Carsten Schlangen hat Birmingham im Blick

Nur etwas mehr als eine Sekunde fehlte Carsten Schlangen am Sonntag bei den Norddeutschen Hallen – Meisterschaften der Leichtathleten in der Berliner Rudolf-Harbig-Halle zur Erfüllung der EM-Norm über 3.000 Meter. Gemeinsam mit seinen LG Nord-Teamkollegen Johannes Riewe, Jonas Stifel und dem späteren Zweiten Norbert Löwa (im Foto rechts) hatte sich der 26-jährige gleich zu Beginn des Rennens vom Feld abgesetzt und nach 7:56,16 Minuten überlegen den Titel geholt. 

"Ich habe mich unglaublich stark gefühlt und konnte mit meinen Mannschaftskameraden bis 2.000 Meter locker mitgehen. Auch als ich danach allein von vorn gelaufen bin, war ich gut drauf. Mit der Zeit bin ich sehr zufrieden. Immerhin habe ich meine Bestleistung aus dem Vorjahr um drei Sekunden gesteigert." Um sich für die Hallen-EM in Birmingham Anfang März zu qualifizieren, muss Schlangen 7:55 Minuten erreichen. Doch krampfhaft wolle er dieser Norm nicht hinterherjagen. So seien die Übungseinheiten in der Laufgruppe mit Prof. Dr. Roland Wolff auch nicht zwingend auf die europäischen Titelkämpfe ausgerichtet. Falls es dennoch klappen sollte, hätte der amtierende 1.500 Meter-Freiluftmeister jedoch nichts gegen den Abstecher nach England einzuwenden.

Möglicherweise kommt ihm der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) dabei ähnlich wie vor der Europameisterschaft im letzten Sommer in Göteborg entgegen und nominiert Carsten Schlangen auch, wenn es über die Zeit nicht reichen sollte. Entscheidend dafür werden die nationalen Titelkämpfe in der Halle am 17./18. Februar in Leipzig sein. Hier trifft der in Meppen geborene Wahl-Berliner auf den deutschen Jahresbesten Arne Gabius, der die EM-Norm bereits in der Tasche hat. Sollte Schlangen sich im direkten Duell behaupten können, kommt der DLV wohl kaum um seine Nominierung herum. Und als Spezialist über die 1.500 Meter hätte er in einer möglichen Spurtentscheidung gegen Gabius sicher keine schlechten Karten. Die 3.000 Meter läuft Schlangen ohnehin nur, da er in dieser Saison bislang kaum harte Tempoeinheiten mitgemacht hat: "Ich trainiere erst seit einem Monat wieder in der Gruppe mit Prof. Wolff. Zuvor habe ich in Norwegen beim Skilanglauf viel für die Ausdauer getan." Daher liege ihm die längere Strecke derzeit noch etwas besser. Eine Option für die Zukunft sei dies jedoch nicht, denn nach wie vor blieben die 1.500 Meter seine Lieblingsdistanz. Ganz ausschließen möchte Carsten Schlangen einen Start über die 1.500 bei der DM in Leipzig daher auch nicht. Und wer weiß: möglicherweise schafft er die EM-Norm dann eventuell sogar noch in seiner Paradedisziplin…

 

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