Blogging erlaubt

Olympia Blogging - Eine Zeichnung von Norman Palm zum Beitrag von Carsten SchlangenIm Kreis der deutschen Olympiateilnehmer hat es in der letzten Zeit viel Unmut über einen Passus der DOSB Athletenvereinbarung gegeben. Die von Vielen arglos unterzeichnete Vereinbarung enthielt entgegen den offiziellen IOC Bestimmungen (IOC Blogging Guidelines) ein Verbot, auf der eigenen Internetseite zu bloggen. Begründet wurde dieses Verbot mit der IOC-Regel 49, die dem Sportler jegliche Journalistische Tätigkeit zum Zeitraum der Spiele untersagt.

Mir war der Widerspruch der DOSB Athletenvereinbarung vor einigen Wochen aufgefallen und sauer aufgestoßen, hatte ich mir doch vorgenommen auf meiner Internetseite hin und wieder einen persönlichen Eindruck aus Peking zu geben. Ich hatte auch gegenüber der Presse erklärt, dass hier ein deutlicher Widerspruch vorhanden ist, um etwas Bewegung in die Sache zu bringen. Ich fühlte mich in meiner Freiheit der Meinungsäußerung beschnitten.

Vermutlich stammt der Passus in der Athletenvereinbarung noch aus dem Jahr 2004, in dem der Kugelstoßer Peter Sack aus eben diesem Grund Athen frühzeitig verlassen musste. Entweder hat der DOSB vergessen, diese zu streichen; oder aber wissentlich hingenommen, dass dieser Widerspruch besteht, in der Hoffnung, im Ernstfall Druck auf Athleten ausüben zu können, die durch ihre Blogs unangenehm sind.

Wie auch immer – kurz vor Beginn der Spiele hat der Druck der Presse gewirkt. Der DOSB hat sich von seiner selbst aufgelegten Beschränkung nun verabschiedet. In eng gestecktem Rahmen (IOC Blogging Guidelines) dürfen nun persönliche Eindrücke von den Spielen auf Seiten deutscher Sportler veröffentlicht werden. Verboten sind nach wie vor Interviews mit einem Akkreditierten sowie eine Story über ihn. Verboten sind Töne, laufende Bilder oder Fotografien aus jenen Bereichen, die nur für Akkreditierte zugänglich sind. Ein persönliches Foto ist nur dann gestattet, wenn es nicht im Zusammenhang mit einem olympischen Wettkampf, Eröffnungs- und Schlussfeier und einer Medaillenzeremonie steht. Ich denke, daran kann ich mich gerade so noch halten.

Ich begrüße diese “Entscheidung“ des DOSB und freue mich, Euch von den Spiele berichten zu dürfen.

Carsten


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