Außerdem bedeutet die Zeit neue deutsche Jahresbestzeit
Beim letzten Formtest der DLV-Athleten vor der Anreise nach Osaka zur WM zeigten sich auch noch mal einige Nordathleten aus Berlin im Wattenscheider Lorheidestadion. Eine Wahnsinnsleistung vollbrachte dabei Carsten Schlangen. Voller berechtigter Wut im Bauch, weil er für die Universiade in Bangkok unter fadenscheinigen Begründungen nicht nominiert worden war, obwohl er auf der Vorschlagsliste stand und seine Reisedaten per Mailabfrage bereits vom allgemeinen deutschen Hochschulsportverband abgefragt waren, nutzte Carsten die Gunst der Stunde in einem Rennen das zunächst von Tempomacher Martin Conrad in 1:54min durch die 800 m geführt wurde, dann setzte sich bereits der erfahrene Spanier Reyes Estevez an die Spitze des Feldes. Nach drei Runden passierte man die 1200m in flotten 2:52min. Carsten beging nicht seinen Fehler von Kassel, wo er zuviel wollte und hielt sich diesmal taktisch geschickt an Position vier und fünf im Verfolgerfeld mit Kontakt zu Spitze auf.
Eine Runde vor Schluss konnte er sich an Position drei schieben und diesen Platz knapp vor dem wieder erstarkten Wolfram Müller aus Pirna behaupten. Es siegte der Spanier Estevez mit 3:34,33min vor Yusuf Biwott aus Kenia mit 3:35,09min. Carsten läuft in 3:36,54s einen sensationellen Hausrekord und damit auch neuen Vereinsrekord.
Außerdem bedeutet die Zeit neue deutsche Jahresbestzeit und Platz 3 in der ewigen Berliner Bestenliste hinter Jens-Peter Herold (SCC) und Michael Gottschalk (OSC). Carsten zeigte damit erneut, dass er endgültig in der Weltklasse angekommen ist und schaffte damit, wenn auch leider zwei Wochen zu spät sogar ganz regulär die Erfüllung der vielfach kritisierten und heftig diskutieren DLV-Norm für die WM in Osaka, die bei 3:36,60s gelegen hatte.
Umso ärgerlicher und unverständlicher bleibt die Tatsache, dass die ADH ihn nicht für die Universiade nominiert hat.
Nicht ins Renngeschehen eingreifen konnte diesmal der Europacupdritte und deutsche Vizemeister Franek Haschke, der am Ende in 3:48,09min im hochklassigen Feld abgeschlagen Platz 13 belegte. Besser erging es Jonas Stifel, der sich erstmalig in dieser Freiluftsaison einen Ausflug auf die 3000m-Strecke wagte. In 7:59,46min schob er sich als vierter Deutscher auch in der DLV-Jahresbestenliste auf den vierten Rang. Wenig Glück hatte Marius Hanniske, der im Hochsprung bei 2,10m eine Salto Nullo fabrizierte.
Disziplin Name Leistung Platz
1500m Männer Carsten Schlangen (80) 3:36,54min 3. pBL und LG-Nord-Rekord
Franek Haschke (80) 3:48,09min 13.
3000m Männer Jonas Stifel (80) 7:59,46min8.
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