Bevor ich einen kleinen Ausblick auf die nun beginnende Hallensaison gebe, möchte ich meinen Blick zunächst auf die zurückliegenden Ereignisse der letzten Wochen richten.
Skilanglauf-Trainingslager Norwegen
Wie bereits in einem Bericht auf Hauptstadtlaeufer.de angedeutet, war das Skilanglauf-Trainingslager in Hemsedal (Norwegen) ein großer Erfolg. Wir hatten ausgesprochenes Glück mit den Wetterbedingungen. Fast jeden Tag gab es Schneefall, so dass die Pisten sehr gut aufpräpariert wurden.
Für mich war es bereits der zweite Aufenthalt in Hemsedal nach einem privaten Skilanglauftrainingslager im Winter 2006/2007 – um so schöner war es, mit den Hauptstadtläufern, meinem Bruder Dirk, meinem Trainer Roland Wolff und meinem ehemaligen Trainer Gerd Janning an diesen schönen Ort zurückzukehren.
Im Vergleich zu Kuusamo in Finnland gibt es in Hemsedal eine Vielzahl von verschiedenen Strecken. Vor allem sind die Streckenanforderungen höchst unterschiedlich. Es gibt flache Routen auf einem Plateau beim Skistadion in Gravset und viele profilierte Routen, die hinausführen in die weite gebirgige Landschaft Norwegens.
Häufig wechselten wir zwischen Skiwandern, klassischem Skilanglauf und Skating. Im Skating-Stil habe ich an einem Tag mit kräftigen Minustemperaturen einen neuen persönlichen Tageskilometer Rekord aufgestellt. Ich bin insgesamt etwa 68km gefahren. Das Training mit den Gehern aus Berlin muss mich besonders hart im Kopf gemacht haben, denn ich bin die vielen Kilometer auf einer 8-Km-Runde gefahren;) Die Landschaft in Norwegen hat mich für alle Strapazen ordentlich entschädigt. Hier eine Auswahl der schönsten Bilder aus dem hohen Norden.
Aus dem Winter in den Winter
Ohne fokussiertes Lauftraining bin ich nach den Weihnachtsfeiertagen bei meinen Eltern nach Trier aufgebrochen. Gemeinsam mit meinem Laufkollegen Jonas Stifel bin ich dort beim 19. Silvesterlauf gestartet. Für mich ist der Lauf in Trier ein absolutes Highlight im Winter-Laufkalender. Bei diesem Lauf kann ich immer ohne Druck an den Start gehen, denn die 8Km fallen ja nicht in meinen "Zuständigkeitsbereich" und je mehr Langstreckler ich auf der Strecke hinter mir lasse, um so besser. Bei dieser Teilnahme waren es alle deutschen und alle europäischen Langstreckler. Zugegeben war mein stärkster Konkurrent Arne Gabius etwas angeschlagen von einem Infekt und konnte seine hervorragende Zeit aus dem Vorjahr nicht abrufen. Micah Kogo, der drittplatzierte der Olympischen Spiele über 10.000m gewann den Lauf vor zwei weiteren Kenianern.
Als wir am Morgen vor dem Lauf beim Frühstück auf die Porta Nigra schauten, fielen uns gleich die sich seltsam fortbewegenden Menschenmassen auf. Die Fußgänger starrten auf ihre Füße – alle schlenderten im Gänsemarsch und hofften auf den nächsten Metern nicht hinzufallen. Der aufkommende Regen hatte den gefrorenen Boden in eine einzige Eisfläche verwandelt. Am Vormittag hatte sich schließlich ein Kenianer beim Warm-Up so stark verletzt, dass er nicht am Lauf teilnehmen konnte.
Die Organisatoren hatten allerdings dafür gesorgt, dass die Strecke eisfrei und ungefährlich zu belaufen war. Die einzige Schwierigkeit lag im Schlucken von Konfetti. Auf der Strecke hatten sich selbst bei dem etwas schlechteren Wetter wieder viele Zuschauer zum Anfeuern versammelt. Samba a la Trier. Der Lauf hat wieder richtig Spaß gemacht.
Am Neujahrstag schlenderten wir noch kurz durch die schöne Altstadt. So habe ich aus Trier nicht nur Bilder vom Lauf mitgebracht sondern auch von den Weltkulturerben. Morgen werde ich eineige Bilder aus Tier in meiner Fotogalerie zeigen.
Hallensaison
In den nächsten Wochen geht es in die Hallenvorbereitung. Harte Läufe stehen an. Irgendwie freue ich mich aber im Moment sehr, wenn wir in der Halle trainieren können, denn draußen, da hat der Winter alles fest im Griff. In Berlin ist es quasi überall glatt – vernünftiges koordiniertes Laufen ist nicht möglich.
Ich habe heute meinen Terminkalender für die kommende Hallensaison online gestellt. Zum ersten Mal werde ich ein Meeting in der Halle mitlaufen. Am 07. Februar soll es in Stuttgart beim Sparkassen-Cup richtig zur Sache gehen. Dazu in Kürze mehr!
Carsten