Geschrieben von: Meppener Tagespost - Emslandsport Richard Schimmöller
10 August 2007 | Kommentare (0)
Schlangen: Zwei schnelle Rennen noch
Für zwei „schnelle Rennen" hat Mittelstreckler Carsten Schlangen jetzt die Zusage erhalten: Er startet am Sonntag bei der DLV-Gala in Wattenscheid und am 16. September beim Internationalen Stadionfest (ISTAF) in Berlin jeweils über 1500 m.
„Das sind gute Möglichkeiten, zum Ende der Saison noch einmal schnell zu laufen", freute sich der für LG Berlin Nord startende Student aus Meppen. „Ich merke, dass ich mit dem letzten Training nach der DM wieder gut in Form komme", hat sich der Deutsche Meister, der seinen Titel Mitte Juni souverän verteidigte und dessen Bestleistung (aus 2006) bei 3:38,04 steht, einiges vorgenommen.
Die nötige Motivation dazu holte er sich Anfang der Woche bei einem Zusammentreffen in Berlin mit dem äthiopischen Langstreckenläufer Haile Gebrselassie, der 15 Weltrekorde aufstellte und als mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister ein Jahrzehnt lang die Distanzen von 3000 bis 10000 m dominierte. Derzeit ist der heute 34-Jährige noch im Marathon außerordentlich erfolgreich und will sich über diese Distanz für die Olympischen Spiele 2008 in Peking qualifizieren.
„Haile Gebrselassie ist das Idol meiner Kindheit", bekannte Carsten Schlangen und genoss die Begegnung mit dem acht Jahre älteren Weltleichtathleten des Jahres 1998, Ehrenbotschafter des Vereinten Nationen und Träger des Olympischen Ordens. „Ein ganz besonderes Erlebnis."
Der Äthiopier, der in Berlin einen neuen Weltrekordversuch im Marathon unternehmen will, hat über Schlangens 1500-m-Spezial-Disziplin eine um gut vier Sekunden bessere Zeit stehen: Er lief die 1500 m am 6. Juni 1999 in Stuttgart in 3:33,73 Minuten. Diese Zeit ist für Schlangen utopisch. Er hätte sich schon gefreut, wenn er in diesem Jahr die WM-Norm für Osaka/Japan (3:36,6) erreicht hätte.
Beweisen würde er es aber gerne, dass er das Zeug für eine schnelle Zeit hat. Doch mit Prognosen hält er sich zurück. Er weiß: Es müsste schon alles optimal laufen.
Geschrieben von: Der Nordberliner - Sport
26 Juli 2007 | Kommentare (0)
Leichtathletik-DM: LG Nord feiert bestes Ergebnis der Vereinsgeschichte
Die Wolkenbrüche im Erfurter Steigerwaldstadion konnten das Strahlen von den Gesichtern der Nordberliner Athleten nicht vertreiben. Und zum Strahlen gab es wahrlich allen Grund bei den Deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Thüringen. Neun Endkampfteilnehmer und als Sahnehäubchen zwei Deutsche Meistertitel und zwei Silbermedaillen: Das beste DM-Ergebnis der Vereinsgeschichte kam für die LG Nord beinahe einem „Sommermärchen" gleich.
Mit 45 Länderkampfpunkten war die LG Nord an diesem Wochenende auch ganz klar der erfolgreichste Berliner Leichtathletik-Verein in Thüringen mit deutlichem Vorsprung vor dem SCC und der LG Nike Berlin (jeweils 25 Länderkampfpunkte).
Der Großteil der Läufer von Prof. Wolff zeigte sich auf den Punkt in einer Topverfassung und zeigte der nationalen Konkurrenz, was Sache ist. Den Anfang machte Norbert Löwa über 3000 m Hindernis am Sonnabend mit einer Silbermedaille in 8:45,95 Min. Nach den vielen Verletzungssorgen in dieser Saison war das der gerechte Lohn für endlose Alternativläufe auf dem Rasenviereck. Als Norbert feiern durfte, hatte Meike Kröger mit einem vierten Platz im Hochsprung (1,80 m) bereits ordentlich vorgelegt. Bei 1,84 m fing es dann pünktlich, wie so oft in dieser Saison, leider wieder zu regnen an.
Am Sonntag ging es dann Schlag auf Schlag. Nils Hermann eröffnete mit einem achten Platz im Dreisprung trotz eher bescheidener Weite von 14,59 m. Marius Hanniske legte im Hochsprung als Sechster mit 2,14 m nach.
