Elf Podestplätze für Berliner Leichtathleten in Erfurt

Geschrieben von: Berliner Morgenpost - Sebastian Arlt
23 Juli 2007 | Kommentare (0)

„Wir werden besser abschneiden als vor zwei Jahren", sagte Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), mit Blick auf die Weltmeisterschaft in Osaka (25. August bis 2. September). Vor zwei Jahren in Helsinki hatte der DLV eine Gold-, eine Silberund drei Bronzemedaillen gewonnen. In Hinblick auf Osaka brachten die Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Erfurt aber keine neuen Erkenntnisse. Was zumindest am Samstag den sintflutartigen Regengüssen geschuldet war.  

„Mit der einen oder anderen Disziplin bin ich unzufrieden", bilanzierte der Leitende Bundestrainer Jürgen Mallow. Es gab lediglich eine neue Normerfüllung, Mittelmaß regierte im Steigerwaldstadion. Insgesamt werden -inklusive Staffeln – knapp 70 deutsche Athleten nach Japan reisen. Am Dienstag will der DLV seine Nominierung bekannt geben.

Besonders die Werferinnen Christina Obergföll (66,59 m/ Speer), Petra Lammert (19,30 m/ Kugel) und Franka Dietzsch (62,83 m/Diskus) überzeugten, sie führen die Weltjahresbestenliste an und haben bei der WM sehr gute Medaillenchancen. Sorgen machen allerdings zwei weitere Me-daillenkandidaten: Hochspringer Eike Onnen musste seinen Wettkampf wegen Rückenproblemen abbrechen, Stabhochspringer Tim Lobinger, wegen einer Leistenverletzung gehandicapt, hatte beim Sieg von Danny Ecker (5,70 m) keinen gültigen Versuch. Er hat sein WM-Ticket nach seinem Europacup-Sieg vor einigen Wochen eigentlich sicher, doch auch in diesem Falle, so Mallow, müsse der Athlet noch einmal eine WM-reife Leistung anbieten.

Hervorragend schnitt der Berliner Leichtathletik-Verband ab, es gab insgesamt elf Podestplätze. Es siegten Robert Har-ting (SSC/Diskus), Andre Höhne (SCC/10 000 m Bahngehen), Moritz Höft (LG Nord/800 m) und Carsten Schlangen (LG Nord/1500 m). Silber: Norbert Löwa (LG Nord/3000 m Hindernis), Franek Haschke (LG Nord/1500 m), Urs-zula Gutowicz-Westhof (LG Nike/ Weitsprung) und Michael Pfaff (OSC/400 m Hürden). Bronze: Sandra Busch (LAC/Dreisprung), Kofi Amoah Prah (LG Nike/Weitsprung) und Thomas Moede (LAC/ Dreisprung).

Zum Bericht im Originalformat (PDF)

Vier Titel für Berlin

Geschrieben von: Der Tagesspiegel Weblog Heimvorteil - Jörg Leopold
23 Juli 2007 | Kommentare (0)

Weblog Heimvorteil - Tagesspiegel - DM Erfurt 2007Bei den 107. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am Wochenende in Erfurt gab es vier Titel für Berliner Athleten. Über 1.500 Meter rehabilitierte sich Carsten Schlangen von der LG Nord nach seinem Einbruch beim Europacup (Details dazu von ihm selbst in seinem Blog) und siegte vor seinem Team-Kollegen Franek Haschke (siehe Foto). Für eine kleine Sensation sorgte Moritz Höft (ebenfalls LG Nord) mit seinem Erfolg über 800 Meter, konnte er im Zielspurt doch Abo-Meister Rene Herms bezwingen. Mehr zu diesem Coup ist im Web-Tagebuch der Hauptstadtläufer nachzulesen. Im 10.000-Meter-Gehen kam Andre Höhne (SCC) hingegen erwartungsgemäß zu Meisterehren. Und im Gegensatz zu den LG Nord-Läufern wird man den 29jährigen wohl auch bei der WM in Osaka erleben können. Dort will auch der vierte Deutsche Champion aus Berlin an den Start gehen und sogar ein bisschen Richtung Medaille schielen. Gemeint ist SCC-Diskuswerfer Robert Harting, der in Erfurt seinen ersten nationalen Titel holen konnte und endlich da angekommen ist, wo ihn viele Experten schon länger erwartet haben. Während die Männer von der Spree damit insgesamt ordentlich abräumen konnten, blieben die Berliner Frauen ohne Goldmedaille in Thüringen. Einem Sieg am nächsten kam noch Weitspringerin Urszula Gutowicz-Westhof, der ganze sechs Zentimeter zu Platz 1 fehlten.

