Posts Tagged ‘Trainingslager’

Schlangen im Schnee und Konfettiregen

2 Januar 2013
Carsten Schlangen im Skilanglauf-Trainingslager in Balderschwang i. Allgäu

Carsten im Skilanglauf-Trainingslager in Balderschwang i. Allgäu. Mit dabei Jan Fitschen, Europameister 2006 über 10.000m und Carstens Jugendtrainer Gerd Janning.

An seinem 32. Geburtstag genoss Carsten Schlangen den Lauf durch den Konfettiregen beim Trierer Silvesterlauf. Nicht nur ein von ZDF-Sportchef Wolf-Dieter Poschmann intoniertes Geburtstagsständchen bescherten dem Meppener Mittelstreckenläufer im Trikot der LG Berlin Nord einen schönen Jahresausklang, sondern auch der achte Platz beim „Lauf der Asse“.

Maren Kock aus Brögbern verzichtete indes auf einen Start beim Silvesterlauf in Münster. Stattdessen trumpfte ein anderer Emsländer in Münster groß auf: Thomas Bruns vom SV Union Meppen wurde in 33:26 Minuten in der Herrenkonkurrenz über 10 Kilometer Dritter.

„Ich bin super zufrieden“, freute sich Schlangen über das gute Abschneiden und eine starke Laufzeit in Trier. 23:16,8 Minuten benötige der Emsländer für die acht Kilometer lange Strecke und war damit hinter Arne Gabius zweitbester Deutscher. Die ersten sechs Plätze machten die Läufer aus Afrika unter sich aus. Dabei ließ Moses Kipsiro in 22:41,8 Minuten ein Quintett aus Kenia hinter sich.

Vor Weihnachten hatte sich Schlangen in einem zehntägigen Trainingslager in den Allgäuer Alpen fit gemacht. Bei dem semispezifischen Skilanglauf-Trainingslager standen bis zur vier Trainingseinheiten auf dem Tagesplan. „Ein echt straffes Programm. Da die Abwechselungen der Belastungen mit Laufen, Radfahren, Skilanglauf, Schneeschuhwanderung und allgemeiner Athletik groß war, konnten wir einen sehr hohen Ausdauerreiz setzen“, berichtet Schlangen, „am schönsten war die gemeinsame Schneeschuhwanderung mit einer kleinen Gruppe von Läufern.“

Zu der 40-köpfigen Trainingsgruppe des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) gehörten auch Schlagens Jugendtrainer Gerd Janning und Jan Fitschen, Europameister über 10.000 Meter von 2006. [...]

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​Laufasse zwischen Schnee, Loipen und Hungerast

20 Dezember 2012

7:45 Uhr morgens, Zähne geputzt, die Laufausrüstung angelegt. Noch bevor die Sonne die schneebedeckten Wipfel des Allgäuer Winterwaldes küsst, treten dreißig erfolgshungrige Läufer ihren frühmorgendlichen Auftaktlauf im idyllischen Balderschwang, unweit der österreichischen Grenze, an.

Täglich stehen bis zu vier Einheiten auf dem straff organisierten Trainingsplan – dabei wird Abwechslung groß geschrieben: Das Spektrum reicht von reinen Laufeinheiten, Langlauf, egal ob klassisch oder Skating, Aquajogging und Radfahren bis hin zu Koordination und allgemeiner Athletik. „Ich habe selten so vielfältig trainieren können wie hier im Trainingslager, die Bedingungen sind bestens“, meint Sebastian Keiner, EM- Halbfinalist über 800 Meter vom Erfurter LAC.

Bisheriges Highlight des Lehrganges war die abenteuerliche Schneeschuhwanderung mit der Besteigung des Hochgrats (1.834m) am Abend des dritten Advents, wobei die Athleten 600 Höhenmeter bewältigten. In der Dunkelheit der Nacht war Nervenkitzel garantiert – die Sportler standen nicht nur einmal am Rande des „Abgrundes“.

