Schlangens Angriff auf die Bestzeit

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Emslandsport - Ulrich Mentrup
27 August 2010 | Kommentare (0)

Heute Start in der Diamond League um Brüssel.

Carsten Schlangen will es bei seinem Saisonfinale wissen. Beim Diamond-League-Leichtathletik-Meeting am heutigen Freitag in Brüssel hofft der für die LG Nord Berlin startende Meppener gegen internationale Topkonkurrenz auf eine neue Bestzeit über 1500 Meter. Die Einladung zur Topveranstaltung nahm er eine Woche nach dem ISTAF in Berlin gern an.

In der Bundeshauptstadt spürte er noch die Belastungen der letzten Wochen nach dem Gewinn der Vize-Europameisterschaft. In Brüssel ist er ausgeruht und optimistisch. Schlangen ist einziger deutscher Läufer in der belgischen Hauptstadt. Nur sieben deutsche Sportler treten im bereits ausverkauften König-Baudoin-Stadion an.

Schlangen trifft auf bärenstarke Konkurrenz. In der Wertung führen zwei Kenianer: Olympiasieger Asbel Kiprop (14 Punkte) und Augustine Kiprono Choge (11), der mit 3:30,22 Minuten die drittbeste League-Zeit in Monaco gelaufen ist. Schlangen freut sich auf die Duelle, fühlt sich topfit und plant den Angriff auf die persönliche Bestzeit (3:34,60 Min). „Er kann es schaffen“, ist sein ehemaliger Meppener Trainer Gerd Janning zuversichtlich.

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Bestzeit für Carsten Schlangen in Brüssel

Geschrieben von: Leichtathletik.de - Nico Elsässer
27 August 2010 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen mit Bestzeit in Brüssel - Foto CrespelErst am Dienstag erfuhr Carsten Schlangen von seinem Start beim Diamond League-Meeting in Brüssel (Belgien) und der Berliner nutzte die Chance. In 3:34,19 Minuten lief der EM-Zweite über 1.500 Meter als Siebter Bestzeit.

Für Carsten Schlangen reichte es zu einer neuen Bestzeit (Foto: Crespel) Schon beim ISTAF in Berlin hatte der Vize-Europameister eine Bestzeit fest im Visier, doch daraus wurde dann doch nichts, was den Architekturstudenten enttäuschte. In der belgischen Hauptstadt sollte jedoch alles besser laufen. Nach verhaltenem Beginn machte Carsten Schlangen Platz um Platz gut. “Ich bin vielleicht etwas zu langsam angelaufen und habe in manchen Situationen etwas Zeit verschenkt”, sagte der Deutsche Meister.

Auf der letzten Runde legte der Berliner dann aber seine Zurückhaltung ab und kämpfte sich bis auf den siebten Platz vor. Als Belohnung gab es eine Bestzeit. “Ich bin hier ganz ohne Druck gelaufen. Auch wenn ich gerne eine 33er-Zeit gelaufen wäre, bin ich sehr zufrieden”, sagte Carsten Schlangen nach seiner Premiere in Brüssel.

Zuversichtlich kann den Berliner auch den Abstand zur Spitze stimmen. Olympiasieger Asbel Kiprop (Kenia) lag als Sieger in 3:32,18 Minuten nur zwei Sekunden vor dem Deutschen. “Ich habe gesehen, dass ich gut mithalten konnte”, lautete dann auch das Fazit des 29-Jährigen.

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Besondere Ehre und Jahresbestzeit

Geschrieben von: Meppener Tagespost - Emslandsport - Foto:Hensel
23 August 2010 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen mit Bernard Lagat im Auto Istaf Berlin

Eine besondere Ehre wurde dem Meppener Carsten Schlangen beim Istaf-Meeting in Berlin zu teil. Der Leichtathlet von der LG Nord Berlin und Vize-Europameister über 1500 Meter wurde als einer der Stars der Veranstaltung ins Olympiastadion gefahren (neben ihm: Bernard Lagat). Auch sportlich lief es ordentlich für Schlangen: Als Neunter eines Weltklasse-Feldes verbesserte er seine Jahresbestleistung über 1500 Meter auf 3:36,50 Minuten. Es siegte der Kenianer Silas Kiplagat (3:30,61) vor dem Äthiopier Mekonnen Gebremedhin (3:31,57) und seinem Landsmann Augustine Kiprono Choge (3:31,81).

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Wo die Leichtathletik zu Hause ist

Geschrieben von: Tagesspiegel - Frank Bachner
20 August 2010 | Kommentare (0)

Berliner Klubs fallen durch Nachwuchsarbeit, Spitzenathleten und Veranstaltungen auf. Wenn Sportler wie Carsten Schlangen oder Meike Kröger triumphieren, ist es auch ein Erfolg für ihren Verein.

Als Carsten Schlangen in Barcelona furios Vize-Europameister über 1500 Meter wurde, da triumphierte er auch für Deutschland. Aber genau genommen war es ein Erfolg für die LG Nord Berlin. Seinen Verein.

Als Meike Kröger über zwei Meter sprang, da galt sie als die Frau, die nach Ariane Friedrich zur neuen deutschen Hochsprung-Hoffnung aufgestiegen war. Aber man freute sich auch bei der LG Nord Berlin. Ihrem Verein.

