„Local Heroes" heißen Meike und Carsten

Nordberliner - Local Heroes heißen Meike und CarstenWenn am kommenden Sonnabend die Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Berliner Olympiastadion eröffnet werden, gehören auch zwei Sportler der LG Nord dem 92 Athleten zählenden Aufgebot des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) an: Meike Kröger und Carsten Schlangen. Während die 23-jährige Meike im Hochsprung an den Start geht, hofft der fünf Jahre ältere Carsten, den Endlauf über die 1500 Meter zu erreichen.

Auf den ersten Blick haben die „Local Heroes" viele Gemeinsamkeiten, starten doch beide für die LG Nord und studieren Architektur an der TU Berlin. Der Weg zur WM allerdings sah für beide ziemlich verschieden aus.

Der aus dem Emsland 2004 nach Berlin gekommene Carsten Schlangen ist ein Spätstarter, er begann erst 2004 im Hauptstudium mit dem leistungssportlichen Laufen. Unter der Ägide von Prof. Dr. Roland Wolff reifte er in dessen Trainingsgruppe binnen kurzer Zeit zum Weltklasseläufer über 1500 m. Seine Bestzeit, aufgestellt dieses Jahr beim ISTAF im Olympiastadion, steht inzwischen bei 3:34,60 Min. Der mehrfache und diesjährige Deutsche Meister vermarktet sich selbst wie ein Vollprofi und hat neben seiner erfolgreichen Internethomepage auch eine eigene gelungene Kampagne zur WM gestartet. Auf den blauen Wasserüberleitungsrohren seines Sponsors ließ er sich in der Innenstadt auf Pappaufstellern verewigen, um die Berliner auf ihre Laufhoffnung bei der Heim-WM aufmerksam zu machen. Sein größter Erfolg war bisher das Erreichen des Halbfinales bei den Olympischen Spielen in Peking. Carsten wird sich 58 Konkurrenten aus 33 verschiedenen Nationen stellen und liegt in der bereinigten Weltrangliste auf Position 27.

Die 23-jährige Hochsprung-hoffnung Meike Kröger, deren Bestleistung inzwischen bei 1,93 m steht, ist dagegen ein echtes Urgewächs der LG Nord. An der sportbetonten Fließtal-Grundschule wurde sie bereits mit acht Jahren bei der Aktion „Flinke Füße" gesichtet. Sie ist seit damals im Verein Mitglied und dort durch viele bewährte Trainerhände gegangen (Stephan Sachs, Marina Schupp, Kathrin Wachner, Marlies Hartlieb), bevor sie 2003 ihr Training bei Jan-Gerrit Keil aufnahm und endgültig den Weg zum Hochsprung einschlug. Zuvor hatte sie in jungen Jahren auch über 800 m und 300 m Erfolge bei Berliner Meisterschaften verbucht.

Meike hat in ihrer jungen Karriere bereits zwei heftige Verletzungen hinter sich. So brach 2002 der Schienbeinkopf und 2009 erlitt sie im Finale der Hallen-EM in Turin einen Bänderriß. Ahnlich wie Carsten, der schon zweimal beim ISTAF starten durfte, ist auch Meike die Anlage im Olympiastadion bereits bekannt. 2007 nahm sie dort an einem Fotoshooting als Hochsprungmodel für eine Sparkassen Werbung teil, außerdem kam sie mit den Bedingungen bei den Berliner Meisterschaften im Trainingsstadion Lichterfelde auf gleichem Untergrund hervorragend zurecht. Als 17. der Weltrangliste wird sie sich 34 Starterinnen aus 26 Nationen stellen.

Die gesamte WM, für die bereits mehr als 300 000 Tickets verkauft wurden, wird in ARD/ZDF und Eurosport übertragen. Die theoretisch möglichen Einsatztage der beiden Nord-Athleten sind gut verteilt. So steigen schon am Sonnabend, 15.8, um 18.15 Uhr die Vorläufe über 1500 m, die Halb-finals finden am Montag, 17. 8., um 20.10 Uhr statt, das Finale am Mittwoch, 19. 8., um 20.25 Uhr. Die Qualifikation im Frauen-Hochsprung beginnt am Dienstag, 18. 8., um 10.20 Uhr, das Finale am Donnerstag, 19. 8., um 19.10 Uhr.

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