirkungen wird die Entscheidung lediglich auf die ohnehin schon sporttreibenden Kinder und Jugendlichen haben. Weil die Welt leider nicht so perfekt funktioniert, wie man sich das immer vorstellt, werden diese Auswirkungen sicher nicht rein positiv sein.
In meiner Zeit als Sportler hab ich schon sehr viele Talente gesehen. "Unerreichbar – die werde ich niemals schlagen können!" habe ich seiner Zeit immer gedacht. Vermutlich hatte ich Glück und wurde durch ein Umfeld betreut, das nicht in den frühen Jugendjahren schon alles aus mir herausholen wollte. Ein etwas älterer befreundeter Läufer hat mir damals gesagt: "Wenn Du drei-viermal die Woche trainierst, ordentlich schläfst und isst, dann entwickelst Du Dich automatisch weiter."
Als ich mich vor drei Jahren entschlossen habe, aus meinem ambitionierten Hobby etwas mehr zu machen, waren die Talente von Früher meist schon nicht mehr in der Leichtathletik. Viele stellten mit 17 fest, daß sie bereits sieben Mal in der Woche hart trainieren und sich die Bestzeiten trotzdem nicht mehr weiter entwickeln. Dazu kamen meistens die ersten Verletzungen und die Perspektive in einigen Jahren XX-Sekunden schneller laufen zu müssen, um überhaupt wieder an Deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Für viele ist nach dem Schulabschluß dann auch die Zeit im Sport vorbei.
Die Leistungsbolzerei in frühen Kindheitsjahren wird mit Einführung der Olympischen Spiele für Kinder und Jugendliche (14-18 Jahre) sicherlich kräftig zunehmen.
In Deutschland wird die Perspektive, einmal an Olympischen Spielen teilzunehmen, sicherlich zu einer Steigerung der "Dropout-Rate" führen. Der ohnehin schon angeschlagenen Erwachsenen-Leichtathletik werden also auch noch die letzten Talente genommen. In anderen weniger demokratischen Ländern werden die Auswirkungen sicherlich noch drastischer sein. Wer mit 14 schon an der Olympiade teilnehmen will, der muß im Turnen schon mal im zarten Alter die ein oder andere Übung machen, die eigentlich erst langjähriger Erfahrung bedarf. Arzneien zu schlucken um früher erwachsen zu sein gehört vermutlich dann auch dazu – im Wettstreit um die sportlichste Jugend der Welt.
Insgesamt wird der IOC auch seine Vorstellung von Jugendspielen ohne nationale Symbole kaum durchsetzen können, denn die Fernsehwelt von NBC verlangt nach Helden. Helden haben eine Heimat.
Carsten
12 Juli 2007 | Kommentare (0)
Deutsch:
An diesem Samstag geht es für mich endlich wieder an die Startlinie. Zum letzten Formtest vor den Deutschen Meisterschaften in Erfurt starte ich beim German Meeting in Cuxhaven.
Ich kann momentan noch nicht genau abschätzen, wie gut ich mich von meinem Lauf in München und der danach folgenden Erkältung erholt habe. In der letzten Woche habe ich wieder gut trainiert und viel geschlafen. Cuxhaven war für mich immer ein gutes Pflaster – im letzten Jahr bin ich dort meine 1500m Bestzeit gelaufen. Ich bin bereit noch mal alles in die Waagschale zu legen und freue mich auf den Lauf!
Ich hoffe Euch mit einem guten Resultat zu überraschen, Carsten.
English:
This upcoming Saturday I am going to compete in Cuxhaven. The German Meeting is the last formcheck for the German Championships in Erfurt the week after.
I cannot really say how good my condition is after the race in Munich and the cold I got afterwards. During the last week I have been training quite good and I also slept quite a bit. Cuxhaven has always been a quite good meeting for me to get some records – I hope to do so this weekend!
Carsten