Posts Tagged ‘Düsseldorf’

Karnevalsveranstaltung

9 Februar 2013

Gestern startete ich beim PSD-Hallenmeeting in Düsseldorf über 1.500m. Es sollte das erste schnelle Rennen der Saison werden.

In der Woche vor dem Wettkampf hatte ich mit einem kleinen Schnupfen zu kämpfen. Das Training lief allerdings recht ordentlich. Am Mittwoch entschied ich mich nach einem guten abschließenden Hallentraining für den Start in Düsseldorf. Ich fühlte mich bereit – meine Beine waren ‘frisch’.

Die ersten Runden verflogen wie im Rausch. Ich spürte, dass ich gut mitgehen konnte und mein Schritt rund lief. Nach den ersten flotten Metern beruhigte sich das Rennen etwas. Ich versuchte etwas weiter nach vorne in die Spitzengruppe zu laufen. Ich wollte dabei sein, wenn der Zug der Afrikaner auf den letzten Runden rollt… Ich beschleunigte leicht ohne viel Kraft zu vergeuden und holte ein paar Plätze auf. Aber dann wurde ich jäh ausgebremst…

Ein Läufer scherte plötzlich vor mir aus und setzte seine Arme ein. Ich kam nicht an ihm vorbei. Ich dachte mir, dass könne nur ein Versehen gewesen sein, denn eben dieser Läufer hatte sich in der zurückliegenden Saison stark für Gerechtigkeit im Laufsport eingesetzt und mit einer mutigen Anzeige einen dopenden Marrokaner aus dem Sportgeschäft entfernt.

Ich setzte erneut an. Beschleunigte etwas kräftiger als bei meinem ersten Versuch und wählte die Geschwindigkeit so, dass ich bequem überholen und dabei niemanden behindern würde. Aber ich wurde erneut ausgebremst! Ein dritter Versuch scheiterte mit noch mehr Kraftaufwand – zwischenzeitig lief ich sogar auf Bahn drei. Meine Mühen wurden nicht belohnt – ich lief gegen die Wand.

Als ich auf die letzten beiden Runden ging war ich von einem auf den anderen Moment total leer. Ich konnte meine Geschwindigkeit nicht mehr halten und wurde immer langsamer. Schließlich wurde ich vom gesamten Feld überholt. Letzter! Zudem verfehlte ich auch noch die EM-Norm um weniger als eine Sekunde.

Trotz meiner leichten Erkältung wäre gestern eine gute Zeit und die EM-Norm drin gewesen. Das aufreibende Positionsgerangel hatte für mich also harte Konsequenzen.

Ich bin enttäuscht, dass ein Athlet auf der einen Seite entschlossen für Gerechtigkeit im Sport und auf der anderen Seite und zwar in dem Moment indem es ihn konkret betrifft vollkommen egoistisch auf seinen Vorteil bedacht handelt. Das ist insbesondere frustrierend, wenn europäische Athleten sich gegenseitig behindern und nicht unterstützen.

Dieses Mal musste ich den Zug der Afrikaner noch davon rollen lassen…