Carsten Schlangen: Durchbruch auf der Mittelstrecke

Auf den Durchbruch in die nationale Spitze hatte das inzwischen 25-jährige Mittelstrecken-Ass Carsten Schlangen im vergangenen Jahr zwar gehofft. Fest daran geglaubt hatte aber nur sein Trainer bei Union Meppen, Gerd Janning.

„Carsten ist für Überraschungen immer gut", kennt Janning seinen Schützling. „Auch in den Rennen hat er besondere Taktiken parat und greift an, wenn keiner damit rechnet." Zehn Jahre betreut der ehemalige Karate- und Rudertrainer den schmächtigen Leichtathleten, der zwei Jahre vor Jannings Leichtathletikengagement bei einem Citylauf in Meppen aufgefallen war, aber lange Zeit sein Potenzial nicht ausschöpfte, weil er seine Zukunft nicht auf der Laufbahn sah.

„Als die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften so positiv lief, habe ich mich in einen Rausch gesteigert", erinnerte sich der bescheidene Athlet noch gut daran, wie er im letzten Jahr mit der Vizemeisterschaft über 1500m quasi kometenhaft ins Rampenlicht der nationalen Mittelstreckenszene trat und diese Entwicklung mit dem Gewinn der Deutschen Hochschulmeisterschaft über 1500m und mit Platz 4 bei den Deutschen Crossmeisterschaften bestätigte.

Von 3:52 Minuten steigerte er sich auf 3:40,79 Minuten über 1500m. „Ein Leistungssprung, den eigentlich keiner vorausahnen konnte." Der aber wohl vorbereitet war. Der Architekturstudent aus Meppen-Teglingen, der bis zum letzten Jahr dem Studium an der TU Berlin die höchste Priorität eingeräumt hatte, konzentrierte sich nach einem Auslandsjahr in Finnland noch einmal stärker auf den Sport. „Ich wollte die Chance nicht einfach so verstreichen lassen."

Nach einem zweiwöchigen Trainingslager im Januar in Finnland ging er mit Gerd Janning und der Braunschweiger Lauftruppe um Matthias Strotmann ins Trainingslager auf Texel. Und in Berlin trainierte er mit der LG-Nord Berlin unter Prof. Dr. Roland Wolff, wohin er mit Beginn des Jahres komplett wechselte. Denn hier fand er mit dem Deutschen 1500-m-Meister Franek Haschke und dem Deutschen Crossmeister Jonas Stifel die Konkurrenz, die ihn auch im täglichen Training fordert.

Carsten bleibt natürlich seiner Heimat und seinem Trainer Gerd Janning verbunden. Denn der traut ihm auch noch mehr zu. Die Qualifikationsnorm für die Europameisterschaft im August in Göteborg ist 3:36,2. Und für den inzwischen mutiger gewordenen Athleten selbst ist „Olympia 2008 ein Fernziel".

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