So weit nicht weg

Carsten Schlangen mit zweitbester Zeit auf Platz 11 beim ISTAF

Meppener Tagespost - So weit nicht weg (Bild)

Zum Abschluss der Saison lief Carsten Schlangen der Weltelite beim Internationalen Stadionsportfest (ISTAF) in Berlin hinterher. Doch der Deutsche Meister über 1500 m aus Meppen gewann eine ganz wichtige Erkenntnis fürs nächste Jahr dazu: „So weit ist die Weltelite gar nicht weg." 

Sicher, rund 50 Meter fehlten dem emsländischen Architekturstudenten in Berlin am Ende auf den Sieger Augustine Kiprono Choge aus Kenia, der in persönlicher Bestzeit von 3:32,48 Minuten über den Zielstrich lief. Schlangen kam als Elfter in 3:39,09 Minuten an. „In der zweitbesten Zeit, die ich jemals gelaufen bin." Willis aus Neuseeland und Abdi aus Australien ließ er hinter sich und freute sich: „Ich bin nicht Letzter geworden."

Der später ausgestiegene kenianische „Hase" Kimutai hatte gleich eine „Wahnsinnsrunde" (53,59 Sekunden nach 400 m) hingelegt und das Feld nach und nach in zwei Gruppen gespalten. Schlangen lief ganz weit hinten und wurde immer wieder „ausgebremst" von den Läufern, die aus der zweiten Gruppe abfielen. Ganz rangekommen ist er nie, so dass ihm am Ende auch die Kräfte fehlten.

Fürs erste Mal war es dennoch „ganz gut". Schließlich ist es j a das Finale der Golden League gewesen, bei dem alle Superstars antreten. Wie auch der ehemalige Kenianer Stephen Cherono, der jetzt als Saif Saaeed Shaheen für Katar startet und seit 2002 über 3000 m Hindernis als Weltrekordler ungeschlagen ist. 48000 Zuschauer und tolle Stimmung im Stadion. Das muss man erlebt haben. Mit dabei: Seine Familie aus Teglingen sowie Heimtrainer Gerd Janning.

„Die Ansicht von Veranstalter Gerhard Janetzky, dass die Deutschen im A-Feld nichts zu suchen haben, teile ich aber nicht ganz", analysierte der 25-jährige Mittelstreckler hinterher nüchtern. Denn so schnell, wie er befürchtet hatte, war die Konkurrenz nun auch wieder nicht. „In ein bis zwei Jahren will ich da mithalten", nahm sich der Shootingstar vor und relativierte es ein wenig: „Wenn auch nicht in der ersten Gruppe, so doch in der zweiten."

Doch bevor er die 3:36er- Zeiten in Angriff nimmt, ist erst einmal Pause angesagt. Nach diesem aufregenden Jahr muss er erst einmal ein wenig „zur Ruhe kommen" – auch ein paar Tage im Emsland. Dann fordert ihn sein Architekturstudium für vier Monate in Rotterdam.

 

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