Link zum Artikel in Heimvorteil 

Vom Regen ertränkt, vom Winde verweht

Geschrieben von: Süddeutsche Zeitung - Sport - Joachim Mölter
23 Juli 2007 | Kommentare (0)

Abgesehen von Speerwerferin Obergföll wenig Herausragendes bei den Leichtathletik-Meisterschaften in Erfurt

Es ist lange her, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) mal drei Weitspringer in seinen Reihen hatte, die innerhalb einer Saison die Acht-Meter-Marke überwunden haben. Vor diesem Wochenende war das Nils Winter (Leverkusen/8,12 m), Peter Rapp (Tübingen/8,10) und Christoph Stolz (Wolfs-burg/8,04) gelungen, und bei den nationalen Titelkämpfen in Erfurt gesellte sich am Samstag sogar ein weiterer hinzu: der Ludwigshaf ener Christian Reif als neuer deutscher Meister mit 8,08 m.

Und das komplizierte eine sowieso schon komplizierte Angelegenheit. Bei den Weltmeisterschaften vom 25. August bis zum 2. September in Osaka dürfen ja höchstens drei Athleten pro Land und Disziplin starten, im speziellen Fall der Weitspringer aber auch nur dann, wenn sie mindestens 8,20 m vorweisen können-die so genannte A-Norm des Weltverbandes IAAF. Wenn man nur einen Athleten nominieren möchte, genügt die etwas weichere B-Norm – im Weitsprung sind das 8,05 m. Welchen der drei Acht-Meter-Springer Winter, Rapp und Reif sollte Jürgen Mallow, der Leitende Bundestrainer des DLV, nun vorschlagen, wenn an diesem Montag die Verbandsgremien über die Nominierung beraten? Es wird wohl Christian Reif sein, der nominell schwächste der drei Kandidaten. Aber der hat die Mitbewerber im direkten Vergleich bezwungen und seine neue persönliche Bestleistung außerdem bei äußerst widrigen Bedingungen erzielt. „Die waren eine Katastrophe", fand Reif, „ich bin quasi im Monsun gesprungen."

Der erste Tag der Meisterschaften war in der Tat von heftigen Regengüssen beeinträchtigt, so dass zu den bislang 58 Qualifizierten für die WM zunächst zur zwei neue hinzukamen: Reif eben sowie die 400-m-Hürdenläuf erin Ulrike Urbansky vom heimischen Erfurter LAC, die sich bereits im Vorlauf mit ihren 55,44 Sekunden empfahl – bevor sich die grauen
Wolken entluden. Ansonsten aber muss-te Mallow bei seiner Zwischenbilanz einräumen, dass das Wetter „die Ergebnisse in mancher Hinsicht beeinträchtigt" habe. Zum Beispiel den Stabhochsprung der Männer, der wegen des Dauerregens abgesagt und auf den Sonntagvormittag verschoben wurde. Wo den Springern dann allerdings der Wind zu schaffen machte. Der Jahresbeste Tim Lobinger (Köln) und Titelverteidiger Lars Börge-ling (Leverkusen) produzierten unter diesen Bedingungen drei Fehlversuche bei ihren Anfangshöhen, einen Tag nach seinem 30. Geburtstag gewann Danny Ecker (Leverkusen) mit 5,70 m vor dem höhengleichen Björn Otto (Uerdingen/ Dormagen); die beiden werden wohl auch mit Europacup-Sieger Lobinger das DLV-Trio in Osaka bilden.

Wer dennoch im Regen antreten musste, beschränkte sich auf das Nötigste, wie die beiden Weltjahresbesten des DLV, Kugelstoßerin Peter Lammert (Neubrandenburg) und Speerwerferin Christina Obergföll (Offenburg). Lammert beließ es bei drei Versuchen, von denen der beste mit 19,30 m gemessen wurde. „Das war heute Aquaplaning im Ring", sagte sie, „da muss man sehr vorsichtig sein, und ich wollte im Hinblick auf die WM nichts riskieren, deswegen habe ich den Wettkampf abgebrochen." Europarekordlerin Obergföll (70,20 m) nahm ebenfalls nicht alle Versuche in Anspruch, ihr gelang nur ein gültiger Wurf, aber der war mit 66,59 m immer noch weiter als all das, was ihre internationale Konkurrenz in diesem Sommer zuwege gebracht hat. „Ich bin im Moment in der Form meines Lebens", sagte sie, „aber nachdem ich angefangen habe zu frieren, habe ich mir gesagt: Okay, warum sollte ich kurz vor der WM noch etwas riskieren?"

Bundestrainer Mallow hatte auch so genug gesehen vor seinen Vorzeige-Athletinnen: „Die Leistungen zeigen, dass sie sich auch mit widrigen Bedingungen auseinandersetzen können." Dem Risiko, sich vor der WM ernsthaft zu verletzen, ging tags darauf auch Hochspringer Eike Onnen (Hannover) aus dem Weg: Nach einem missglückten Versuch über die Anfangshöhe von 2,10 m verzichtete der 2,34-Meter-Mann wegen Rückenschmerzen auf eine weitere Titelverteidigung.

