Verabschiedung der Berliner Olympioniken

Geschrieben von: RadioEins vom RBB - Philipp Büchner
12 Juli 2012 | Kommentare deaktiviert

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Hier ein kurzes Studiogespräch von RadioEins (RBB) zur offiziellen Verabschiedung der Berliner Olympioniken durch den Olympiastützpunkt Berlin am 12.07.2012. Viel Spaß beim Reinhören.

RadioEins vom RBB – Verabschiedung der Berliner Olympioniken

Last but not least

Geschrieben von: FluxFM - Nadine Kreuzer
11 Juli 2012 | Kommentare (0)

FluxFM LogoLast but not least, im doppelten Sinne: nur wenige Stunden vor dem Meldeschluss hat der Deutsche Olympische Sportbund den 1500-Meter-Läufer Carsten Schlangen für die Spiele in London nachnominiert. Ob er’s schon so richtig fassen kann – das fragen wir ihn heute einfach selbst.

FluxFM – Last but not least

„Der Installateur ist am Werk“

Geschrieben von: Berliner Zeitung - Karin Bühler
10 Juli 2012 | Kommentare (1)


Berliner Zeitung - Der Installateur ist am Werk. Carsten Schlangen schafft es doch noch zu Olympia

Carsten Schlangen schafft es doch noch zu Olympia

Wochenlang ist 1 500-Meter-Läufer Carsten Schlangen der Olympianorm hinterhergerannt. Mal verpasste er sie knapp, mal war das Feld zu langsam, mal stürzte der EM-Zweite von 2010 fast. Gedanklich hatte er London abgehakt. Aber am Freitag gelang dem 31-Jährigen von der LG Nord Berlin in Bottrop doch noch die Qualifikation — kurz vor Meldeschluss und in persönlicher Bestzeit von 3:33,64 Minuten.

Herr Schlangen, was hatte das Rennen in Bottrop, was die Rennen in Rabat, New York, Helsinki und Reims nicht hatten?

Gute äußere Bedingungen und ein Feld, in dem die Tempomacher und Läufer sofort schnell liefen.

Was haben die Zahlen 3:35,50 in den letzten Wochen für Sie bedeutet?

Ziemlich viel Druck. In Rabat war ich 32 Hundertstelsekunden langsamer als die Norm. Ein Moment, der fast nicht messbar ist. Mit jedem Rennen, in dem ich die Norm nicht geschafft habe, stieg der Druck. Ich wusste ja, dass ich die Norm in den Beinen hab’. Ich musste halt geduldig sein, ruhig bleiben.

Um zu zeigen, wie kurz 32 Hundertstel sind, haben Sie das per Hand auf einer digitalen Stoppuhr gemessen. Sie haben 80 Versuche gebraucht.

Man drückt die Taste und gleich noch mal. Es kann im Rennen ein Moment sein, in dem man um einen Läufer herum muss. Einer, in dem man abbremst. Im Vergleich zu 3:35 Minuten ist das im Promillebereich. Aber weil sich der Deutsche Olympische Sportbund so stur daran hält, musste ich so viele Rennen machen.

Ist in 32 Hundertstelsekunden ein Bier zu öffnen?

Vielleicht wenn der Öffner griffbereit ist. Ich glaube, das dauert länger. Mindestens eine Sekunde.

In Bottrop sind Sie 3:33,64 Minuten gerannt. So schnell war in Deutschland seit 15 Jahren keiner.

So eine Zeit hat Seltenheitswert. Ich bin jetzt Sechster in der ewigen deutschen Bestenrangliste.

Und der DOSB muss ein Zimmer mehr bestellen und einen Trainingsanzug mehr rausrücken.

Das wäre ja krass, wenn die nicht damit gerechnet hätten, dass ich mich qualifiziere. Es ist ja nur ein Zimmer im olympischen Dorf, man muss ja kein neues Haus bauen. Bei den Trainingsanzügen gehe ich davon aus, dass noch Auswahl da ist — nicht nur die XXL-Größen oder XS.

Sie haben zuletzt einiges an Geld in Ihre Rennen gesteckt. Ich habe vieles vorfinanziert.

Das ist jetzt Gott sei Dank vorbei. Entscheidend ist, dass ich jetzt mit so einer Bestleistung ganz anders dastehe. Platz zwölf der Weltrangliste ist eine Empfehlung, ein ganz anderes Standing. Die letzten Wochen waren ein ziemlicher Horror.

Sie konnten immer erst neu planen, wenn ein Rennen vorbei war.

Den Flug nach Reims habe ich drei Tage vorher gebucht. Es war alles sehr aufwendig, sehr ad hoc. Seit drei Wochen kann ich beispielsweise zu Hause nicht duschen, weil da ein Rohr geplatzt ist. Aber ich hatte keine Möglichkeit, für den Installateur vor Ort zu sein, weil ich immer nur rumgejettet bin.

Wo haben Sie dann geduscht?

Beim Nachbarn. Oder in der Trainingsstätte mit dem Waschlappen.

Was ist seit Freitagabend los?

Ich habe Hunderte von SMS bekommen, Mails, Glückwünsche. Das freut mich — nach der Normhatz war das eine Befreiung.

Haben Sie den Installateur schon angerufen.

Ja, der ist jetzt gerade am Werk.

