Der Berliner 1500-Meter-Läufer Carsten Schlangen sucht die deutschen Sportler auf der Zuschauertribüne.
Wo ist eigentlich die deutsche Mannschaft? Das habe ich mich heute morgen beim Frühstück zusammen mit den Stabhochspringerinnen Anna Battke und Kristina Gadschiew gefragt. Ich finde es ein bisschen traurig, dass man so wenige von unseren deutschen Athleten trifft, weder beim Frühstück, noch beim Mittagessen, nicht im Stadion und auch nicht im deutschen Haus. Am Mittwoch saß ich als einziger Deutscher im Athletenblock des Olympiastadions, zum Glück hatte ich noch einige australische Freunde dabei. Manche deutsche Athleten saßen wohl in anderen Blöcken, weil die Sitzvorschriften nicht so genau genommen werden. Aber so kommt leider keine Teamstimmung auf. Wäre schön gewesen, wenn man mal zusammen auf der Tribüne so richtig Rabatz machen könnte. Einige Athleten sind natürlich inzwischen nach Hause gefahren, um sich auf die nächsten Wettkämpfe vorzubereiten. Und bei anderen merkt man, dass jetzt der ganze Druck von ihnen abfällt. Steffen Uliczka, der 3000 Meter Hindernis gelaufen ist, hat mir erzählt, dass er nach seinem Wettkampf erst mal zwei Tage durchgeschlafen hat. Kann ich verstehen. Aber bei anderen denke ich, dass man sich auch mal zusammenreißen kann. Die WM ist ein herausragendes Ereignis, das muss man zusammen genießen. So, jetzt muss ich mich noch vorbereiten, weil ich gleich noch mit einigen Athleten eine Fahrradtour durch Berlin mache. Bisher habe ich Zusagen aus der portugiesischen, italienischen und deutschen Mannschaft. Also schnell noch mal nachlesen, wie das mit dem Reichstagsbrand war.