Balderschwang lockt bundesweit Athleten an

„Natürlich tauschen sich die Athleten untereinander aus. So erreichten mich nach dem letzten Besuch hier im Allgäu viele Mails mit durchweg positiver Resonanz, so dass wir uns dazu entschieden, den Lehrgang über den DLV bundesweit auszuschreiben“, erklärt Steffen Große, Sportdirektor des Thüringer Leichtathletik Verbandes und Cheforganisator.

Resultat dessen ist die erneute Zunahme an Teilnehmern, die nicht nur aus Erfurt, sondern auch aus Wattenscheid, Köln, Tübingen, Magdeburg und Berlin angereist sind, darunter auch  der ehemalige 10.000 Meter-Europameister Jan Fitschen vom TV Wattenscheid 01 und der Vize-Europameister von 2010 über 1.500 Meter, Carsten „Schneekobra“ Schlangen. „Schon zum zweiten mal in Folge genieße ich das harte Training vor dieser traumhaften Winterkulisse, das die oft vermisste Abwechslung in den monotonen Läuferalltag bringt“, unterstreicht der Berliner.

Weihnachten muss noch warten

Jan Fitschen zeigt sich vor allen Dingen von der guten Organisation und der positiven Atmosphäre begeistert: „Als Athlet kann ich mich hier voll und ganz auf das Training fokussieren und bei der tollen Stimmung zwischen den Athleten vergisst man die Anstrengungen in den kurzen Pausen zwischen den Einheiten schnell.“

Noch bis zum Samstag (22. Dezember) müssen die Athleten die besinnliche Weihnachtsstimmung dem Trainingsalltag unterordnen, bevor sie sich an den heimischen Sportstätten auf die nächsten Wettkampfhöhepunkte vorbereiten. Doch das nächste Skilager kommt bestimmt, da sind sie sich jetzt schon sicher.

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In Malente fit für Olympia gemacht

21 Juli 2012

Sportler loben perfekte Bedingungen beim Trainingslager

Der Wochenspiegel - In Malente fit für Olympia gemacht

Den letzten Schliff für Olympia holen sich die beiden Leichtathleten Steffen Uliczka aus Kiel und Carsten Schlangen aus Berlin zurzeit im Sport- und Bildungszentrum des Landessportverbandes (LSV) Schleswig-Holstein in Malente. Die Läufer sind in Topform – und voll des Lobes.

„Hier in Malente haben wir super Bedingungen. Das Sportstadion ist auch bei nassem Wetter perfekt, und so viel unterschiedliche Dauerlaufstrecken findet man anderswo selten. Vor allem auf den leicht profilierten Wegen kann man sehr gut Kraftkomponenten mit Schnelligkeitsübungen kombinieren”, sagt Schlangen, der bei der EM vor zwei Jahren in Barcelona über die 1500-Me-ter-Distanz Vize-Europameister wurde und damit seinen größten Erfolg verbuchen konnte. „Damals hatte er sich auch in Malente vorbereitet. Wir dachten, es wäre ein gutes Omen, ihn jetzt vor den Olympischen Sommerspielen wieder einzuladen”, berichtet Harald Kitzel vom LSV. Fest steht: Das – vorsichtig gesagt – durchwachsene Malenter Wetter der vergangenen Tage hat beide Athleten zumindest bestens auf das feuchte Klima der britischen Insel eingestellt.

Die zwei Olympiateilnehmer scheinen in der Form ihres Lebens zu sein. Schlangen ist erst vor zwei Wochen Bestzeit gelaufen und war damit schneller als jeder andere deutsche 1500-Meter-Läufer in den vergangenen 15 Jahren. Und auch Uliczka strahlt: „Es läuft richtig gut. Ich bin in diesem Jahr zweimal persönliche Bestzeit gelaufen und fühle mich spitzenmäßig!” Die Leichtathleten absolvieren täglich zwei intensive Trainingseinheiten, nicht nur auf der Tartanbahn und im Wald, sondern auch im Kraftraum. Bevor kurz vor den Spielen im Bundesstützpunkt noch wettkampfspezifische Übungen anstehen, gilt es für Steffen Uliczka, in Malente insbesondere die Kraftausdauer zu trainieren – mit Kraftzirkel, Berganläufen und Tempointervallen im Gelände.

