"Klassenbeste"

Geschrieben von: Leichtathletik
29 August 2008 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen hat  auch bei seinem ersten Olympiastart das Beste aus seinen Möglichleiten gemacht. Im  Vorlauf  erwischte er ein schnelles Rennen, verhielt sich taktisch immer richtig und blieb in 3:36,34 nur rund  1,5 Sekunden über seiner Bestzeit. Mit dem Einzug ins Halbfinale hatte er das Soll bereits erfüllt, eine Finalteilnahme erschien utopisch. Nach  dem zweiten Rennen ärgerte er sich dennoch ein wenig, den Endlauf nur um 18 Hundertstel verpasst zu haben. Dennoch ein guter Auftritt des Hauptstadtläufers.

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Fasziniert von den Chinesen

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Emslandsport - Hermann Gerdes
25 August 2008 | Kommentare (0)

Schlangen heute nach Berlin

Carsten Schlangen (27), einer der nicht enttäuschenden deutschen Leichtathleten bei den Olympischen Spielen in China, fliegt heute von Peking zurück nach Berlin.

„Das war eine tolle Atmosphäre", empfand der aus dem Emsland stammende und für Berlin startende Mittelstreckler die gestrige Abschlussfeier der 29. Olympiade. Lediglich die Akustik sei für die Sportler im riesigen „Vogelnest" nicht ausreichend gewesen.

Nicht die Leistung eines Schwimmers oder 100-Meter-Sprinters hat dem gebürtigen Teglinger besonders imponiert. Schlangen war fasziniert von den Gastgebern, von deren Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft auch in hektischen Situationen. „Die Chinesen haben sich immer um alles bemüht, das war einfach super", hatte er ein dickes Kompliment parat. „Die Leute haben immer versucht, alles zu verstehen, und sich immense Mühe gegeben. Das war faszinierend."

Der Erbsenzählerei um Medaillen und Ränge sowie vielen politischen Kommentierungen konnte Schlangen nichts abgewinnen. Der Kritik am Abschneiden der deutschen Leichtathleten entgegnet er kühl: „Das macht nichts." Das sei ein stetes Auf und Ab, und „Statistiken sagen nichts aus". Jeder müsse seine persönliche Bilanz ziehen. „Da kann ich mir stolz auf meine Brust klopfen."

In den nächsten Tagen kommt Schlangen nach ein paar Tagen der Ruhe in Berlin auch ins Emsland. Dabei weiß er Eltern, Nachbarn und Sponsoren sicherlich Interessantes zu erzählen. „Das war ein einmaliges Erlebnis."

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Anmerkung zum Presseartikel

"Stolz auf die Brust klopfen" habe ich so nicht gesagt. Die Wortwahl war: "Ich bin stolz auf meine Leistung und das, was ich hier erreichen konnte."

Wie vom anderen Stern

Geschrieben von: Stern - Christian Ewers und Mathias Schneider - Auszug
21 August 2008 | Kommentare (0)

Bei den Olympischen Spielen in Peking brechen Superathleten Rekord auf Rekord – viele Beobachter gruselt es. Deutsche Sportler fragen sich: Ist die Weltspitze überhaupt noch erreichbar?

Stern - Wie vom anderen Stern (Bericht Olympische Spiele)[...] Ausbildung und Sport sind dazu in Deutschland oft schwer vereinbar. Mitunter werden nicht einmal Klausuren verschoben, wenn Wettkämpfe dräuen. Wer setzt da schon auf den Sport? Dennoch versuchen es einige, wie der 1500-Meter-Läufer Carsten Schlangen. Schlangen, 27, kam erst 2004 zur Leichtathletik, er hat sein Architekturstudium unterbrochen, er riskiert es. Immerhin, bis zum Halbfinale in Peking hat es gereicht. Wie verbreitet Doping bei den Konkurrenten ist? „Einige sind mit Sicherheit gedopt", sagt er, „aber man kann einen Endlauf auch ungedopt erreichen." 2009 ist die WM in Berlin vor seiner Haustür. Danach wird erst mal zu Ende studiert. Schlangen will sein Potenzial ausreizen, ein paar Sekunden seien noch drin. An den Sieg bei Olympia denkt einer wie er gar nicht erst. [...]

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„Ich habe alles erreicht, was ich wollte"

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Olympia-Spezial - Hermann Gerdes - Foto:DPA
18 August 2008 | Kommentare (0)

Olympia-Halbfinale: Im Konzert der ganz Großen fehlte Schlangen die „zweite Kraft"

Verloren und doch gewonnen. Mit einer kämpferisch tadellosen Einstellung, mit seiner lockeren Art, mit einer auch auf die Fernsehzuschauer sehr sympathischen Wirkung und einer positiven sportlichen Grundhaltung hat der Emsländer Carsten Schlangen gestern im Halbfinale des olympischen 1500-Meter-Laufes in Peking Werbung im besten Sinne gemacht. Viele der Millionen an den Bildschirmen, mit der Mittelstrecke sicher nicht ständig konfrontiert, lobten den gebürtigen Teglinger Sportler ob dieser Einstellung. Das Ausscheiden wurde zum Gewinn.

