Leichtathleten des Jahres – The winners are…

Geschrieben von: Leichtathletik.de - Anja Herrlitz
19 Januar 2011 | Kommentare (0)

Eine internationale Medaille haben sie in diesem Jahr alle vier schon gewonnen. Jetzt sind sie auch die „Leichtathleten des Jahres“ 2010. Die User von leichtathletik.de und die Leser der Zeitschriften „leichtathletik“ und „Leichtathletik INFORMationen“ wählten Sprinterin Verena Sailer (MTG Mannheim), Weitspringer Christian Reif (ABC Ludwigshafen), Siebenkämpferin Sara Gambetta (LG Eintracht Frankfurt) und Speerwerfer Till Wöschler (LAZ Zweibrücken) zu Deutschlands Top-Athleten des vergangenen Jahres.

Rund 3.700 Stimmen wurden bei dieser Wahl abgegeben – so viele wie nie zuvor. Die meisten Stimmen aller 40 zur Wahl stehenden Athleten vereinte dabei 100-Meter-Europameisterin Verena Sailer auf sich. Fast die Hälfte aller Stimmen, die bei den Frauen abgegeben wurden, ging auf ihr Konto. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so eindeutig ausfällt. Schließlich war ich nicht die einzige deutsche Leichtathletin, die in Barcelona erfolgreich war“, sagte sie.

Mit der Leverkusenerin Linda Stahl (10,1 %) belegte eine weitere Europameisterin den zweiten Rang, gefolgt von ihrer Vereinskollegin Jennifer Oeser (8,6 %), die im stärksten EM-Siebenkampf aller Zeiten mit Bronze die Fans begeistert hatte.

Europameister vor zwei EM-Zweiten

Deutlich, wenn auch nicht ganz so deutlich wie bei den Frauen, fiel der Sieg von Christian Reif aus, für den gut ein Drittel aller an der Wahl beteiligten Personen stimmte. „Ich konnte nicht davon ausgehen, und es freut mich sehr“, war die erste Reaktion des Europameisters. Silber wie bei der EM gab es auch diesmal für den Saarbrücker Speerwerfer Matthias de Zordo (17,6 %), der damit den Berliner 1.500-Meter-Läufer Carsten Schlangen (11,1 %) in Schach hielt.

Erstmals wählten in diesem Jahr die User von leichtathletik.de und die Leser der Zeitschriften „leichtathletik“ und „Leichtathletik INFORMationen“ gemeinsam die Nachwuchs-Leichtathleten des Jahres. Spannung versprach dabei vor allem die Wahl bei den Athletinnen, wo gleich acht Sportlerinnen nominiert waren, die 2010 eine internationale Medaille gewonnen hatten. Das Rennen machte Siebenkämpferin Sara Gambetta, die mit gerade einmal 17 Jahren Zweite der U20-WM wurde. „Was? Das hätte ich nie gedacht“, war ihre erste Reaktion.

Erst „Rising Star“ dann „Nachwuchs-Leichtathlet“

21,4 Prozent stimmten für die Gymnasiastin, die von der TSG Schlitz zur LG Eintracht Frankfurt gewechselt war. Damit ließ sie Weitspringerin Lena Malkus (LG Ratio Münster; 15,8 %) und Diskuswerferin Shanice Craft (MTG Mannheim; 12,0 %) hinter sich, die bei den ersten Olympischen Jugendspielen beide Gold gewonnen hatten. Im Rahmen der Ehrung der Welt-Leichtathleten 2010 in Monte Carlo wurde Speerwerfer Till Wöschler als „Rising Star“ ausgezeichnet, nun gewann der U20-Weltmeister auch die Wahl zu Deutschlands Nachwuchs-Leichtathlet des Jahres. 27,1 Prozent stimmten für den neuen deutschen Jugendrekordler. Zehnkämpfer Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied; 13,1 %) und Mittelstreckler Marcel Fehr (LG Limes/Rems; 12,1 %), bei der U20-WM beide Sechste, kamen auf die Ränge zwei und drei.

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Flottes Silvester-Spektakel in Trier

Geschrieben von: Leichtathletik.de - Holger Teusch
29 Dezember 2010 | Kommentare (0)

Großes Aufgebot internationaler und nationaler Klasseläufer beim 21. Silvesterlauf in Trier: Die Siegerländerin Sabrina Mockenhaupt und die deutsche Jugendrekordlerin Gesa Krause (LG Eintracht Frankfurt) treten über 5 Kilometer gegen ein internationales Feld an.