Der gebürtige Preetzer und Spezialist im 3000-Meter-Hindernislauf fährt mit einem hohen Anspruch an sich selbst nach London. „Die deutsche Norm für die Nominierung war so ausgelegt, dass die gezeigte Leistung für das Erreichen des Finales reichen müsste. Mein Ziel ist es, eine Spitzenleistung abzurufen und eine neue persönliche Bestzeit zu laufen”, betont der 28-jährige. Carsten Schlangen empfindet es schon als großen Erfolg nach Peking 2008, wo er knapp im Halbfinale scheiterte, erneut bei den Sommerspielen dabei zu sein. „Es war schließlich schon eine enorme und nicht alltägliche Leistung, im Vorfeld Bestzeiten aufzustellen.” Von überzogenen Leistungserwartungen der Verbände hält der Berliner nichts.

Und dennoch: Für den Erfolg muss sich das Erlebnis Olympia zunächst unterordnen. „In der Regel lassen wir die Sportler erst drei Tage vor dem Wettkampf anreisen”, erläutert Bundestrainer Werner Klein – der Hektik und Ablenkung im Olympischen Dorf wegen, denn Konzentration ist alles. Die ersten Vorrundenläufe für Schlangen und Uliczka beginnen am 3. August, am 31. Juli geht der Flug nach England. Dass er die Eröffnungsfeier nicht live mitbekommt, ist für Uliczka „nicht so schlimm. Ich war auch von den Eröffnungszeremonien bei der Europameisterschaft und der Studenten-WM nicht so begeistert. Nach meinen Wettkämpfen bleibt noch genug Zeit, die Olympiade zu erleben.” Er will dann bis zum Abschluss der Spiele in London bleiben, Abstecher zum Marathonlauf, Triathlon und Tontaubenschießen würden ihn reizen.

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Schlangen & Uliczka: Malenter Feinschliff mit Espresso-Ritual

20 Juli 2012

Lübecker Nachrichten - Schlangen & Uliczka: Malenter Feinschliff mit Espresso-Ritual

Den Rucksack geschultert, die Kappe ins Gesicht gezogen, schlendert Steffen Uliczka über den Rasen am Malenter Sportzentrum. Locker, flockig, nicht eine einzige Schweißperle auf der Stirn. Dass er gerade eine zweistündige Einheit hinter sich, es ist dem 3000-m-Hindernisläufer nicht anzusehen. „Ich fühle mich richtig, richtig gut, einfach spitzenmäßig, ” Der gebürtige Preetzer braucht es eigentlich nicht zusagen. In jeder Geste ist das zu sehen, seine Vorfreude auf seine ersten Olympischen Spiele spürbar.

Das Gefühl, es geschafft zu haben, es ist erst zwei Wochen alt. Der Lauf in Lüttich, die letzte Chance, das bange Warten nach dem Zieleinlauf, die Frage, ob es für die die Norm (8:23,0) gereicht hat, es ist für ihn noch wie gestern. „Die Zeit kam erst ewige Minuten nach dem Zieleinlauf. Das waren die längsten Minuten meines Lebens.” Und dann der erlösende Sprung in die Arme des Trainers. 105 Glückwunsch-SMS und -Mails zählte er am Tag danach. Er hat sie alle noch.

Jetzt ist in Uliczka in Malente, holt sich mit dem Berliner Carsten Schlangen, EM-Zweiter 2010 über 1500 m, den Olympia-Feinschliff. Waldläufe, mal locker, mal bergan, oder rund um den Kellersee, Intervalleinheiten im Stadion — das Duo, das sich oft bei Lehrgängen ein Zimmer teilt, ist vor allem „von den tollen Laufstrecken begeistert. Außerdem haben wir hier unsere Ruhe.”

