Posts Tagged ‘Vorbereitung’

In Malente fit für Olympia gemacht

21 Juli 2012

Sportler loben perfekte Bedingungen beim Trainingslager

Der Wochenspiegel - In Malente fit für Olympia gemacht

Den letzten Schliff für Olympia holen sich die beiden Leichtathleten Steffen Uliczka aus Kiel und Carsten Schlangen aus Berlin zurzeit im Sport- und Bildungszentrum des Landessportverbandes (LSV) Schleswig-Holstein in Malente. Die Läufer sind in Topform – und voll des Lobes.

„Hier in Malente haben wir super Bedingungen. Das Sportstadion ist auch bei nassem Wetter perfekt, und so viel unterschiedliche Dauerlaufstrecken findet man anderswo selten. Vor allem auf den leicht profilierten Wegen kann man sehr gut Kraftkomponenten mit Schnelligkeitsübungen kombinieren”, sagt Schlangen, der bei der EM vor zwei Jahren in Barcelona über die 1500-Me-ter-Distanz Vize-Europameister wurde und damit seinen größten Erfolg verbuchen konnte. „Damals hatte er sich auch in Malente vorbereitet. Wir dachten, es wäre ein gutes Omen, ihn jetzt vor den Olympischen Sommerspielen wieder einzuladen”, berichtet Harald Kitzel vom LSV. Fest steht: Das – vorsichtig gesagt – durchwachsene Malenter Wetter der vergangenen Tage hat beide Athleten zumindest bestens auf das feuchte Klima der britischen Insel eingestellt.

Die zwei Olympiateilnehmer scheinen in der Form ihres Lebens zu sein. Schlangen ist erst vor zwei Wochen Bestzeit gelaufen und war damit schneller als jeder andere deutsche 1500-Meter-Läufer in den vergangenen 15 Jahren. Und auch Uliczka strahlt: „Es läuft richtig gut. Ich bin in diesem Jahr zweimal persönliche Bestzeit gelaufen und fühle mich spitzenmäßig!” Die Leichtathleten absolvieren täglich zwei intensive Trainingseinheiten, nicht nur auf der Tartanbahn und im Wald, sondern auch im Kraftraum. Bevor kurz vor den Spielen im Bundesstützpunkt noch wettkampfspezifische Übungen anstehen, gilt es für Steffen Uliczka, in Malente insbesondere die Kraftausdauer zu trainieren – mit Kraftzirkel, Berganläufen und Tempointervallen im Gelände.

Der gebürtige Preetzer und Spezialist im 3000-Meter-Hindernislauf fährt mit einem hohen Anspruch an sich selbst nach London. „Die deutsche Norm für die Nominierung war so ausgelegt, dass die gezeigte Leistung für das Erreichen des Finales reichen müsste. Mein Ziel ist es, eine Spitzenleistung abzurufen und eine neue persönliche Bestzeit zu laufen”, betont der 28-jährige. Carsten Schlangen empfindet es schon als großen Erfolg nach Peking 2008, wo er knapp im Halbfinale scheiterte, erneut bei den Sommerspielen dabei zu sein. „Es war schließlich schon eine enorme und nicht alltägliche Leistung, im Vorfeld Bestzeiten aufzustellen.” Von überzogenen Leistungserwartungen der Verbände hält der Berliner nichts.

Und dennoch: Für den Erfolg muss sich das Erlebnis Olympia zunächst unterordnen. „In der Regel lassen wir die Sportler erst drei Tage vor dem Wettkampf anreisen”, erläutert Bundestrainer Werner Klein – der Hektik und Ablenkung im Olympischen Dorf wegen, denn Konzentration ist alles. Die ersten Vorrundenläufe für Schlangen und Uliczka beginnen am 3. August, am 31. Juli geht der Flug nach England. Dass er die Eröffnungsfeier nicht live mitbekommt, ist für Uliczka „nicht so schlimm. Ich war auch von den Eröffnungszeremonien bei der Europameisterschaft und der Studenten-WM nicht so begeistert. Nach meinen Wettkämpfen bleibt noch genug Zeit, die Olympiade zu erleben.” Er will dann bis zum Abschluss der Spiele in London bleiben, Abstecher zum Marathonlauf, Triathlon und Tontaubenschießen würden ihn reizen.

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Zwei Athleten, ein Ziel: Der Finallauf in London

21 Juli 2012

Der Reporter - Zwei Athleten, ein Ziel: Der Finallauf in London

Typisch englisches Regenwetter, ideale Laufstrecken und die nötige Ruhe vor einem der absoluten Höhepunkte ihrer Sportlerkarriere. Kein Wunder also, dass sich 3000-Meter-Hindernisläufer Steffen Uliczka und 1500-Meter-Mittelstreckler Carsten Schlangen ausgerechnet das beschauliche Bad Malente-Gremsmühlen als Ort für ihr Abschluss-Trainingslager ausgesucht haben. Gemeinsam mit Bundestrainer Werner Klein und Trainer Roland Wolff bereiten sich die deutschen Ausnahmeläufer hier schon seit über einer Woche auf die Olympischen Sommerspiele in London vor, die am 27. Juli feierlich eröffnet werden.