Danach waren die Läufer wieder an der Reihe. Gleich im Kombipack sicherten sich Carsten Schlangen und Franek Haschke Titel und Vizemeisterschaft über die 1500 m. Beide wechselten sich in der Tempoarbeit rundenweise ab und zogen der Konkurrenz dadurch schon früh den Zahn. Schlangen verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr und tilgte endgültig die erkältungsbedingte Schmach vom Europacup, wo er Letzter wurde.
Jessica Kolotzei warf – wohl inspiriert von ihrem siebten Platz bei der U23-EM eine Woche zuvor – im letzten Versuch die Scheibe auf 53,65 m und platzierte sich damit als Siebte zum ersten Mal in einem Frauenfeld einer DM unter den erste Acht.
Dann folgte das Highlight der Meisterschaft. Moritz Höft folgte dem Abonnementsmeister über die 800 m, Rene Herms, auf Schritt und Tritt. Knapp 200 Meter vor Schluss setzte Herms dann langsam zum Schlussspurt an und sprengte das Feld. Doch Höft ließ sich nicht abschütteln. Und wie im Vorlauf zog er unter dem tosenden Beifall auf der Haupttribüne auf den letzten 30 m an Rene Herms vorbei und machte damit die 800-m-Überraschung dieser Meisterschaft perfekt. Der Olympiasieger von 2000, Nils Schumann, wurde übrigens in diesem Rennen abgeschlagen Letzter.
Als letzte Nordlerin wurde Maren Schulze über 200 m in 23,91 Sek. Fünfte. Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es dennoch: Falko Zauber und Jonas Stifel waren durch taktische Sperenzchen im ersten 1500-m-Vorlauf hängen geblieben und auch Alexander Hudak schaffte den Einzug als noch in der Jugend startberechtigter Athlet über 800 m noch nicht.
Geschrieben von: Berliner Morgenpost - Sebastian Arlt
24 Juli 2007 | Kommentare (0)
Warum die Gruppe der LG Nord um Moritz Höft und Carsten Schlangen so erfolgreich ist
Grund zum Feiern gab es für Moritz Höft eigentlich genügend, doch dem Berliner Läufer von der LG Nord blieb keine Zeit: Nur wenige Stunden, nachdem er im Steigerwaldstadion von Erfurt als neuer Deutscher Meister über 800 m Jubelschreie ausgestoßen hatte, saß er am späten Abend im Zug nach Frankfurt (Main), verbrachte dort einige Zeit auf dem Bahnhof, um dann die Reise ins schweizerische Neuchatel fortzusetzen. Im Rahmen seines Medizinstudiums hat er dort ein Praktikum abzuleisten.
Herms und Schumann hinter sich gelassen
So schnell hatte ihn der Alltag wieder. Aber: "Diesen Titel kann mir keiner nehmen", meinte er, kurz nachdem er die Konkurrenz hinter sich gelassen hatte. Er habe sich vorgenommen, einmal Deutscher Meister zu werden, "bevor ich aufhöre". Sein Ziel sei eine Medaille gewesen, "aber eine Chance auf den Sieg habe ich mir schon ausgerechnet", gab er zu. Wobei er so illustre Konkurrenz wie den mehrmaligen Deutschen Meister Rene Herms und den verbissen wie vergeblich um ein erfolgreiches Comeback kämpfenden Olympiasieger Nils Schumann hinter sich ließ.
Vom Aufhören war in der Stunde des Erfolges natürlich keine Rede, dafür macht dem Läufer die Sache viel zu viel Spaß. Auch wenn die Doppelbelastung Studium und Sport ihn sehr beansprucht. Im Rahmen des Erasmus-Austauschprogramms der EU studierte er in den vergangenen Monaten in Lausanne. Dort gefiel es ihm gut, "aber meine tolle Trainingsgruppe hat mir schon sehr gefehlt".
Eine Gruppe, insgesamt ein Dutzend Läufer groß, die der LG Nord bei den Titelkämpfen am Wochenende vier Podestplätze bescherte. Neben Höft stand auch Carsten Schlangen nach dem 1500-m-Finale ganz oben auf dem Siegerpodest. Der zweite Platz ging an Franek Haschke, ebenfalls LG Nord. Schlangen und er hatten sich über die Taktik besprochen, von Beginn an das Tempo hochzuhalten. "Wer den Titel holen sollte, war aber nicht abgesprochen", erklärte Architektur-Student Schlangen, der sich 200 m vor dem Ziel von seinem Teamkollegen löste. Norbert Löwa als Zweiter über 3000 m Hindernis war der Vierte im Bunde der erfolgreichen "Hauptstadtläufer", wie sie sich auf ihrer Website (www.hauptstadtlaeufer.de) selbst nennen. Für die WM in Osaka Ende August konnte sich aber niemand qualifizieren, die Normen blieben für sie unerreichbar.