Bis Sonntag ist Uliczka noch in Malente. Der Fahrplan danach: Zwischenstopp in Kiel (,‚Ein paar Tage Ruhe, Sauna, einmal Training pro Tag”), ab 28. Juli Sportschule Kienbaum, „da treffen sich alle deutschen Leichtathleten”, ehe am 31. Juli der London-Flieger geht. Dass er die Eröffnung verpasst, ist für ihn „gar nicht so schlimm. Ich steh’ ohnehin nicht auf solche Sachen, werde aber in Kiel vorm Sofa mal reinschauen.” Dafür weiß er schon jetzt, dass er bis zum Ende der Spiele bleibt, mit der „MS Deutschland” zurückkehrt: „Ich will mir andere Sportarten anschauen — Marathon, Triathlon, Trapschießen.”

Und was will er selbst zeigen? „Für mich ist es schon ein Riesenerfolg dabei zu sein.” Aber das reicht ihm nicht. „Nur mal so mitlaufen, das bin nicht ich, Das Finale ist mein Anspruch.” Die Bestzeit von Lüttich (8:22,93) soll auf dem Weg dahin erneut fallen. Nur eins wird er auf der Insel vermissen— seine Espressomaschine. „Die ist überall mit dabei, selbst hier”, erklärt Bundestrainer Werner Klein, „das Kaffeetrinken ist für ihn und uns schon ein Ritual.” Verzichten müssen sie auf der Insel nicht darauf. Im Olympischen Dorf soll es an nichts fehlen.

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Reicht Kock und Schlangen bereits die B-Norm?

23 April 2012

Leichtathleten absolvierten Lauftrainingslager

Die emsländischen Lang- und Mittelstreckenläufer Maren Kock aus Brögbern und der Meppener Carsten Schlangen haben sich auf die anstehenden Saisonhöhepunkte eingestimmt.

Vor den Ostertagen weilte Kock mit ihren Teamkollegen von der LG Telis Finanz Regensburg im italienischen Cervia, einer Stadt an der Adria in der Nähe von Rimini. „Das Trainingslager war geprägt von Dauerläufen mit verschiedenen Längen und Intensitäten. In der ersten Woche hat Maren 180 Kilometer Dauerlauf absolviert. In der zweiten waren es etwas weniger“, erklärt ihr Trainer Arno Kosmider.

Am 5. Mai wird die aktuelle Deutsche Hallenmeisterin über 1500 Meter bei den nationalen Meisterschaften in Marburg erstmals die 10 000 Meter auf der Bahn absolvieren. Der erste Qualifikationstermin für die 5000 Meter steht am 23. Mai beim Internationalen Sportfest in Koblenz auf dem Programm.

Laut Kosmider hofft die 21-jährige Kock, sich über 5000 Meter für die Europameisterschaft im finnischen Helsinki (21. Juni bis 1. Juli) qualifizieren zu können. Unmittelbar davor steigen die nationalen Titelkämpfe in Wattenscheid (16. und 17. Juni). „In erster Linie ist die Deutsche Meisterschaft maßgebend. Maren bereitet sich nicht auf die Olympischen Spiele vor, denn die Norm ist noch viel schwieriger zu laufen. Sich für die EM zu qualifizieren ist realistisch“, sagt Kosmider. Olympia findet vom 27. Juli bis 12. August in London statt.

Unterdessen hat Schlangen am Wochenende sein zehntägiges Trainingslager in Portugal beendet. Dort war er mit seiner Trainingsgruppe von der LG Nord Berlin. „Das Training läuft nach überstandenem Infekt im Winter/Frühjahr jetzt wieder sehr gut“, ist Schlangen zuversichtlich.

