Carsten Schlangen überlegt gerade, zu seiner eigenen WM-Party einzuladen
Tag eins nach meinem Rennen, ich kann vor Schmerzen kaum auftreten. Jetzt bin ich fast ein bisschen froh, dass ich keinen Wettkampf mehr vor mir habe und mir stattdessen Zeit nehmen kann, meine Knochenhautentzündung auszukurieren. Das wird einige Wochen dauern. Im Mannschaftshotel am Lützowplatz bleibe ich während der WM wohnen. Es ist einfach nett hier und es passieren lustige Dinge. Auf dem Flur kam mir ein Athlet aus dem Kongo entgegen. Er trug ein schwarzes Shirt mit Deutschlandfahne. Als er sah, dass ich zur deutschen Mannschaft gehöre, hat er mir zugerufen: „Do you know me? I'm German." Über diesen Spaß hat er sich totgelacht. Sein Deutschlandshirt hat er sich am Flughafen gekauft, hat er mir erzählt, weil er von seinem Verband nicht genügend Sportsachen mitbekommen hat. Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht eine kleine Party in meiner Wohnung in Prenzlauer Berg mache und Athleten wie ihn einlade, mit denen ich in Kontakt komme oder die ich vorher kennengelernt habe. Einen Australier habe ich schon angesprochen. Es gibt auch noch einen Marokkaner, mit dem ich mich schon häufiger bei Wettkämpfen unterhalten habe. Das wäre dann meine WM-Party. Badewanne voll laufen lassen und Bier rein. Oder Grillen auf dem Hinterhof. Wie man das in Berlin eben so macht.