Schlangen und Höft geraten regelrecht ins Schwärmen, wenn sie von der Laufgruppe erzählen. Und wenn sie von ihrem Trainer Professor Dr. Roland Wolff sprechen, den Mann, der hinter den Erfolgen der schnellen Männer von der LG Nord steckt. Mediziner Wolff ist im Hauptberuf Leiter der Abteilung Sportmedizin des Instituts für Sportwissenschaften, das auf dem Gelände des Sportforums beheimatet ist.
Hohe Belastung, geringerer Umfang
Sehr individuell gehe Wolff im Training auf Athleten ein, erzählt Höft. Der 60-jährige Professor reagiere sofort, Be- und Entlastung werden dosiert. Hohe Belastung und geringerer Umfang gehören zu seinem Credo. Den Athleten kommt das entgegen. "Bösartige Sachen" (Höft), wie 20×200-m-Läufe, gebe es nicht.
Der angehende Arzt, der 2002 wegen des Studiums von Bremen nach Berlin gewechselt war und jetzt im dritten Jahr für die LG Nord startet, hat es auch schon anders erlebt. Eher hohe Umfänge standen auf dem Programm, als er anfangs bei der LG Nike trainierte. Frustrierende Erfahrungen, oder wie es Moritz Höft ausdrückt: "Wenn man das dann nicht schafft, geht's einem voll auf den Kopf." Die Zeiten der Kopfschmerzen sind für Moritz Höft aber schon lange vorbei.
Geschrieben von: Leichtathletik - Deutsche Meisterschaften - Anja Herrlitz
24 Juli 2007 | Kommentare (0)
Am Ende machten zwei Berliner das Rennen unter sich aus und lagen sich im Ziel vor Freude in den Armen. „Franek und ich haben uns vor dem Rennen abgesprochen, dass wir das Tempo von Beginn an etwas höher gestalten wollen. Denn sonst ist es oft schwierig, am Ende in die richtige Position zu kommen", erklärte Carsten Schlangen nach dem Rennen. Nach etwa der Hälfte des Rennens übernahm er die Spitzenposition des bis dahin führenden Franek Haschek (beide LG Nord Berlin) und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. In 3:41,59 beziehungsweise 3:43,32 liefen die beiden Trainingsgefährten auf die ersten beiden Plätze vor dem Pirnaer Wolfram Müller (3:43,74), der auf der Zielgeraden noch einmal stark aufkam. 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen vom TV Wattenscheid wurde in 3:47,40 Sechster.
Geschrieben von: Meppener Tagespost - Emslandsport - Ulrich Mentrup - Auszüge
23 Juli 2007 | Kommentare (0)
Der aus Meppen stammende und für die LG Nord Berlin startende Carsten Schlangen hat seinen Titel als deutscher Meister über 1500 m in Erfurt souverän verteidigt. Die 4x400m-Staffel der LG Emstal-Dörpen wurde Sechste im Endlauf.
Schlangen (3:41,59) beeindruckte im Finale und wurde bei Sonnenschein von den Zuschauern zum deutlichen Sieg gepeitscht vor seinem Trainingsgefährten Franek Haschke (3:43,32). "Der Erfolg war noch souveräner als vor einem Jahr in Ulm", strahlte Schlangens ehemaliger Meppener Trainer Gerd Janning. Der Architektur-Student und Haschke gaben das Tempo vor. Auf den letzten 700 m eilte Schlangen der gesamten Konkurrenz davon. Die letzte Runde lief er in 56 Sekunden.
Bereits im Vorlauf hatte Schlangen nichts anbrennen lassen. Nur einmal ließ er seinen Trainingskollegen Jonas Stifel vorbeiziehen. Ansonsten kontrollierte der Meppener das Feld und siegte in 3:48,90 Min. vor Wolfram Müller (Pirna/3:49,06). Auch wenn sechs Läufer im anderen Rennen schneller waren, gab sich Janning zuversichtlich. "Das war gut!" Und es wurde noch besser. [...]