Grundsätzlich werden die Sportler für die EM nominiert, wenn sie die A-Norm einmal erfüllt haben. Der Qualifikationszeitraum reicht vom 1. April bis zum 17. Juni. Voraussetzung für die Nominierung ist die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften – jeweils in der Disziplingruppe. Der Verband kann aber auch diejenigen nominieren, die die B-Norm erfüllt haben.

Über 5000 Meter liegt die A-Norm bei den Frauen bei 15:30 Minuten. Die B-Norm beträgt 15:35 Minuten. Die 1500-Meter-A-Norm der Männer ist auf 3:38,50 Minuten festgesetzt, die B-Norm auf 3:39,50 Minuten.

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Bereit für die WM-Saison

23 Mai 2009

Mittelstreckler Schlangen hat gute Vorbereitung hinter sich

Gut und verletzungsfrei hinter sich gebracht hat Carsten Schlangen, der für LG Nord Berlin startet, die Vorbereitung auf die Leichtathletik-Freiluftsaison. In dieser hat der Emsländer ein großes Ziel: Er will den Endlauf über 1500 Meter bei der Weltmeisterschaft in Berlin (15. bis 22. August) erreichen.

Der Mittelstreckler gewann nach Trainingslagern in Norwegen und Südafrika Anfang Mai einen 10-Kilome-ter-Lauf in Berlin in 30:43 Minuten, sein Trainingspartner Franek Haschke wurde in 32:10 Minuten Zweiter. Zudem überzeugte Schlangen bei den Staffelmeisterschaften von Berlin und Brandenburg: Er gewann mit der LG Nord den Titel über 3x 1000 Meter und blieb auf seinem Abschnitt als Schlussläufer deutlich unter 2:20 Minuten. Die letzten 400 Meter absolvierte er dabei in guten 53 Sekunden.

Ab kommenden Monat steigt Schlangen in die heiße Wettkampfphase ein: Zunächst startet er bei einem internationalen Top-Meeting in Dessau (2. Juni), dann beim Istaf in Berlin (14. Juni), ehe der erste Höhepunkt auf dem Programm steht, bei dem er auf Sieg laufen will: die Deutsche Meisterschaft vom 4. bis 5. Juli in Ulm.

Kleine Anmerkung von Carsten Schlangen zum Artikel:

Die erste Runde wurde von mir in 53sec angelaufen. In der letzten bin ich dann etwas gemütlicher ausgetrudelt!

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Afrika

31 März 2009

Training in der Algarve

1 November 2008

Seit Samstag letzter Woche bin ich in Monte Gordo (Portugal). Der Deutsche Leichtathletik Verband führt hier erneut seinen Top-Team Lehrgang durch. Im Prinzip ist der Lehrgang ein Trainingslager mit der zusätzlichen Möglichkeit des verbandsinternen Informations-Austausches. Wie auf dem Basar tauschen Athleten und Trainer sich über Trainingsinhalte und andere Themen des Spitzensportes aus.

Durch die Steigerung meiner persönlichen Bestleistung und die Läufe bei den Olympischen Spielen in Peking bin ich für das Jahr 2009 erstmals in das Top-Team des Verbandes berufen worden. Ich hoffe, ich kann die eigenen Ziele und vor Allem die in mich gesteckten Erwartungen in Hinblick auf die WM in Berlin und die Hallen-Europameisterschaft in Turin erfüllen.

Erholungsurlaub?

Ein Stück weit ist die Maßnahme des Deutschen Leichtathletik Verbandes auch eine Belohnung für die zurückliegende Saison 2008. Zu Beginn der Trainingsarbeit für das nächste Jahr können die eingeladenen Athleten hier noch einmal mit kurzer Hose durch Pinienwälder und über Strände laufen, bevor der kalte Winter in der Heimat das Training zumindest mental etwas erschwert.