Über 8 Kilometer trifft der Neu-Düsseldorfer André Pollmächer erstmals seit seiner Comeback-Ankündigung auf Vize-Europameister Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) und Arne Gabius (LAV Asics Tübingen).

Auch im Jahr eins nach dem Sieg des Äthiopiers Haile Gebrselassie  bei der 20. Auflage werden wieder mehr als 1.700 Läufer und annähernd  20.000 Zuschauer beim “deutschen São Paulo” erwartet.

Ursprünglich wollte Sabrina Mockenhaupt den Jahreswechsel 2010/2011 im  Schnee verbringen. Das wird sie nun wohl – aber anders als gedacht. Aus dem Silvester-Ausflug in eine Winterlandschaft wird einer zum Jahresabschlusslauf in Deutschlands ältester Stadt. In Trier liegt wie im ganzen Land der Schnee so hoch, wie seit Jahren nicht mehr.

Dem Winter wird getrotzt

Doch den winterlichen Unwägbarkeiten wurde während zwei Jahrzehnten in Trier bisher immer erfolgreich getrotzt. Als Mitte der Neunziger Jahre die Silvesterläufe reihenweise wegen Schnee und Eisregen ausfielen, wurde auf Triers (den Umständen entsprechend) bestens präpariertem Rundkurs gerannt.

“Die Läufer können davon ausgehen, dass die Strecke frei und sie rund um den Trierer Hauptmarkt endlich mal wieder richtig laufen können”, sagt der zweite Vorsitzende des ausrichtenden Silvesterlauf Trier e.V. sogar. Die Strecke frei zu bekommen und zu halten, ist natürlich Stress für den Räumdienst.

„Mocki“ zuversichtlich

Das gilt auch für Sabrina Mockenhaupt. “Es ist zwar auch immer ein  bisschen stressig an Silvester zu laufen, aber auch immer wieder schön”,  sagt die EM-Sechste über 10.000 Meter, die am 31. Dezember zum letzten  Mal für den Kölner Verein für Marathon starten wird. “Mocki” kehrt zu ihrem Heimatclub LG Sieg zurück.

Bereits zweimal, 2005 und 2007, konnte Sabrina Mockenhaupt den Elitelauf der Frauen über 5 Kilometer gewinnen. “Ich bin zuversichtlich, dass ich nicht schlecht drauf bin”, sagt sie  wohlwissend, dass die internationale Konkurrenz in Trier stark ist. “Mocki” trifft unter anderem auf die Äthiopierin Almensh Belete und die viermalige polnische Meisterin Anna Gizynski.

Im internationalen Feld  beweisen will sich unter anderem auch die deutsche Hindernislauf-Jugendrekordlerin und U20-WM-Vierte Gesa-Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt).

Deutscher auf dem Podium?

Im Lauf der männlichen Asse über 8 Kilometer stehen die Chancen auf den ersten Podiumsplatz eines Deutschen seit sieben Jahren  (2003: Mario Kröckert) gut. Mit 1.500-Meter-Vize-Europameister Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) und Arne Gabius (LAV asics Tübingen) sind die zuletzt erfolgreichsten DLV-Mittel- und Langstreckler angekündigt.

Die  beiden verpassten zuletzt das Podium nur knapp. Carsten Schlangen war 2008, Arne Gabius im vergangenen Jahr Vierter. Die beiden treffen aus nationaler Sicht unter anderem auf André Pollmächer, der sein erstes großes Rennen auf dem Weg zum Marathon-Comeback in Trier bestreitet.

Micah Kogo der Favorit

Topfavorit ist nach der verletzungsbedingten Absage des Commonwealth-Games-Doppelsiegers Moses Kipsiro (Uganda) der Olympiadritte  Micah Kogo (Kenia). Der Zweitplatzierte der vergangenen beiden Jahre, der ehemalige Junioren-Weltmeister Shadrack Lagat (Kenia), steht ebenso in der Starterliste, wie der niederländische EM-Teilnehmer Patrick  Stitzinger.

Nach zwei Auftritten und einem Weltrekord im Rückwärtslaufen will sich der Steinacher Thomas Dold diesmal “ganz unspektakulär” wie der fünfmalige Gewinner des Empire State Building Run up in New York (USA) im Lauf der Asse mit  den Vorwärtsläufern messen.

