Skitrainingslager in Kuusamo – Die große Müdigkeit

Erschöpfter Skifahrer

3. Skitag

Trainingseinheiten:

Vormittags:
Etwa 15 km Skilanglauf in sehr leichtem Gelände mit Zwischenstopps und Betonung auf die Ausübung guter Technik.

Nachmittags:
Winterduathlon – 5 x 2 km Laufen-Skilanglauf im Wechsel auf einem zugefrorenen See. Aufteilung in Kleingruppen.

Temperatur über Tag: etwa 0°Celsius

Essen:
Mittags: belegte Brote
Abends: Bauerneintopf mit Hackfleisch und vielen verschiedenen Gemüsen

Es deutete sich bereits am Frühstückstisch an, dass heute der dritte Skitag angebrochen war. Unser Trainer Roland Wolff stand etwas ratlos vor der langen Tafel und blickte auf seine gekochten Frühstückseier und die leeren Stühle. Es war doch bereits neun in der Früh und trotzdem saß noch kein Hauptstadtläufer auf seinem Platz.


Nur allmählich füllte sich der Frühstückstisch mit recht wortkargen Athleten. Unser Trainer erkannte recht schnell, dass nach zwei heftigen Skitagen heute vielleicht eher eine lockere und koordinierte Skifahrt angebracht sei. So brachen wir gemeinsam zur 10 km-Loipe auf und ließen uns einfach locker dahingleiten. Anfänglichen Aussagen wie: "Ich kaufe mir heute eine Liftkarte und fahre nur noch Snowboard!" verhallten relativ schnell angesichts der schönen finnischen Landschaft, die so das erste Mal wirklich von uns wahrgenommen werden konnte.

Noch am frühen Morgen waren viele Läufer unserer Gruppe arg vom Muskelkater geplagt. Vor allem der Schulterbereich, die Oberarme sowie die Gesäßmuskulatur waren betroffen. Nach wenigen Kilometern stellten aber viele fest, dass sich die Muskulatur bei leichter Arbeit wieder entspannte und so eine problemlose Fahrt möglich wurde.

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Nach einigen lockeren Skikilometern hockten wir uns gemütlich mit Trinkschokolade in ein kleines Cafe an der Loipe. Wir waren mitten in der Diskussion um richtige Wachstechniken und Doppelstockeinsätze, als ein Mann mit einer Calgary '88 Mütze das kleine Holzhaus betrat. Schnell stellte sich heraus, dass wir es mit dem finnischen Sportreporter schlechthin zu tun hatten, dem Urgestein Anssi Kukkonen, der bereits 19 Olympische Spiele für das finnische Fernsehen kommentiert hatte.

Was er zu den Chancen der Hauptstadtläufer für Olympia zu sagen hatte, das sehen Sie hier:

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Am Abend wartete noch ein Herausforderung auf uns. Unser Trainer hatte schon seit einigen Tagen angedeutet, dass er sich eine Belastungskombination ausgedacht habe, die er gerne einmal in der Gruppe ausprobieren möchte. Dazu wurde die Empfehlung ausgesprochen, dass wir uns mittags noch ein wenig hinlegen sollten. Die Anspannung wuchs.

Es wurden auf dem "Talvijärvi" (Wintersee) drei Gruppen zu jeweils zwei Hauptstadtläufern gebildet. Fünf Runden zu jeweils zwei Kilometern sollten auf dem See zurückgelegt werden, dabei sollte in jeder Runde die Fortbewegungsart geändert werden. Wir konnten selbst entscheiden, ob wir drei Mal Laufen oder drei Mal Skilaufen.

Der Wettbewerb sollte sich großartig entwickeln. In der Wechselzone hörte sich unser Trainer in bester Laune die unterschiedlichsten Stimmungen an. Die Bandbreite reichte von "Ich geh gleich wieder zurück in die Hütte, so etwas Bescheuertes!" bis zu "Herrlich, gute Idee – morgen noch einmal!"

Zusammenfassend kann hier festgehalten werden, daß Johannes Riewe die schnellste Skatingrunde mit 5:40 Minuten absolvierte und Carsten Schlangen und Franek Haschke die schnellste Laufrunde mit 6:00 Minuten. Insgesamt war Jonas Stifel mit Abstand der Schnellste in der Wechselzone, womit eigentlich alle gerechnet hatten.

Zum Artikel auf Runner's-World.de  


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