Die Leichtathletik ist in Berlin in mehreren Vereinen zu Hause, aber nirgendwo ist sie so verwurzelt wie beim SC Tegeler Forst, der mit den Leichtathletik-Abteilungen des BSC Rehberge und dem VfB Hermsdorf die LG Nord Berlin bildet. „Der SC Tegeler Forst ist in Berlin, vielleicht sogar deutschlandweit, der größte Einsparten-Leichtathletik-Verein“, sagt Jan-Gerrit Keil von der LG Nord, Trainer von Meike Kröger. Rund 1250 Mitglieder hat die LG Nord, ausnahmslos Leichtathleten. Dass der Verein auf eine familiäre Atmosphäre achtet, dass Schlangen und Kröger genauso Mitgliedsbeitrag bezahlen wie jeder Koronarsportler, das darf kein falsches Bild vermitteln.

Bei der LG Nord wird der Sport sehr ernst genommen. Eine hauptamtliche Trainerin und insgesamt 50 ehrenamtliche Übungsleiter und Trainer kümmern sich um Athleten aller Altersstufen. Bei deutschen Jugendmeisterschaften gewinnen LG-Nord-Athleten, schätzt Keil, regelmäßig rund 20 Medaillen. Der Jahresetat beträgt 175 000 Euro, dazu kommen Gelder, erwirtschaftet von einer vereinseigenen Veranstaltungs-GmbH, die auch den Berliner Firmenlauf organisiert.

Den weltweit bekannten Berlin-Marathon oder den Halbmarathon organisiert dagegen die Leichtathletik-Abteilung des SC Charlottenburg. Für den SCC starten mehr Spitzensportler als für andere Berliner Klubs; Diskusweltmeister Robert Harting zum Beispiel oder die besten deutschen Geher. Der Verein bietet für Spitzensportler eine gute Logistik und Infrastruktur. Und im Einzelfall auch mehr Geld als andere.

Die LG Nike ist im Osten Berlins beheimatet, Zentrum ist das Sportforum Hohenschönhausen. Sie ist der Zusammenschluss des SC (vormals Dynamo) Berlin und von Preußen Berlin. Die LG Nike arbeitet viel im Nachwuchsbereich. Ein Athlet, der es bei der LG Nike von den Schülerklasse bis an die Weltspitze gebracht hat, ist der Zehnkämpfer André Niklaus.

Dann gibt es noch den LAC Berlin, einen Zusammenschluss von acht Leichtathletik-Abteilungen aus dem Osten und dem Westen der Stadt, darunter die vom TSV Tempelhof-Mariendorf und die des SSV Lichtenrade. Der LAC konzentriert sich auf die Nachwuchsarbeit.

Die WM 2009 hat Funktionären und Politikern Mut. Der Deutsche Leichtathletik-Verband möchte die EM 2018 nach Berlin holen. Ein Problem gleichwohl hat die Leichtathletik in Berlin: einen Mangel an Übungsleitern. Und je erfolgreicher Schlangen und andere Athleten sind und damit weitere Kinder in die Vereine locken, umso größer wird das Problem. Der Berliner Verband arbeitet gerade an einer Lösung.

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Schlangen: „Es war gar nicht knapp“

Geschrieben von: Tagesspiegel - Friedhard Teuffel
20 August 2010 | Kommentare (0)

Carsten Schlangen ist bei den Europameisterschaften vor drei Wochen auf Platz zwei gelandet. Im Interview mit dem Tagesspiegel spricht er über Erfolg im Sport und seine Erwartungen vom Istaf.

Herr Schlangen, bei den Europameisterschaften vor drei Wochen sind Sie über 1500 Meter überraschend auf Platz zwei gelaufen. Sind Sie denn schon emotional bei diesem Erfolg angekommen?

Ich hatte erwartet, dass ich es noch mehr aufsauge. Aber das ist nicht so passiert, weil schon wieder die nächsten Dinge anstehen. Einerseits schade, andererseits okay. Dann hängt man ein solches Ergebnis auch nicht zu hoch.

Das klingt nach einer nordisch nüchternen Reaktion des Emsländers Carsten Schlangen.

Ich habe schon gefeiert und mich riesig gefreut. Es war eine Bestätigung meines Trainingsfleißes und auch ein bisschen meines Talents. Aber man fährt weiter S-Bahn, und die Leute um einen herum wissen nicht, was ich erlebt habe. Es passt sich jetzt nicht alles auf einen an.

Es gibt im Sport den Satz: Diesen Erfolg kann einem keiner mehr nehmen. Haben Sie sich den auch schon gesagt?

Es gibt Momente im Rennen, die sind unauslöschlich abgespeichert. Ich weiß für mich ja auch, wie das Rennen wirklich abgelaufen ist – anders, als es im Fernsehen ausgesehen hat.

Was war denn anders?

Im Fernsehen sieht es knapp aus, aber ich wusste sofort, dass ich Zweiter war. Das konnte man vielleicht nur sehen, wenn man selbst im Rennen war.

Was sind sonst die stärksten Erinnerungen aus dem Rennen?

Der Spanier Casado war weg, den konnte ich nicht mehr einholen, aber 100 Meter vor dem Ziel waren auch außer ihm noch viele vor mir. Da lag ich auf Platz sechs. Ich habe einfach weiter Druck gemacht. 30 Meter vor dem Ziel habe ich dann den richtigen Moment erwischt. Auf so etwas bereitet man sich immer vor. Aber ich habe gestaunt, dass ich da vorbeigezogen bin, so sehr, dass ich mich konzentrieren musste, um den zweiten Platz zu halten. Gewundert hat mich, dass ich nach dem Rennen gar nicht zur Dopingkontrolle musste. Es wurde leider nicht viel kontrolliert bei der EM.

Was erwarten Sie vom Istaf?

Es wird sicher ein netter und interessanter Lauf mit einem sehr guten Feld. Die Stimmung wird bestimmt sehr gut sein, denn es kommt viel gutes und fachkundiges Leichtathletik-Publikum.