Schlangen: „Aus“ im 1500-m-Vorlauf bei der WM – Im Spurt nichts entgegenzusetzen
Der große Traum von Carsten Schlangen hat sich nicht erfüllt. Der Meppener in Diensten der LG Nord Berlin kam doch nur zu einem 1500-m-Lauf bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin. Der 28-Jährige ärgerte die Weltelite bis etwa zur 1000-m-Marke, dann musste er sich im Duell um den Halbfinaleinzug geschlagen geben. „Er hat alles versucht. Mehr ging nicht“, verwies sein ehemaliger Trainer Gerd Janning auf die Verletzung des Sportlers, die sich als großes Handicap erwies.
Bei der WM vor seiner Haustür belegte der Architekturstudent im zweiten von vier Vorläufen in 3:44,00 Minuten den neunten Platz. Damit war er fast zehn Sekunden langsamer als bei der Qualifikation beim Istaf im Juni im Berliner Olympiastadion. Die ersten fünf der Vorläufe sowie die vier Zeitschnellsten danach, die alle aus dem vierten Rennen kamen, qualifizierten sich für das Halbfinale am heutigen Montag, bei dem Schlangen ebenso wie Stefan Eberhardt (LC Erfurt) zum Zuschauen verurteilt ist. Eberhardt verpasste als Zehnter (3:40,05) im vierten Vorlauf die Qualifikation um nur eine Hundertstelsekunde.
Carsten Schlangen, der im von der Taktik geprägten zweiten Vorlauf weit innen startete, begann couragiert, hielt sich zunächst an zweiter Position. Nach 400 Metern war er Dritter – noch vor dem amtierenden Weltmeister Bernard Lagat (USA/2. in 3:41,60) und dem schnellen Asbel Kipruto Kiprop (Kenia/1. in 3:41,42). An der 800-Meter-Marke führte der Emsländer (2:03,81), angefeuert vom begeisterten Berliner Publikum, das spürte, dass der Außenseiter seine Chance suchte. „Das war krass“, zeigte sich der Läufer begeistert von der Stimmung. „Ich wollte etwas zeigen und nichts abschenken“, erklärte er. Dann allerdings rollten die Top-Athleten das Feld von hinten auf. Schlangen fiel Platz um Platz zurück und kam als Neunter ins Ziel.
Frustriert war der 28-Jährige jedoch nicht, weil „ich nicht in toller Form abgewatscht worden bin“. Er wollte „das Tempo höher gestalten, leider ist mir das nicht gelungen“. Im Spurt hatte der Deutsche Meister nach dem Trainingsrückstand der letzten Wochen nichts entgegenzusetzen. In dem „superstarken Feld“ musste er dieses Mal „mit den Grenzen leben, die der Körper aufzeigt“.