Olympia-Vorbereitung in Malente

Ostholsteiner Anzeiger - Olympia-Vorbereitung in Malente

Die beiden Leichtathleten Carsten Schlangen und Steffen Uliczka sind zum Trainingslager an der Landessportschule

Warum eigentlich sollte der Geist von Malente nur bei Fußballspielern wirken? Derzeit jedenfalls hoffen zwei Teilnehmer der Olympischen Spiele in London darauf, dass der legendäre Geist auch ihnen zum Sieg verhilft. Noch bis zum Wochenende bereiten sich der 3000-Meter-Hindernisläufer Steffen Uliczka und der 1500-Meter-Mittelstreckenläufer Carsten Schlangen in Malente auf die Spiele vor.

Beide sind nicht das erste Mal an der Landessportschule. Und beide erinnern sich gut an die dortigen Bedingungen. So gut, dass sie jetzt, wenige Tage vor dem Abflug nach London, wieder hier sind. „Die Laufstrecken sind toll. Und das Stadion ist nicht so bevölkert von Konkurrenten”, beschreibt Werner Klein, Bundestrainer der 3000-Meter-Hindernis-läufer. Auch der Berliner Schlangen, ist zufrieden: „Man hat in einem Trainingslager selten so unterschiedliche Dauerlaufstrecken. Und die nutze ich natürlich.” Außerdem sei das Wetter besser als bei seinem ersten Aufenthalt 2010.

Beide Sportler schafften erst im letzten Moment die Olympiaqualifikation. Und während die Vorfreude beim Olympia-Neuling Uliczka „gigantisch” ist, ist Schlangen da etwas entspannter. Immerhin kam er schon bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 bis ins Halbfinale.

Beide haben feste Vorstellungen davon, was sie in London erreichen wollen. „Ich weiß, dass ich die Leistung fürs Finale bringen könnte”, so der 28-Jährige Uliczka. Wenn er bis ins Finale kommen sollte, dann wolle er da natürlich auch eine Spitzenleistung bringen. „Mein Ziel ist es, eine neue persönliche Bestzeit zu laufen”, so der Kieler, der erst vor knapp zwei Wochen in Lüttich mit 8:22,93 eine persönliche Bestzeit lief.

Schlangen hingegen sieht den ganzen Olympiatrubel kritisch. „Ich denke wirklich, dass dabeisein schon alles sein sollte.” In den vergangenen Jahren habe die Jagd nach Bestzeiten immer mehr zugenommen. Großer Druck werde da auch von Sponsoren und dem IOC aufgebaut. „Man fragt sich schon, was wichtiger ist: Der Sport oder die Markenpräsenz.” Er finde es schade, dass der Leistungscharakter inzwischen so dominiere. Trotzdem aber habe auch er den Anspruch an sich, im Finale zu laufen, gibt der 31Jährige zu.

Bevor Schlangen und Uliczka am 31. Juli nach London fliegen, wollen sie sich erst noch ein paar freie Tage gönnen. Um dann bei ihren ersten Wettkämpfen am 3. August in Topform zu sein. Vielleicht hilft der geistliche Beistand aus Malente ihnen ja dabei.

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