Der idyllische Kurort ist aber kein Neuland für die befreundeten Athleten. Beide nutzten die optimalen Trainingsbedingungen in Bad Malente-Gremsmühlen in der Vergangenheit schon einmal, um sich auf wichtige Wettkämpfe vorzubereiten. Für Werner Klein hingegen ist es der erste Arbeitsaufenthalt in der Holsteinischen Schweiz, auch er zeigte sich angetan; „Die Bedingungen sind hervorragend. Wir können uns hier in aller Ruhe auf das Training konzentrieren, es gibt viele schöne Laufstrecken im Wald und an den Seen sowie ein tolles Stadion mit einer Laufbahn, auf der die Sportler selbst bei Regen gut trainieren können”, schwärmte der Bundestrainer.

Zwar gehen der gebürtige Preetzer Steffen Uliczka und der Berliner Carsten Schlangen beim wohl wichtigsten Sportereignis der Welt in unterschiedlichen Disziplinen an den Start, ihre Tagesabläufe im Trainingslager sind aber nahezu identisch. Nach dem Frühstück zieht es die beiden Leichtathleten erst einmal ins „Cafe Uliczka”, um sich bei einem Espresso oder einem Latte Macchiato auf den Tag einzustimmen. „Ich habe meine eigene Espresso-Maschine immer dabei, ohne geht es nicht”, gestand Steffen Uliczka mit einem Schmunzeln. Um 9.30 Uhr steht dann das erste Training des Tages auf dem Programm – getrennt absolvieren sie Ausdauer-, Tempo- oder Intervallläufe. Die zweite Einheit folgt am frühen Abend, nachdem die Leistungssportler beim Mittag und einer anschließenden Ruhephase wieder neue Kraft getankt haben. Bei einem gemütlichen Abendessen lassen Sportler und Trainer schließlich den Tag ausklingen.

An diesem Wochenende endet das individuelle Trainingslager in Bad Malente-Gremsmühlen allerdings für die beiden Ausdauerläufer. Nach einer kuren Erholungszeit in ihren jeweiligen Heimatorten reisen Steffen Uliczka und Carsten Schlangen am 28. Juli in das Bundesleistungszentrum nach Kienbaum (südöstlich von Berlin). Dort stehen für das komplette, rund 75. Sportler umfassende Leichtathletik-Team Regeneration und teambildende Maßnahmen wie Grill- und Spielabende auf dem Trainingsplan. Am 31. Juli, drei Tage bevor es für Steffen Uliczka und Carsten Schlangen in London erstmals ernst wird, geht ihr Flieger in die englische Hauptstadt, die für 17 Tage der pulsierende Mittelpunkt der Sportwelt sein wird.

Die Vorfreude der beiden Ausdauerläufer steigt von Tag zu Tag, zumal der Weg zu den begehrten Olympia-Tickets viel Kraft gekostet’ hat. Steffen Uliczka und Carsten Schlangen mussten an ihre Grenzen gehen, um die hohen Norm-Anforderungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu erfüllen. Beide unterboten die geforderten Zeiten, indem sie „Last-Minute” persönliche Bestzeiten liefen und sicherten sich somit die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen. Während es für den 28-jährigen Uliczka in London die Premiere sein wird, ist es für Carsten Schlangen nach Peking 2008, wo er den Halbfinallauf erreichte, bereits der zweite Auftritt bei Olympischen Spielen. Der :31-Jährige muss aber der. steinigen Qualifikation ein wenig Tribut zollen und klagt über das ein oder andere Wehwehchen. „Die vielen Normversuche, das harte Training und der Stress haben Spuren hinterlassen. Ich konnte die Tage leider nicht immer so trainieren, wie ich das gern wollte”, berichtete Schlangen und hofft, dass er sich bis zu seinem ersten Start am 3. August wieder komplett erholt habe. Trotzdem freue er sich natürlich auf die Wettkämpfe, allein dabei zu sein, sei schon ein riesiger Erfolg für ihn. Ziele hat der Architekt selbstverständlich trotzdem: „In den Finallauf zu kommen, also unter die besten 12 von über 50 Startern, wäre für einen weißen Läufer eine große Errungenschaft”, sagte der aktuell 13. der Weltrangliste über 1500-Meter. Einziger Wermutstropfen bei aller Vorfreude ist für Carsten Schlangen die Tatsache, dass das deutsche Leichtathletik-Team nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen wird, denn das gehöre für ihn einfach dazu.

Steffen Uliczka sieht das anders: „Ich finde das nicht schlimm, dass wir nicht mit einlaufen, aber das ist typbedingt. Ich stehe da nicht so drauf.” Er werde sich die Feier und die Wettkämpfe aber im Fernsehen anschauen, um sich auf die Olympischen Spiel einzustimmen. Für den ehrgeizigen und zielstrebigen Kieler Studenten der Agrarwissenschaften stehe nicht der ganze Trubel um Olympia sondern seine eigene, Leistung im Vordergrund. „Ich fühle mich spitzenmäßig. Olympia ist das Größte und ich will dort in den Finallauf – das ist mein Anspruch. Ich will beim Saisonhöhepunkt meine Bestzeit natürlich noch einmal unterbieten”, so Uliczka.

