"Traumwoche" – German Road Races

Eine Woche der Superlative für die Leichtathleten der LG NORD Berlin – Carsten Schlangen läuft mit 3:34,99min auf Anhieb die 1500m-Olympianorm – Alexander Hudak läuft 1.47,35min

Bis zur 1000m-Zwischenmarke lief alles nach Plan. Diese wurden in 2:20min nur 3 Sekunden über seiner 1000m-Leistung vom Dienstag absolviert und Carsten steuerte wie er selbst sagt „als ob er im Tunnel laufe“ auf die Schlussrunde zu.

Eine Woche der Superlative geht für die Leichtathleten der LG NORD Berlin zu Ende. Ausgerechnet im 60. Jubiläumssjahr des SC Tegeler Forst e. V. (dem Stammverein der LG NORD) gelingt es den Athleten ein wahrhaftes Feuerwerk an Leistungen zu erzielen. Allen voran Carsten Schlangen, der sich erst in Königswusterhausen phänomenal über 1000m steigerte, aber auch der bombastische Diskuswurf von Jessica Kolotzei, die in Dessau die gesamte Deutsche Konkurrenz mit 60,31m düpierte und sich der A-Norm nunmehr bis auf 69cm annähern konnte. Über Meike Kröger, die mit 1,85m erstmals Körperhöhe übersprang und bis hin zum ISTAF bei dem Carsten mit seiner phänomenalen Verbesserung über 1500m auf 3:34,99min die A-Norm für Peking von 3:35,50min locker unterbieten konnte. Dazu kommen noch die vielen Spitzenleistungen und/oder persönlichen Bestleistungen in dieser Woche von Franek Haschke, Norbert Löwa, Jonas Stifel und Maren Schulze.

Besser kann es zur Freude der gesamten sportlichen Leitung in der LG NORD Berlin ein Jahr vor der WM in der eigenen Stadt nun wirklich nicht laufen. Am 13.7 wird die LG NORD alle ihre Stars, die sich diese Woche so hervorragend in Szene setzen konnten im heimischen Trainingsstadion in der Finsterwalder Straße präsentieren. Die Veranstaltung wird unter dem Motto „LG NORD meets Friends“ stehen. In 11 ausgewählten Disziplinen wird die nationale Elite von den Nordlern herausgefordert werden und die Zuschauer dürfen tippen, wie oft eine heimischer NORD-Athlet am Ende die Nase vorne haben wird. Wenn es so weitergeht, wie in dieser Woche, dann werden es die Gäste gegen die hochmotivierten Lokalmatadoren richtig schwer haben.

15. Internationales Stadionfest in Königswusterhausen (27.5)
Carsten Schlangen German Meeting Königs Wusterhausen

Kracherleistungen in KW – Carsten Schlangen läuft Weltjahresbestzeit über 1000m

Das 15. internationale Stadionfest in Königswusterhausen stand am Dienstag für die Athleten der LG NORD Berlin mit einem Sieg und zwei dritten Plätzen unter einem ganz besonderen Stern. An aller erster Stelle überzeugte Carsten Schlangen mit seinem couragierten 1000m-Rennen bei dem er nach einer 54er Anfangsrunde, den Tempomacher schon nach 450m in die Schranken wies und alleine sein Heil in der Flucht suchte. Trotz der mit eigenen Trainingskameraden und Wolfram Müller hochkarätig gespickten Konkurrenz im Verfolgerfeld ließ sich Carsten nach einer Durchgangszeit von 1:48min über die 800m auch auf dem Schlussstück die Butter dann nicht mehr vom Brot nehmen und führte seine 10m-Vorsprung unter der frenetischen Anfeuerung der Zuschauer ungefährdet ins Ziel.

Mit einer Endzeit von 2:17,44min auf 1000m konnte er den Vereinsrekord gehalten von Holger Böttcher mit 2:18,3min aus dem Jahr 1985 um fast eine Sekunde unterbieten. Er lief damit so schnell wie seit Jahren kein anderer deutscher Mittelstreckler über diese eher seltener gelaufene Distanz. Aus diesem Grund bedeuten die 2:17,44min auch eine aktuelle Weltjahresbestzeit. In seinem Schlepptau konnten auch Franek Haschke, Alexander Hudak, Jonas Stifel (alle drei ebenfalls persönliche Bestleitungen) und Falko Zauber Zeiten zwischen 2:20 und 2:23min abliefern, so dass die Weichen für einen neuerlichen Gewinn der 3x1000m DM im Sommer während der Deutschen Jugendmeisterschaften im Berliner Olympiastadion gestellt sind.