Carsten Schlangen – „War ein Leidensprozess“

Geschrieben von: Leichtathletik.de - Peter Bock
9 Juli 2012 | Kommentare (0)

Die Hatz nach der Olympia-Norm nahm für Carsten Schlangen in der letzten Woche noch ein gutes Ende. Mit der persönlichen Bestzeit von 3:33,64 Minuten sprang der Berliner 1.500-Meter-Läufer in Bottrop in letzter Minute auf den Zug nach London (Großbritannien) auf. Im Interview erfahren Sie mehr.

Carsten Schlangen, Sie haben die letzte Gelegenheit, sich für Olympia zu qualifizieren genutzt. Was ging vor dem entscheidenden Rennen in Ihnen vor?

Carsten Schlangen:
Ich war wegen der verpassten Norm in Reims [Frankreich] extrem angespannt. Eigentlich lag ich dort lange in der Zeit, aber auf den letzten 150 Metern bin ich eingegangen.

Was haben Sie in Bottrop anders gemacht?

Carsten Schlangen:
Ich wollte nicht so viel in das Rennen investieren wie in Reims. Nach 200 Metern habe ich schon gehört, wir seien zu schnell. Da habe ich das Tempo kurz ein wenig rausgenommen und bin ab dann nur noch mitgeschwommen. Das hat mir am Ende den nötigen Speed gebracht. Meine Beine hatten sich gut angefühlt und ich war einfach locker.

Waren Sie im Hinblick auf die Norm von 3:35,50 Minuten für Olympia denn trotzdem noch entspannt?

Carsten Schlangen:
Mit so einer Zeit hätte ich nie gerechnet. Ich hatte vorher das Gefühl, dass alles gerade gegen mich läuft. Die Deutschen Meisterschaften waren mit Platz zwei für mich eine Enttäuschung, die Europameisterschaften waren für mich eine Enttäuschung. Ich hatte versucht, das Positive zu sehen, und zwar, dass ich noch zweimal angreifen kann.

In Reims ging das aber dann daneben…

Carsten Schlangen:
Danach habe ich auch nur geschlafen und mich ausgeruht. Ich habe mit meinen engen Freunden telefoniert, aber auch da klangen für mich schon ein paar Zweifel heraus. Ich wusste überhaupt nicht, wer in Bottrop laufen würde, es hieß nur: ‚In Bottrop wird es schnell werden‘.

So schnell, dass Sie momentan als 13. in der Weltjahresbestenliste durchaus Chancen auf ein Finale in London hätte.

Carsten Schlangen:
Ich muss das alles erst einmal für mich selbst einordnen, bevor ich dazu was sagen kann. Ich habe im Training nicht mehr an ein paar Sachen arbeiten können, weil ich jedes Rennen mitgenommen habe, um die Norm zu laufen.

Was für Rennen haben Sie gebraucht?

Carsten Schlangen:
Solche, wie früher beim ISTAF in Berlin. Mittlerweile ist der Termin manchmal schon zu spät, aber ich war mir selbst nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch den Instinkt für solche Rennen habe. Wegen des Alters auch. Es war ein langer Leidensprozess.

Dieser ist mit der Normerfüllung quasi beendet. Wie geht es bis zu den Olympischen Spielen für Sie weiter?

Carsten Schlangen:

Jetzt muss ich mich erst einmal orientieren. Die Gesundheit steht nun im Vordergrund und gewisse Trainingsreize müssen jetzt gesetzt werden.

Zum Artikel auf Leichtathletik.de

Schlangen: Olympia war schon weg

Geschrieben von: Meppener Tagespost
9 Juli 2012 | Kommentare (6)

Die Genugtuung war mindestens genauso groß wie der Druck, wenige Stunden vor Nominierungsschluss doch noch das Ticket für die Olympischen Spiele in London (27. Juli bis 12. August) zu ergattern. „Das ist eine absolute Erleichterung. Das Gefühl davor war das gleiche wie bei den anderen Rennen auch, aber nur noch mehr Druck“, freute sich der emsländische 1500-Meter-Läufer Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) nach seinem Coup von Bottrop.

Im Sog des Kenianers Benson Seurei, der in 3:33,27 Minuten gewann und Meeting-Rekord lief, überquerte Schlangen mit erhobenem Arm und ausgestrecktem Zeigefinger als Zweiter die Ziellinie. Der Meppener steigerte seine persönliche Bestzeit auf 3:33,64 Minuten und blieb damit fast zwei Sekunden unter der Olympianorm. Seit 15 Jahren war kein deutscher Mittelstreckenläufer schneller als der Wahl-Berliner. In der ewigen deutschen Bestenliste liegt Schlangen nun an sechster Stelle.

Wochenlang war Schlangen der Norm hinterhergerannt. Bis Freitag fehlten dem 31-Jährigen nur 35 Hundertstelsekunden. Bei der Europameisterschaft in Helsinki hatte der deutsche Vizemeister durch einen Rempler eines anderen Läufers den Endlauf verpasst. „Ich habe nicht mehr dran geglaubt“, gab Schlangen nach dem Bottrop-Rennen ganz ehrlich zu. „Vom Kopf her war Olympia für mich schon weg. In den Rennen davor hat immer ein bisschen das Glück gefehlt.“ Die Zahl der Gratulanten war enorm. 40 bis 50 SMS sowie 20 Mails hätten ihn noch am Abend erreicht, so Schlangen. Hinzu kamen etliche Telefonate.

Somit komplettiert Schlangen das nun 76 Leichtathleten umfassende Team, das in der zweiten Veranstaltungswoche im Londoner Olympiastadion an den Start gehen wird.

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