„Hier ist alles so schön wie früher im Fernsehen"

Meppener Schlangen erreicht über 1500 m das Halbfinale, jetzt will er nur noch genießen

„Ich muss mich mal hängen lassen. Am Start ist mir ganz schön die Pumpe gegangen", suchte Carsten Schlangen Halt an einer Stange.

Die Freude über den Halbfinaleinzug des 1500-m-Läufers kam etwas später. Der 27 Jahre alte gebürtige Meppener, dessen Eltern im Nationalstadion waren, wurde gestern bei seiner Olympia-Premiere Sechster seines Vorlaufs in 3:36,44 Minuten und kam als einer der Zeitschnellsten in die nächste Runde am Sonntag. Er blieb damit knapp anderthalb Sekunden über seiner persönlichen Bestleistung von 3:34,99 Minuten.

„Ich habe mein Hauptziel erreicht, jetzt werde ich das Ganze genießen. Genießen heißt aber nicht aufgeben", meinte der Architekturstudent, der für die LG Nord Berlin startet. Seinen Lauf schilderte er so: „Die ersten drei haben richtig Tempo gemacht. 250 Meter vordem Ziel ging dann die Post richtig ab. Ein paar Leute haben eine bisschen mehr drauf als ich", schmunzelte der Mittelstreckler.

Die Zeit von Sieger Ramzi Rashi aus Bahrain überraschte den Emsländer. „Der ist aus der Versenkung gekommen. Vor kurzem hatte er noch eine 37er-Zeit stehen, jetzt hat er sie gleich um fünf Sekunden verbessert." Ramzi siegte in 3:32,89 Minuten.
Schlangen hat die Olympischen Spiele verinnerlicht, wie er sie als Kind wahrgenommen hat. „Alles ist hier wie im schönsten Fernsehen, als ich als kleiner Junge Olympia geguckt habe. Ich kann noch nicht richtig begreifen, ein Teil davon zu sein."

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