Meppener Tagespost - Ich habe alles erreicht, was ich wollte - Foto:DPA

Sehr locker ging Carsten Schlangen den ersten Halbfinallauf an. Gegen Konkurrenten wie Asbel Kipruto Kiprop aus Kenia, Juan Van Deventer, den Marokkaner Abdalaati Iguider oder den US-Amerikaner Lopez Lomong ist einer wie Schlangen eigentlich chancenlos, es sei denn, alle olympischen Götter hätten sich gegen die starken Gegner verschworen. Damit rechnete natürlich auch Schlangen nicht. So unterhielt er sich angeregt kurz vor dem Startschuss mit dem Italiener Christian Obrist. Ob eine gemeinsame europäische Taktik gegen die Übermacht aus Afrika und Amerika das Thema war? „Nee", meinte Schlangen, „wir haben gemeinsam Atmosphäre geschnuppert, waren beide begeistert von den Rängen mit den 90000 Zuschauern."

Der Schlangen-Lauf verlief überhaupt nicht nach dem Geschmack des in Berlin studierenden Sportlers. Es wurde gebummelt und „erst die letzten 450 Meter ging es mächtig ab." In der Mitte war Schlangen zwar eingeklemmt, doch er befreite sich geschickt mit einem Zwischensprint.

Doch dann ging es zum langen Spurt. „Da fehlte mir dann die zweite Kraft für die letzten 80 Meter." Schlangen ärgerte sich nicht über den achten Platz, hätte allerdings gerne noch den Europäer Obrist hinter sich gelassen.

Auch das zweite Halbfinale war nicht von Pappe. Ein halbes Dutzend Weltklasse-Mittelstreckenläufer kämpfte ums Weiterkommen. Ausgerechnet Bernard Lagat, der US-Amerikaner, der im Som-mer in Tübingen lebt, schied
aus. „Ich habe mich vorher noch mit ihm unterhalten, er fühlte sich nicht wohl", erzählte Schlangen vom Leiden des mit ihm ausgeschiedenen Sportlers, der sein Favorit für Dienstag gewesen war.

Das Finale will sich Schlangen auf jeden Fall noch ansehen, den Diskuswurf von Harting natürlich auch. Dann will er die Chinesische Mauer auch aus architektonischer Sicht in Augenschein nehmen. Und bis zum Rückflug am 25. August bleibt ein breites Programm bei anderen Disziplinen.

Nach einem Start im Spätsommer in Paris will sich Schlangen Ruhe gönnen. Im nächsten Jahr gibt es sowohl einen beruflichen als auch einen sportlichen Termin in Berlin: das Ende des Studiums und die Leichtathletik-WM. „Ein toller Termin, direkt vor der Haustür." Auch die Olympiade 2012 in London ist viel näher als Peking. „Ja", meinte Schlangen, „aber so weit denke ich noch nicht."

Zunächst einmal sah er dankbar auf seine zwei Starts in Peking zurück. Zahlreiche Glückwünsche aus der Heimat – zuerst von seinem Bruder Dirk aus Berlin und dann auch von seinem Sponsor Heinz Hölscher – bestätigten, dass viele mitgefiebert hatten. Sie hatten einen Sportler erlebt, der in der Niederlage Größe bewies. Carsten Schlangen gehört unter den gebeutelten deutschen Leichtathleten auch ohne Teilnahme am Finale zu den Siegern. „Ich kann heute besser schlafen als nach dem Vorlauf", meinte er. „Ich habe alles erreicht, was ich erreichen wollte", ist er mit sich und der olympischen Welt zufrieden.

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Carsten Schlangen verpasst das Finale knapp

Geschrieben von: Leichtathletik.de - Peter Grau - Foto: Chai
17 August 2008 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) hat am Sonntag in Peking (China) den Einzug ins Olympia-Finale über 1.500 Meter knapp verpasst. Zwar war er zwischendurch auf der Höhe der Situation, schien alles im Griff zu haben. Kurz vor der Schlussrunde ging er innen durch, hatte Chancen aufs Finale. Aber auf den letzten 100 Metern fehlten ihm die Körner.

Carsten Schlangen verpasst Finale knapp (Olympia) Foto: ChaiSo blieb in diesem Halbfinale nur der achte Platz nach 3:37,94 Minuten. Zu wenig fürs Finale, denn nur die ersten Fünf und dazu zwei Zeitschnellste aus zwei Halbfinals kamen weiter.

„Es war ein taktisch geprägtes Rennen, das recht langsam begann. Ich fühlte mich gut. Aber als es dann schneller wurde, musste ich mitgehen, und das habe ich dann am Ende gespürt. Ich habe das wohl auf den letzten 80 Metern bereut, denn da konnte ich nicht mehr zusetzen“, sagte der Hauptstädter.

Stolz auf Leistung

Aber er zog trotzdem ein positives Fazit: „Ich bin stolz auf meine Leistungen hier vor 90.000 Zuschauern und das sollten auch andere sein. Vor drei Jahren bin ich erst zur Leichtathletik gekommen, wollte nur mal Deutscher Meister werden. Nun aber durfte ich hier rennen, und ich habe das genossen. Es hat noch nicht fürs Finale gereicht, aber vielleicht klappt es in Berlin 2009 bei der WM.“

Gewonnen wurde dieses Halbfinale von Asbel Kipruto Kiprop (Kenia), der anfangs an letzter Stelle lag, dann aber in 3:37,04 Minuten als Erster einlief. Im ähnlich schnellen zweiten Lauf war der Ex-Weltmeister Rashid Ramzi (Bahrain; 3:37,11 min) vorne. Überraschend scheiterte Weltmeister Bernard Lagat (USA; 3:37,79 min) als Sechster dieses Laufes, weil die beiden Zeitschnellsten aus dem ersten Rennen kamen. Ihm fehlten zwei Hundertstelsekunden.

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