Nach ihren Wettkämpfen wollen sich die beiden Athleten, die sich voraussichtlich auch im Olympischen Dorf ein Zimmer teilen werden, auch noch andere Sportarten anschauen. Am 13. August, einen Tag nach der Abschlussfeier, treten sie mit den anderen deutschen Olympiateilnehmern die Heimreise an. Erstmals in der Geschichte der Spiele, kehrt das deutsche Olympia-Team gemeinsam nach Deutschland zurück. Mit der MS Deutschland, bekannt aus der Fernsehserie „Das Traumschiff”, geht es von den London nach Hamburg, wo es einen großen Empfang für die Athleten geben soll. Steffen Uliczka und Carsten Schlangen dürfen sich dann endlich für ihre Erfolge gebührend feiern lassen und die guten Bedingungen in Malente haben ihren Teil dazu beigetragen.

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Gute Vorbereitung auf die WM-Saison

31 Dezember 2008

Schlangen im Ski-Trainingslager

Meppener Tagespost - Gute Vorbereitung auf die WM-Saison

Mit dem gelungenen eineinhalbwöchigen Skilanglauf-Trainingslager im norwegischen Hemsedal hat Leichtathlet Carsten Schlangen die Saison 2009 mit den Weltmeisterschaften in Berlin eingeläutet. Der aus Meppen stammende und für LG Nord Berlin startende Olympia-Teilnehmer über 1500m wurde begleitet von seinem Bruder Dirk, seinem ehemaligen Meppener Trainer Gerd Janning, LG-Coach Prof. Roland Wolff, seinen Teamgefährten Norbert Löwa, Falko Zauber, Franek Haschke, Johannes Riewe sowie Christophe Chayriguet (LG Stadtwerke München) und Jonas Hamm (LG Braunschweig). „Eine tolle Gemeinschaft, die Stimmung war gut", stellt Janning fest.

Die Trainingsbedingungen erwiesen sich im kalten und tief verschneiten Norden erneut als optimal. Schlangen absolvierte bis zu 70 Kilometern auf Skiern. Zum Aufwärmen diente die vier Kilometer lange Strecke zum Skistadion. Abends fanden Koordinationsläufe statt.

Heute startet Schlangen beim Silvesterlauf in Trier. Auch im vergangenen Jahr war er bei dieser auch international stark besetzten Großveranstaltung gewesen.

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„Fast wie ein Profi"

11 März 2008

Schlangen will die Olympia-Norn „knacken"

um BERLIN/MEPPEN.

Nach zwiespältigen Gefühlen -guter 1500-m-Lauf ohne das erhoffte Ergebnis – bei den Hallenweltmeisterschaften im spanischen Valencia hat Carsten Schlangen den Blick nach vorn gerichtet: Kurzfristig auf die Olympischen Spiele in Peking in diesem Jahr und dann auf die Weltmeisterschaft in Berlin 2009.

„Carsten trainiert fast schon wie ein Vollprofi", erkannte sein ehemaliger Meppener Trainer Gerd Janning die guten Bedingungen für den aus der emsländischen Kreisstadt stammenden Läufer, der für die LG Nord Berlin startet. Dafür hat der Sportler, der im Oktober an der Technischen Universität Berlin seine letzte Architektur-Prüfung abgelegt hat, eine Art Urlaubssemester genommen.

„Das ist Carsten ohne weiteres zuzutrauen" (Jan Gerrit Keil, Leistungssportwart der LG Nord)

In Absprache mit der Uni wird er die Diplomarbeit erst ab Herbst 2009, nach der Weltmeisterschaft im Berliner Olympiastadion, in Angriff nehmen. Jetzt muss Schlangen die Norm für die Olympischen Spiele in Peking „knacken" und dafür seine Bestzeit um gut eine Sekunde auf 3:35,50 Minuten verbessern. „Nach den Leistungssteigerungen der letzten Jahre ist ihm das ohne weiteres zuzutrauen", urteilt der Leistungssportwart der LG Nord, Jan Gerrit Keil.

Schlangen und seine Mitstreiter von der LG Nord, die am Wochenende ohne den Emsländer bei der deutschen Crossmeister-schaften in Ohrdruf den Titel gewannen, bestreiten zur Olympiavorbereitung ein Trainingslager in Portugal und Südafrika. Keil hofft, dass der Emsländer dann „endlich auch mal das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite hat und in den Endlauf kommt". In Valencia fehlten ihm gerade 55 Hundertstelsekunden für die Qualifikation zum Finallauf, bei dem in der Halle nur neun Sportler starten. Schon bei der Europameisterschaft 2006 in Göteborg hatte der Emsländer den Endlauf nur knapp verpasst. Damals hätte seine Zeit zum Finale und Rang 10 gereicht, aber die Platzierung langte nicht, weil sich in einem anderen Vorlauf zu viele Läufer mit langsameren Zeiten direkt qualifiziert hatten.

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