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"Ich habe keine Zeit vergeudet"

Geschrieben von: Berliner Morgenpost - Sebastian Arlt
6 November 2010 | Kommentare (0)

Berliner Morgenpost Interview Carsten Schlangen 100 Tage nach Barcelona

Am Sonntag ist es 100 Tage her, dass Carsten Schlangen von der LG Nord bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Barcelona Zweiter über 1500 Meter wurde. Auf der Zielgerade überholte er im Olympiastadion noch einige Konkurrenten und musste sich nur knapp dem Spanier Arturo Casado geschlagen geben. Es war sicherlich eine der überraschendsten Medaillen für die Mannschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Der 29-jährige Schlangen, in Meppen im Emsland geboren, studiert in Berlin an der Technischen Universität Architektur.

Berliner Morgenpost: Herr Schlangen, wie haben Sie die 100 Tage seit Ihrem Coup bei der EM erlebt?

Carsten Schlangen: Die ganze Sache ist bei mir schnell in den Hintergrund gerückt, weil ich mich gleich nach der EM zwei Monate lang ganz auf meine Diplomarbeit fokussiert habe.

Berliner Morgenpost: Keine Zeit zum Genießen?

Carsten Schlangen: Ja schon, aber nur sehr kurz. In Berlin habe ich mit meiner Trainingsgruppe und meinen Nachbarn im Hinterhof gefeiert. Es war eine Stimmung wie bei WM-Spielen der deutschen Fußballmannschaft. Auch in meiner Geburtsheimat im Emsland wurde ich herzlich empfangen und es wurde kräftig gefeiert. Aufgrund der Wettkämpfe nach der EM und der Diplomarbeit war der Zeitraum der Feierlichkeiten aber beschränkt.

Berliner Morgenpost: Sind Sie denn mit Ihrer Diplomarbeit rechtzeitig ins Ziel gekommen?

Carsten Schlangen: Am Ende habe ich noch einmal richtig Gas gegeben und meine Schlussspurt-Mentalität genutzt.

Berliner Morgenpost: Wie im EM-Endlauf.

Carsten Schlangen: Stimmt.

Berliner Morgenpost: Wann war letzter Abgabetermin?

Carsten Schlangen: Am 1. November um 12.30 Uhr.

Berliner Morgenpost: Und wann haben Sie Ihr Werk abgegeben?

Carsten Schlangen: Ganz ehrlich, der Besenwagen war bereits unterwegs. Im Prüfungsamt wurden schon keine Wartezettel mehr ausgeteilt.

Berliner Morgenpost: Ihr Architekturstudium hat sich in die Länge gezogen, Sie haben auch Urlaubssemester genommen. Was hat Sie mit Blick aufs Studium und den späteren Beruf Ihre Sportkarriere gekostet?

Carsten Schlangen: Drei, vier Jahre wird das schon ausgemacht haben. Aber kann man diese Frage überhaupt stellen? Ich denke, es hat mich nichts gekostet. Ich habe ja keine Zeit vergeudet, sondern diese Jahre intensiv genutzt und eben sportlich hart gearbeitet. Deshalb später in den Beruf einzusteigen, sollte in Ordnung sein. Überhaupt, einer Leidenschaft nachzugehen, die nur während einer bestimmten Zeit des Lebens möglich ist, sollte in unserer heutigen Vita-orientierten Leistungsgesellschaft mehr akzeptiert werden.

Berliner Morgenpost: Viele Ihrer ehemaligen Studienkollegen dürften schon im Berufsleben stehen, beunruhigt Sie das nicht?

Carsten Schlangen: Nein. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich seriös der Architektur nachgehen, das ist eine Sache, die mir sehr, sehr viel Spaß macht.

Berliner Morgenpost: Sie bleiben also Leistungssportler.

Carsten Schlangen: Die Olympischen Spiele in London 2012 sind mein Ziel, auch die WM 2011 in Daegu ist interessant. Aber ich möchte im nächsten Jahr auch meinen Berufseinstieg angehen. Vielleicht findet sich ein Architekturbüro in Berlin, das mich unterstützt und in dem ich in Teilzeit arbeiten kann.

Berliner Morgenpost: Hat Ihnen Ihr EM-Silber denn neue Sponsoren beschert?