Ich habe in den letzten Tagen nicht nur gut trainiert, sondern mich auch ein Stück weit erholt. Fast jeden Tag war ich kurz im Meer baden. Der Wintereinbruch hat uns hier nicht so kalt erwischt wie den Rest Europas – es wurde lediglich heute etwas kälter als gewohnt.

Gemeinsam mit Lilli Schwarzkopf, Till Helmke (meinem Zimmerkollegen) und Jan Fitschen haben wir einen kleinen Tagesausflug durch das Hinterland der Algarve gemacht. Jan Fitschen war in den Tagen zuvor bereits die ganze Strecke mit dem Rennrad abgefahren und erwies sich als auskunftssicherer Reiseführer. Wir waren unter Anderem in der Stadt Alcoutim. Die direkt an dem Grenzfluss Guadiana liegende Altstadt bietet mit dem Blick auf die benachbarte Stadt Sanlucar de Guadiana eine reizende Kulisse.

Panorama Alcoutim Portugal

Das Training

Neben eher lockeren Dauerläufen und Fahrtspielen durch die Pinienwälder der Region bin ich auch immer wieder mit dem Mountainbike in der wunderbaren Natur um Monte Gordo unterwegs gewesen. Begleitet wurde ich ebenfalls durch Jan Fitschen. Gemeinsam konnten wir im Salwasser-Biotop von Monte Gordo unser Training durch reizvolle visuelle Genüsse aufwerten.

Koordinationstraining mit Familie Schwarzkopf

Für mich war Koordinationstraining oder auch Lauf ABC genannt bislang immer eine eher leidvolle Erfahrung. Schon in der Zeit, in der ich noch für meinen Heimatverein SV Union Meppen gestartet bin, fielen mir die Übungen nicht leicht. Sprinter und Mehrkämpfer hatten immer viel mehr Praxis und konnten sich über einen eher verzweifelt wirkenden Läufer, der seine Beine und Arme nicht so mühelos im Gleichtakt bewegen konnte amüsieren. Ich bin dann immer lieber in den Wald gegangen und habe einen kräftigen Dauerlauf gemacht.

Doch seit dieser Woche keimt bei mir die Hoffnung auf, diese Disziplin doch noch in den Griff zu bekommen. Mit einer Eselsgeduld widmeten Reinhold und Lilli Schwarzkopf sich meinem Problem – und – ich denke, ich mache ein paar Fortschritte. Ist das die stille Reserve für die WM in Berlin? Wir werden es sehen.

Weitere Bilder vom Trainingslager sind ab jetzt in der Fotogalerie zu sehen.

Berliner Olympionike Trainiert mit X-Trail

17 Oktober 2008

Händleraktion: Autohaus Küttner unterstützt Carsten Schlangen

In seiner Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2008 wurde Carsten Schlangen vom Autohaus Küttner unterstützt. Der Berliner Nissan-Partner stellte dem Studenten einen X-TRAIL zur Verfügung, mit dem der Mittelstreckenläufer während seines Traininglagers immer mobil war.

Carsten Schlangen war neben Tobias Unger der einzige deutsche Leichtathlet, der sich für die Einzellaufwettbewerbe in Peking qualifiziert hatte. Er ist amtierender Deutscher Meister über die 1.500 Meter in der Halle, verpasste aber auf derselben Strecke den Sprung ins Olympische Finale. Mit einer kämpferisch tadellosen Einstellung erreichte Carsten Schlangen im Pekinger „Vogelnest" vor 91.000 Zuschauern im Halbfinale mit einer Zeit von 3:37,94 Minuten den achten Platz.