So gab es also wenig Herausragendes zu sehen bei diesen Meisterschaften, sieht man einmal von den Werferinnen ab: zu Lammerts und Obergfölls Weiten kamen am Sonntag noch Betty Heidlers Hammerwurf auf 74,94 und Franka Dietzsch' Diskuswurf auf 62,83 m hinzu. Andere prominente DLV-Athleten wichen auf Nebenbeschäftigungen aus. Die beiden Europameister Ulrike Maisch aus Rostock (Marathon) und Jan Fitschen aus Wattenscheid (10000 m) traten beispielsweise auf kürzeren Distanzen an: Maisch wurde in 16:42,24 Minuten Fünfte beim 5000-m-Sieg von Sabrina Mockenhaupt (Köln/15:23,71) und Jan Fitschen in 3:47,40 Sechster beim 1500-m-Erfolg von Carsten Schlangen (Berlin/3:41,59).

Die Zeiten auf den Laufstrecken waren mäßig aufregend, 5000-m-Sieger Arne Gabius (Tübingen), der mit Fitschen noch ein Ausscheidungsrennen um den einen WM-Startplatz des DLV bestreiten muss, sagte nach seinen 14:03,97 Minuten: „Zwischendurch habe ich mir schon gedacht, dass man sich eigentlich mal schnell eine Bratwurst holen kann, so langsam war es. "Man müsse nicht immer nur so"schnell laufen, wie man könne, entschuldigte Mallow, einst selbst Mittelstreckler, die Athleten: „Man kann auch mal nur laufen, um zu gewinnen." Und ums Gewinnen gehe es bei Meisterschaften nun mal in erster Linie, da dürfe man den Läufern keinen Vorwurf machen, wenn sie ein taktisches Rennen einem schnellen vorzögen.                              

Weiter zum Artikel im Originalformat (PDF)

 

Stimmen von den Deutschen Meisterschaften

Geschrieben von: Leichtathletik.de - Aktuell - Auszüge
22 Juli 2007 | Kommentare (0)

Im Erfurter Steigerwaldstadion wurden an diesem Wochenende die Titel der Deutschen Meister vergeben. Auch am zweite Tag gab es sehr gute Leistungen und spannende Kämpfe um den Sieg. leichtathletik.de hat sich vor Ort bei den Siegern und Stars für Sie umgehört, was sie zu ihren Leistungen sagen.

[...] Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) 1500m Sieger, 3:41,59 min
"Franek und ich haben uns vor dem Rennen abgesprochen, dass wir das Tempo etwas höher gestalten, denn sonst ist es oft problematisch, am Ende in die richtige Position zu kommen. Franek hat zu Beginn für das Tempo gesorgt und ich habe dann übernommen. Absprachen, wer gewinnt, gab es aber nicht. Dieses Jahr hätte ich vielleicht die Härte für die WM-Norm gehabt, aber ich wollte in den Rennen vielleicht oft zu viel. Nächstes Jahr will ich zu den Olympischen Spielen."  [...]

Zum Artikel auf Leichtathletik.de  

Schlangen meldet sich zurück

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Emslandsport - Ulrich Mentrup - Foto Hensel
18 Juli 2007 | Kommentare (0)

Schlangen meldet sich zurück - Bericht Meppener Tagespost - Foto HenselBeim Leichtathletik-Meeting "Weltklasse hinter dem Deich" in Cuxhaven hat sich Carsten Schlangen gerade rechtzeitig vor den Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Erfurt zurückgemeldet. Der aus Meppen stammende und für LG Nord Berlin startende Sportler erreichte über 1500 m in 3:39,52 Minuten den vierten Platz.

"Alles unter 3:40 Minuten ist gut", urteilte der Meppener Trainer Gerd Janning. Zudem rehabilitierte sich der Sportler damit für seinen Einbruch beim Leichtathletik-Europacup in München. "Carsten war danach auch eine Woche krank", rätselt Janning über die Ursachen.

In Cuxhaven präsentierte sich der Läufer wieder topfit. Auf der Zielgeraden war er sogar noch an zweiter Position, musste dann aber auch noch Haili Mekkonen (Äthiopien/3:39,31) und Russel Brown (USA/3:39,37) knapp passieren lassen. Ungefährdet siegte der Kenianer Paul Korir (3:37,29).

In Erfurt ist Schlangen mit der besten Zeit über 1500 m gemeldet (3:38,90). Vor seinen Berliner Teamgefährten Franke Haschke und Jonas Stifel.

Zum Artikel im Originalformat (PDF)