Gebürtiger Meppener verpasst nach Tritt EM-Finale über 1500 Meter
Erst ging der Blick fragend gen Himmel, dann schien sich Carsten Schlangen ein Loch in der Laufbahn des Leichtathletik-Stadions von Helsinki zu wünschen. Völlig enttäuscht sank der gebürtige Meppener zu Boden, nachdem er bei den Europameisterschaften den Einzug ins 1500-Meter-Finale verpasst hatte.
Im ersten Halbfinallauf am Samstag lag Schlangen lange Zeit deutlich auf Finalkurs. Nach 800 Metern (1:59,54 Minuten) hatte der Wahl-Berliner das Feld angeführt, doch dann wurde der Vize-Europameister von 2010 aller Hoffnungen beraubt. In der letzten Kurve bekam Schlangen von dem hinter ihm laufenden Polen Bartosz Nowicki einen Tritt und kam so völlig aus dem Rhythmus. Als die Konkurrenz den Endspurt anzog, konnte Schlangen nicht reagieren und wurde Elfter (3:46,52). In dem zügigen Halbfinal-Rennen hätte ein Platz unter den ersten acht für die Finalteilnahme gereicht. „Ich bin völlig aus dem Tritt gekommen. Das ist echt ärgerlich“, erklärte sich der 31-Jährige, „ich bin momentan vom Pech verfolgt.“ Das EM-Finale, das am Sonntag der Norweger Henrik Ingebrigtsen gewann, wäre für Schlangen eine gute Gelegenheit gewesen, die Olympianorm zu liefern.
Nun bleiben dem Architekten noch zwei weitere Chancen, um die vom DLV geforderten 3:35:50 Minuten zu unterbieten. Schon am morgigen Mittwoch startet Schlangen beim Meeting im französischen Reims, die letzte Gelegenheit hat er am Freitag in Bottrop. „Das ist alles sehr eng“, sagt Schlangen, der trotzdem weiter an sich glaubt, „ich habe gut trainiert und bislang kein schlechtes Rennen gemacht.“