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Bevor Peking ruft, die Idylle gesucht

26 Juli 2008

Nach seinen guten Erfahrungen zum Saisonauftakt zog es Carsten Schlagen wieder ins Stadion der Freundschaft

Märkische Allgemeine - Bevor Peking ruft die Idylle gesucht

Carsten Schlangen hat Königs Wusterhausen schätzen gelernt. Beim Internationen Stadionfest im April sorgte der Mittelstreckenspezialist über die 1000-Meter-Distanz nicht nur für einen neuen Meeting-Rekord, sondern holte sich den Schwung, um anschließend zweimal die geforderte 1500-m-Olympia-Norm zu erfüllen. Auch zur Vorbereitung auf die Spiele in der chinesischen Metropole suchte der Mittelstreckler von LG Nord Berlin die Königs-Wusterhausener Idylle, um den Großstadttrubel hinter sich zu lassen. In der zurückliegenden Woche legte Schlangen, mal im Stadion, mal bei Ausdauerläufen in der Umgebung, Kilometer um Kilometer zurück.

Einsam sollte sich der diesjährige deutsche 1500-m-Hallenmeister allerdings nicht fühlen. Für sein einwöchiges Trainingslager, das die Stadionfest-Organisatoren Stefan Winzig und Wieland Klingler ermöglichten, hatte der Olympiastarter Unterstützung mit ins Boot geholt. Gemeinsam mit einem Tross von Studenten, die sich vor einigen Jahren bei LG Nord als „Hauptstadtläufer“ zusammenfanden, ließen sich Ausdauer-Einheiten und Tempo-Einlagen leichter absolvieren.

„Wir haben zu Saisonbeginn gesagt: Jetzt wird gemeinsam trainiert. Wir bringen mindestens einen von uns zu Olympia“, berichtete Carsten Schlangen am Rande des Trainingslagers. „Und die Jungs stehen zu ihrem Wort und unterstützen mich auch in den Wochen vor den Olympischen Spielen bravourös.“

Einer aus der Schar ist Norbert Löwa, Deutscher Vizemeister 2007 über 3000 m Hindernis. Nach Peking hat er es nicht geschafft, „aber wir Hauptstadtläufer werden uns eine Leinwand besorgen, und dann Carsten gemeinsam die Daumen drücken.“ Löwa und Schlangen logierten die Woche über zusammen mit Trainer Roland Wolff, der als Professor den Fachbereich Sportmedizin an der Berliner Humboldt-Universität leitet, im Hotel Sophienhof. „Es ist schön, mal richtig umsorgt zu werden, gerade für uns Studenten“, gestand Schlangen mit Augenzwinkern. Ein besonderes Lob schickte er an Küchenchefin Christa Schinkel. „Das Essen ist vorzüglich.“

Den Anstoß, die unmittelbare Olympiavorbereitung in Königs Wusterhausen zu absolvieren, gab der gelungene 1000-Meter-Lauf beim Stadionfest. „Da kommt man gerne wieder“, so Schlangen. In Berlin dagegen sei es laut und voll, oft klingele das Telefon. „Hier aber bin ich abgeschottet und kann mich in Ruhe in Form bringen.“

Schlangen sauste in der zurückliegenden Woche aber nicht nur über die rote Tartanbahn im Stadion der Freundschaft. Er absolvierte auch einige Einheiten in Blossin, am Nottekanal entlang und rund um den Köriser See. „So hat man eine tolle Abwechslung als Läufer“, lobte Schlangen die Trainingsmöglichkeiten.

Für den Auftritt im „Vogelnest“ – unter diesem Namen ist das Pekinger Stadion aufgrund seines Stahlnetzes bereits bekannt – hat der deutsche Mittelstreckenläufer klare Vorstellungen. „Ausgehend von meinen Saisonleistungen muss das Halbfinale eigentlich drin sein“, schätzte er ein. „Doch Prognosen sind schwer zu treffen. Oft spielt das Glück eine Rolle, und auch der Smog in Peking, über den schon so viel geredet wurde, könnte ein Faktor sein.“ Eines dürfte Schlangen in der chinesischen 15-Millionen-Metropole sicher vermissen: Königs-Wusterhausener Beschaulichkeit findet sich garantiert nicht mal auf dem Platz des Himmlischen Friedens.

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Anmerkung: PDF und Bild vom Artikel werden nachgereicht!