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Das Leichtathletik-Jahr 2007 ist Geschichte. Die deutsche Szene war dabei vor allem von einer erfolgreichen WM in Osaka (Japan) gekennzeichnet. leichtathletik.de nimmt die einzelnen DLV-Disziplinbereiche unter die Lupe, macht eine Momentaufnahme, bilanziert das Jahr 2007, blickt auf 2008 voraus und stellt die aktuellen Hoffnungsträger vor.

Wo stehen die DLV-Asse international?

Schnellster deutscher 800-Meter-Läufer war 2007 wieder einmal der Braunschweiger René Herms. In 1:45,89 Minuten rangiert der 25-Jährige auf Position elf der europäischen Jahresbestenliste und im weltweiten Vergleich auf Rang 43. Mit dem jungen Leverkusener Robin Schembera (1:46,07 min/15.) und Martin Conrad aus Potsdam (1:46,88 min/30.) haben sich zwei weitere Deutsche unter den 30 besten Europäern platziert. Weltweit rangiert Robin Schembera auf Position 50.

Über 1.500 Meter war der Berliner Carsten Schlangen in 3:36,54 Minuten am schnellsten. Damit rangiert er im europäischen Vergleich als 15. knapp vor dem Pirnaer Wolfram Müller (3:37,85 min/18.). Der Wattenscheider Christoph Lohse (3:38,90 min/27.) ist ebenfalls in die europäischen Top-30 gelaufen.

Die Bilanz 2007

„Es war ein Jahr mit Licht und Schatten“, bilanziert DLV-Disziplintrainer Henning von Papen. „Dass wir bei den Weltmeisterschaften in Osaka niemanden am Start hatten, war natürlich eine Enttäuschung.“ Carsten Schlangen habe in Wattenscheid, als er in 3:36,54 Minuten zwar unter der WM-Norm blieb, das allerdings zu spät, aber gezeigt, was möglich gewesen wäre.

„René Herms hat den Trainer gewechselt, dadurch gab es einige Umstellungen im Training und zudem war er auch erstmals in der Höhe“, erklärt Henning von Papen, wieso der 25 Jahre alte 800-Meter-Läufer auf eine etwas durchwachsene Saison zurückblickt. Das Jahr beschließt er als Jahresschnellster, den siebten nationalen Titel schnappte ihm in Erfurt allerdings der Berliner Moritz Höft weg. „Moritz ist ein Unruhestifter im positiven Sinne, der immer wieder für Überraschungen sorgen kann.“

Newcomer des Jahres über die zwei Stadionrunden war definitiv der Leverkusener Robin Schembera. In 1:47,56 Minuten lief er einen neuen deutschen Jugend-Hallenrekord, wurde danach Deutscher Jugend-Hallenmeister und lief beim Europacup in München auf Platz drei. Nach dem Titel bei der U20-EM wurde er abschließend Deutscher Jugend-Meister. Zudem holte er mit der 4×400-Meter-Staffel Silber bei der U20-EM. Der Erfurter Sebastian Keiner (1:48,04 min) sorgte als Fünfter der U20-EM für eine weitere herausragende internationale Platzierung.

Zu den schnellsten deutschen 800-Meter-Läufern dieser Saison gehören auch der Potsdamer Martin Conrad (1:46,88 min) und René Bauschinger vom LAC Quelle Fürth/München (1:46,89 min). „Beide hatten bei der U23-EM allerdings etwas Pech und kamen daher nicht in den Endlauf“, blickt Henning von Papen zurück. Ohne Glanz blieb Olympiasieger Nils Schumann. Im Endlauf der Deutschen Meisterschaften wurde der Frankfurter Achter.

Schnellster deutscher 1.500-Meter-Läufer sowie Deutscher Meister über diese Distanz war der Berliner Carsten Schlangen. „Carsten hat es immer wieder versucht, die WM-Norm zu laufen. Manchmal war er etwas zu mutig. Aber mit seinem Rennen in Wattenscheid hat er bewiesen, dass er schnelle Zeiten laufen kann“, analysiert der Disziplintrainer. „Schade, dass er vorher nicht in hochkarätige internationale Rennen gekommen ist.“

Erst spät zu schnellen Rennen fand auch Wolfram Müller. „Er hatte zu Beginn der Saison gesundheitliche Probleme. Bei der DLV-Gala und beim ISTAF hat er aber noch einmal gezeigt, was er kann.“ Erfreut war Henning von Papen über die Leistungen von Christoph Lohse. „Er war früher schon sehr gut. Während seines Studiums haben sich seine Zeiten aber nicht entsprechend weiter verbessert“, erklärt er. Nun scheint der 24-Jährige wieder an seine früheren Ergebnisse anzuknüpfen. Mit dem Erfurter Stefan Eberhardt fiel in dieser Saison ein Athlet verletzungsbedingt aus, mit dem künftig aber wieder zu rechnen sein wird.

 

Die Chancen 2008

Starts bei der Hallen-WM sind zum derzeitigen Zeitpunkt nicht eingeplant, aber auch nicht ausgeschlossen. „Mit denjenigen, die gute Chancen auf einen Olympia-Start haben, wollen wir gemeinsam ins Höhentrainingslager fahren“, sagt der Coach. Über 800 Meter sieht Henning von Papen René Herms und Robin Schembera als die größten Anwärter auf eine Olympia-Teilnahme in der kommenden Saison. Die Norm von 1:45,50 Minuten traut er beiden zu. „René sollte auch wieder für Zeiten unter 1:45 Minuten gut sein.“

Auch für René Bauschinger und Martin Conrad sieht er Zeiten unter 1:46 Minuten und die Olympia-Quali in Reichweite. Keineswegs abgeschrieben hat Henning von Papen Nils Schumann. „Aber bei der Leistungsdichte, die wir zur Zeit haben, muss er nächstes Jahr wieder gesundheitlich voll auf der Höhe sein.“ Für die U20-EM im polnischen Bydgoszcz rechnet er vor allem mit Sebastian Keiner. „Ihm traue ich zu, dort den Endlauf zu erreichen. Zeiten unter 1:46 Minuten halte ich für ihn im kommenden Jahr für durchaus realistisch.“

Die größten Hoffnungen auf den 1.500 Metern setzt er in Carsten Schlangen und Wolfram Müller, die auch 2007 die beiden schnellsten Deutschen waren. „Beide haben eine gute Ausgangsposition für die Olympia-Quali.“ Dahinter sieht er Christoph Lohse und Stefan Eberhardt als die nächsten Verfolger. „Insgesamt würde es mich freuen, wenn wir je zwei Starter in Peking an den Start schicken. Das wird über 1.500 Meter allerdings schwieriger als über 800 Meter“, schätzt Henning von Papen die Situation ein.

Die Hoffnungsträger

„Insgesamt bin ich sehr optimistisch, da unsere Nachwuchsläufer ein gutes Unterdistanzvermögen über 400 Meter haben. Das ist eine gute Ausgangssituation für die 800 Meter“, sagt Henning von Papen. Zu den größten Talenten über 800 Meter zählen sicherlich der 19-jährige Robin Schembera, der sich in diesem Jahr schon mehrfach bei den Erwachsenen durchsetzten konnte, und der ein Jahr jüngere Sebastian Keiner.

Zu den nachrückenden 1.500-Meter-Läufern zählen der Neubrandenburger Chris Gerdel, Daniel Lipus aus Remscheid, Arthur Lenz (SC Magdeburg) und der Chemnitzer Peter Förster, um nur einige zu nennen. 

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