Glücklose Emsländer in der Hauptstadt

Silber für Schlangen bei den „Norddeutschen“

Die beiden Wahlberliner, der Meppener Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) und die Lingenerin Fiona Supritz (LAC Berlin), nutzten bei den Norddeutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Männer, Frauen und U-18-Jugend in Berlin ihren Heimvorteil und wurden zu den erfolgreichsten emsländischen Teilnehmern im Stadion Lichterfelde.

Nur eine Woche nach dem Gewinn des Deutschen Meistertitels über 1500 Meter musste sich Schlangen erst im Endspurt der 800-Meter-Mittelstrecke dem Ostfriesen Jan-Gerhard Onken (Germania Leer) beugen und wurde Norddeutscher Vizemeister. Fiona Supritz erreichte indes in ihrem ersten Hauptklassenjahr den vierten Platz über 1500 Meter der Frauen.

Unglücklichste Emsländerin der Titelkämpfe war Wemke Niemann vom VfL Lingen. Mit dem festen Willen, im allerletzten Moment noch das Ticket für die Deutschen Jugend-Meisterschaften in Rostock (26. bis 28. Juli) zu lösen, war die Lingenerin in die Bundeshauptstadt gereist. Doch dann erlebte sie „den schlimmsten Lauf meines Lebens“. Zwar erreichte sie mit dem fünften Rang über 400 Meter der U 18 die beste emsländische Platzierung, die erhoffte Qualifikation verfehlte sie in 60,89 Sekunden allerdings mehr als deutlich. „Beim Einlaufen war die Welt noch in Ordnung, aber in der Startphase war ich schon total kraftlos und konnte nicht mehr schnell laufen“, resümierte sie nach dem Rennen.

Jeweils den sechsten Platz, verbunden mit einer neuen persönlichen Bestleistung, erreichten Johanna Schierholt (LG Papenburg Aschendorf) im Weitsprung und Ines Triphaus aus Lengerich-Handrup (SV Quitt Ankum) über 400 Meter Hürden der U 18. Doch während Triphaus mit der neuen Bestzeit von 65,76 Sekunden die DM-Quali noch einmal erfolgreich unterbot, fehlen Schierholt nach dem Sprung auf 5,34 Meter immer noch 36 Zentimeter zur heimlich erhofften Norm.

Auch für U-20-Starter Kilian Muke vom SV UnionMeppen zahlte sich die Reise in die Hauptstadt nicht aus. Im starken 800-Meter-Männerfeld hoffte der Unioner auf ein Temporennen, um sich den Traum von einem DM-Start noch zu erfüllen. Doch das Tempo war eindeutig zu hoch. Nach dem fünften Rang in seinem Zeitlauf musste er sich mit dem 24. Platz der Gesamtwertung zufriedengeben. Seiner Teamgefährtin Sarah Backsmann blieb ebenfalls eine neue Bestzeit verwehrt. Über 800 Meter der Frauen erreichte sie den zehnten Platz.

Bei Hendrik Vinke von der LG Papenburg Aschendorf scheint die Formkurve langsam wieder nach oben zu gehen. Der Papenburger erreichte nach dem 200-Meter-Vorlauf der Männer das B-Finale und schloss die Meisterschaften mit der achtschnellsten Zeit ab.

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