Der Berliner Carsten Schlangen lief bei der EM am Montagabend ein couragiertes Rennen im Vorlauf über 1.500 Meter. Sein Mut wurde allerdings nicht belohnt. Mit 3:42,62 Minuten lief er zwar die zehntschnellste Zeit, gehört aber nicht zu den zwölf Athleten, die am Mittwoch im Finale noch einmal ran dürfen.
Die jeweils vier Ersten der beiden Läufe und vier Zeitschnellste qualifizierten sich für die finale Runde. „Ich dachte eigentlich schon, dass ich in meinem Lauf unter die ersten Acht und damit in das Finale komme, nachdem der erste Lauf ja nicht sehr schnell war“, erzählte Carsten Schlangen. Bis zur letzten Runde war er vorne mitgelaufen. „Aber durch die vielen Rempeleien und das dauernde Laufen auf Bahn zwei oder drei hat mir zu Schluss einfach die Kraft gefehlt. Da war ich schon ganz schön kaputt.“
Trotzdem zeigte er sich zufrieden mit seiner Leistung. „Ich bin mir nichts schuldig geblieben, aber hatte halt einfach Pech. Der Wille war da, aber es hat nicht gereicht.“ Ein Grund könne auch sein, dass es seine ersten internationalen Meisterschaften waren. „Irgendwann muss man die Erfahrungen halt machen. Da ist jetzt wohl der bittere Moment gekommen.“
Verkorkste Saison für Jonas Hamm
Wesentlich schlechter lief das Rennen für den Erfurter Jonas Hamm, der international für Finnland an den Start geht. Er stieg vor Rennende aus. „Die ganze Saison ging einfach völlig in die Hose. Nachdem ich in Kassel im Juni Bestleistung gelaufen bin habe ich wohl übertrainiert. Meine Form ist einfach nicht da, das habe ich heute gemerkt.“
Als jeweilige Sieger ihrer Läufe zogen der Franzose Mehdi Baala (3:39,74 min) und Ivan Heshko (Ukraine; 3:47,12 min) in das Finale ein und gehören dort auch zu den heißen Titelanwärtern.