Carsten Schlangen: Es sind ein paar Kooperationen in Vorbereitung. Vielleicht gibt es bald eine verstärkte Unterstützung aus dem Emsland, wo mich lokale Unternehmen im Hinblick auf die Olympischen Spiele in London fördern. Eventuell ergeben sich auch in Berlin solche Kooperationen. Ich bin ja schon seit zehn Jahren Berliner. Manchmal ist das in der Stadt vielleicht noch nicht so richtig angekommen.

Berliner Morgenpost: Hat sich durch Barcelona für Sie etwas verändert?

Carsten Schlangen: Ich werde von mehr Menschen wahrgenommen als vorher. Manche verfolgen jetzt ganz genau, was ich als Sportler mache. Die Fanpost hat massiv zugenommen, es gibt viele Anfragen, wie ich trainiere, etliche wollen Tipps von mir haben. Diese gesteigerte Wahrnehmung freut mich sehr.

Berliner Morgenpost: Die EM-Medaille war der bisherige Höhepunkt in Ihrer Karriere, was kann denn da überhaupt noch kommen? Wofür laufen Sie weiter?

Carsten Schlangen: Eine Endlaufteilnahme bei Olympischen Spielen würde ich fast so hoch einschätzen wie die EM-Medaille. Auch wenn ich aus eigener Erfahrung weiß, dass eine solche Leistung in der Öffentlichkeit eher untergeht, denn bei den Spielen 2008 in Peking haben 17 hundertstel Sekunden zum Finale gefehlt. Ich glaube schon, dass es Leistungspotenziale gibt, die ich noch nicht ausgeschöpft habe. Gute Final-Platzierungen bei den Spielen oder bei einer WM sind nicht völlig aus der Welt.

Berliner Morgenpost: Tauchen die Bilder Ihres Silberlaufes bei Ihnen im Geiste noch auf?

Carsten Schlangen: Schon, aber manchmal kann ich mich kaum richtig erinnern. Durch die Aufregung ist alles sehr bruchstückhaft. Meine Freundin und ich wollen deshalb ganz bewusst das 100-Tage-Jubiläum genießen und feiern. Dann schauen wir uns gemeinsam das Video vom Finale in Barcelona an. Vielleicht verstehe ich dann, was da passiert ist.

Silberstreif trifft dunkle Schatten

Geschrieben von: Leichtathletik - Nico Elsäßer
27 Oktober 2010 | Kommentare (0)

Silberstreif trifft dunkle Schatten

Die EM-Silbermedaille durch Carsten Schlangen und der beste 10er-Schnitt seit mehr als einem Jahrzehnt sind ein beeindruckender Arbeitsnachweis der 1.500-Meter-Läufer. Gar nicht rund lief es dagegen über 800 Meter. Kein DLV- Starter beim internationalen Saisonhöhepunkt und keine Zeit unter 1:46 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Trotzdem sind die Zukunftsaussichten nicht zum Fürchten.

So lief 2010

Mit einem überragenden Spurt stürmte Carsten Schlangen am 30. Juli in Barcelona zu EM-Silber. Dieses 1.500-Meter-Rennen war der Höhepunkt der deutschen Mittelstreckler im Jahr 2010. Wenig später nutzte der Berliner seine gute Form und steigerte beim Diamond League-Finale in Brüssel seine Bestzeit auf beachtliche 3:34,19 Minuten. Damit schaffte der 29-Jährige den Sprung unter die Top 30 in der Welt.

„Ich habe ja immer gesagt, dass das wie ein Vulkan ist, der irgendwann ausbricht und das war bei Carsten Schlangen in Barcelona der Fall”, sagt Henning von Papen, DLV-Mittelstreckentrainer. Auch Schlangen selbst, der Ende 2009 sogar über das Ende seiner Karriere nachgedacht hatte, rechnete mit einer Steigerung. Sogar eine Zeit unter 3:34 Minuten traute er sich in einem optimalen Rennen zu.

Einen Leistungssprung vollzog 2010 auch Moritz Waldmann. Der Hannoveraner schaffte mit einer Steigerung um zwei Sekunden auf 3:36,97 Minuten die Qualifikation für die EM. Auch wenn der 25-Jährige dort im Vorlauf chancenlos ausschied, eine gute Leistung.

Mit dem Wattenscheider Christoph Lohse (3:37,60 min) schafften somit drei deutsche 1.500-Meter-Läufer den Sprung unter die ersten 10 in der europäischen Jahresbestenliste. Ein achtbares Resultat, bedenkt man, dass Leistungsträger wie Stefan Eberhardt (LG Ohra Hörselgas), der sich 2009 auf 3:33,92 Minuten verbessert hatte, und Wolfram Müller (Erfurter LAC) verletzt fast die komplette Saison fehlten. „Der erste Frust durch den Totalausfall von Stefan Eberhardt ist durch den Auftritt von Carsten Schlangen bei der EM natürlich schnell verflogen”, sagt Henning von Papen.

