Mit kühlem Kopf in der Hitze Koreas

Carsten Schlangen - Mit kühlem Kopf in der Hitze KoreasMeppen/Daegu. Wenn am Dienstag im südkoreanischen Daegu die Vorläufe über die 1500 Meter gestartet werden, beginnen für den gebürtigen Meppener Carsten Schlangen seine zweiten Leichtathletik-Weltmeisterschaften. „Ich will auf jeden Fall besser abschneiden als in Berlin“, betont der 30-Jährige, der sich derzeit auf der südkoreanischen Insel Jeju auf den Wettkampf vorbereitet.

Sportlich hat der Mittelstreckenläufer und Wahlberliner keine guten Erinnerungen an die WM vor vier Jahren. „Ich hatte in der Vorbereitungsphase einen Ermüdungsbruch im Schienbein und bin im Vorlauf ausgeschieden“, erklärt Schlangen. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 schied er im Halbfinale aus.

Jetzt sieht er dem Kräftemessen mit den besten 1500-Meter-Läufern der Welt optimistischer entgegen. „Ich habe in diesem Jahr einen guten Trainingsaufbau gehabt und eine Serie schneller Läufe hingelegt“, so Schlangen, der mindestens das Halbfinale erreichen will und „mit Glück“ sogar mit einer Finalteilnahme liebäugelt.

Zwar liegt seine persönliche Jahresbestzeit von 3:35,74 Minuten mehr als fünf Sekunden als die Weltjahresbestzeit des Kenianers Silas Kiplagat (3:30,47 Min.), so groß sieht Schlangen den Rückstand zur Weltspitze aber nicht. „In Paris war ich auf dem Weg zu einer persönlichen Bestzeit, ehe ich fast hingefallen bin“, erklärt der EM-Zweite von Barcelona 2010.

Trotz des Strauchlers reichte es in Paris für seine Jahresbestleistung und die erneute Erfüllung der B-Norm, die er zum ersten Mal in Rabat/Marokko unterboten hatte. Außerdem weiß der sechsfache Deutsche Meister, dass die WM-Rennen nicht mit den Läufen bei Meetings vergleichbar sind: „Da wird sehr viel mehr taktisch gelaufen. Da braucht man schon ein bisschen Köpfen und natürlich Glück.“

Weniger glücklich ist, dass sich Schlangen nicht topfit auf den Wettkampf vorbereiten will. In Kassel sicherte es sich souverän seinen sechsten nationalen Freilufttitel, ehe es ins Trainingslager nach Sahlenburg bei Cuxhaven ging. Seitdem plagt ihn eine Verspannung im Rücken. Nach der Ankunft in Südkorea hat Schlangen nun mit einer Muskelverhärtung in der linken Wade zu kämpfen. Auf koreanischem Boden steht aber zunächst einmal im Vordergrund, sich an die Zeitverschiebung von sieben Stunden aus den Knochen zu bekommen und sich an die klimatischen Verhältnisse zu gewöhnen. „Es wird sicherlich sehr warm“, so Schlangen, „mit der hohen Luftfeuchtigkeit haben sicher alle Athleten zu kämpfen. Aber ich bin damit immer ganz gut klargekommen.“

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