Unter diesen Umständen erscheint sogar ein Angriff auf den Deutschen Rekord für möglich. Für Carsten sind die 1000m in KW das ideale Aufbaurennen zum Angriff auf die Peking-Norm am Sonntag beim Istaf im Berliner Olympiastadion gewesen, weshalb der Veranstalter in KW auch gerne bereit war aus der ursprünglich geplanten 1500m eine 1000m-Strecke zu machen.

Emotional war dieser Lauf von Carsten ganz klar auch für die Zuschauer der Höhepunkt des Meetings.
Auch die anderen NORD-Athleten schlugen sich dieses Jahr in KW hervorragend. So konnte Norbert Löwa über 3000m Hindernis in einem internationalen Feld mit 8:42,15min bis auf eine Sekunde an seine Bestzeit heran laufen. Die Zeit von Norbert ist derzeit die aktuelle deutsche Jahresbestzeit, da Filmon Ghirmai in Rehlingen eine Sekunde langsamer gelaufen war.

ISTAF im Olympiastadion (1.6.08)

Carsten Schlangen läuft mit 3:34,99min auf Anhieb die 1500m-Olympianorm – Alexander Hudak läuft 1.47,35min
Carsten Schlangen - ISTAF BERLIN

Nur wenige Tage nach seiner tollen 1000m-Bestleistung von Königswusterhausen pulverisierte Carsten Schlangen seine alte 1500m-Bestzeit von 3:36,54min und unterbot mit famosen 3:34,99min auch gleich auf Anhieb im ersten 1500m-Lauf der Saison die geforderte A-Norm für Peking von 3:35,50min. Nun muss er nur noch einmal die B-Norm von 3:36,30min laufen und dann kann er seine Koffer für die Reise nach China packen. Carsten ging das Rennen von hinten kontrolliert an, hielt sich aus den Rangeleien der Afrikaner an der Spitze heraus, aber hielt gleichzeitig geschickt innen laufend immer Kontakt zur Spitze.

Bis zur 1000m-Zwischenmarke lief alles nach Plan. Diese wurden in 2:20min nur 3 Sekunden über seiner 1000m-Leistung vom Dienstag absolviert und Carsten steuerte wie er selbst sagt „als ob er im Tunnel laufe“ auf die Schlussrunde zu und konnte dabei sogar noch den einen oder anderen der vor ihm laufenden Athleten wieder einfangen. Das Publikum war vor Freude über die Leistung des Lokalmatadors von der LG NORD Berlin so aus dem Häuschen, dass Carsten nach dem Rennen vom Innenraumsprecher noch auf eine Ehrenrunde geschickt wurde.

Ganz in Läufermanier spulte der von Prof. Dr. Wolff trainierte Athlet diese Ehrenrunde so schnell und voller Freude im Laufschritt herunter, wie vermutlich noch nie ein Athlet seine Ehrenrunde im Olympiastadion gedreht haben dürfte. Seit 10 Jahren ist in Deutschland kein Athlet über die 1500m mehr so schnell gewesen wie Carsten, 1997 waren es Dieter Baumann und Rüdiger Stenzel die noch einen Tick schneller waren und in der ewigen Berliner Bestenliste steht nur noch Jens-Peter Herold vor Carsten, der 1992 in Rieti 3:32,77min gelaufen war. Der Deutsche Rekord liegt seit 1981 bei 3:31,58min und wurde von Thomas Wessinghage in Koblenz gelaufen. Im selben Rennen lief auch Harald Hudak die heute nach wie vor zweitschnellste jemals in Deutschland gelaufene Zeit von 3.31,96min. Und eben jener Harald Hudak hat einen Sohn, der Alexander heißt und wie Carsten in Trainingsgruppe von Prof. Wolff trainiert.

Und als wäre das nicht schon kurios genug startet Alexander genannt „Hudi“ nur wenige Stunden vor Carstens Lauf ebenfalls beim ISTAF und auch Hudi konnte mit seiner Leistung vollkommen überzeugen. Erst am Dienstag in KW war er im
Schlepptau von Carsten eine neue 1000m-Bestzeit gelaufen, dann am Freitag in Dessau erstmalig
über 800m unter 1:50min geblieben und nun rockte er im B-Lauf auf eine 1:47,35min und konnte ganz nebenbei auf der Zielgeraden noch den ehemaligen Olympiasieger Nils Schumann abfangen. [...]

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