Auch mit den Läufern dahinter zeigte sich der Bundestrainer zufrieden. „Arthur Lenz und Florian Orth haben gezeigt, dass mit ihnen in Zukunft zu rechnen ist, auch wenn die WM im nächsten Jahr vielleicht etwas zu früh kommen wird.” Speziell der junge Regensburger Florian Orth stellte sein enormes Potenzial mit einer Steigerung um sechs Sekunden auf 3:40,60 Minuten unter Beweis.

Hinter den Erwartungen zurück blieben dagegen die 800-Meter-Läufer, die es nicht zur EM schafften und sich an der 1:46-Minuten-Marke die Zähne ausbissen. Hinzu kam, dass René Bauschinger (LAC Quelle Fürth) aus gesundheitlichen Gründen keine Freiluftsaison bestreiten konnte. „Ich hatte schon damit gerechnet, dass zumindest zwei 800-Meter-Läufer die Norm für die EM schaffen würden, aber Robin Schembera war aufgrund seiner Ausbildung bei der Polizei zu unstabil in seinen Leistungen und oftmals hat einfach auch das richtige Rennen gefehlt, um die Norm zu laufen”, analysiert Henning von Papen.

Das bringt 2011

Mit Stefan Eberhardt, Carsten Schlangen, Christoph Lohse und Moritz Waldmann sind die deutschen 1.500-Meter-Läufer gut aufgestellt und dürfen sich 2011 berechtigte Hoffnungen machen, alle drei Startplätze bei der WM in Daegu zu besetzen. „Ich gehe davon aus, dass Stefan Eberhardt und Carsten Schlangen die Norm schaffen werden und sich in Daegu gut schlagen werden. Auch Christoph Lohse sollte man nicht abschreiben”, sagt Henning von Papen. Wolfram Müller wird nach seiner Achillessehnen-OP 2011 wohl keine Bahnrennen bestreiten und orientiert sich langfristig auf die Langstrecken.

Auch wenn 2010 kaum etwas nach Wunsch verlief, haben Robin Schembera und Sebastian Keiner über 800 Meter gute Chancen auf die WM. Beide haben auf jeden Fall das Potenzial, Zeiten klar unter 1:46 Minuten zu laufen. Vielleicht wird man den Erfurter in den kommenden Jahren aber häufiger auf den 1.500 Metern sehen. Schließlich hält Keiner den deutschen Jugend-Hallenrekord auf dieser Distanz. 2010 fehlte ihm über 800 Meter die nötige Endschnelligkeit.

Gut sind die Aussichten 2011 im Nachwuchsbereich. Marcel Fehr wird bei der U20-EM zu den Favoriten zählen wie Sebastian Keiner bei der U23-EM. Mit Timo Benitz, Andreas Lange, Michel Berning, Alexander Schwab und Marcel Bischoff gibt es zudem weitere Talente, die sich bei den internationalen Nachwuchsmeisterschaften beweisen wollen.

Schlangen mit neuer Bestmarke

Geschrieben von: Meppener Tagespost - hsz
28 August 2010 | Kommentare (0)

Seine hervorragende Form hat der Meppener Carsten Schlangen, Mittelstreckler in Diensten der LG Nord Berlin, gestern Abend bei seinem Saisonfinale noch einmal unter Beweis gestellt. Nach dem Gewinn der Silbermedaille bei der Leichtathletik-EM in Barcelona zeigte er beim Diamond-League-Meeting in Brüssel erneut seine internationale Klasse und stellte über 1500 Meter in 3:34,19 Minuten eine neue persönliche Bestmarke auf.

Den Plan, in Brüssel seine im Juni 2009 in Berlin gelaufene bisherige Bestzeit (3:34,60 Min.) zu verbessern, setzte Carsten Schlangen somit in die Tat um. Er lief als Siebter über die Ziellinie. Beherrscht wurde das Rennen von Kenianern. Erster wurde der Olympiasieger Asbel Kiprop in der neuen Saisonbestzeit von 3:32,18 Minuten. Kiprop führt auch die Gesamtwertung der Diamond-League an.

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